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Der König der Narren

Der König der Narren

Titel: Der König der Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
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murrte d i e Katze, doch sie s p ionierte d en Vogelleuten wie geheißen hinterher und berichtete später, sie seien in der Tat auf der Suche n ach schar f en Gegenständen. Außerdem würden sie Unterredungen mit Argax dem Äffchen fuhren, die jedoch ins Leere liefen, da Argax ü ber den Vorschlag, d i e ehe m aligen Kaiser in eine Ar m ee zu verwan d eln, nur lac h te. Außerdem behauptet er, dass niemand in diesem Tal ein anderes Wesen je ernsthaft verletzen könne, selbst w enn er es wolle, schloss die Katze. Was immerhin beruhigend ist. Können wir nicht länger hier bleiben?
    Sie sch m iegte sich an R es. Lass doch den Alten vom Wandernden Berge. Es gibt Wesen, die ihr Leben damit verbringen, ihn zu suchen, wusstest du das? Bis dahin ist Phantásien längst gerettet oder zerstört. Aber hier, hier ist mit Sicherheit der letzte Ort, wohin das Nichts ko m m en wird.
    » W enn der Alte die Geschichte Phantásiens schreibt, dann ist doch wohl eher sein Berg der letzte Ort«, gab Res zurück und stopfte weiter. Aber es lag ihr auf der Seele, dass sie nicht wusste, wo sie dies m al beginnen sollte. Bei der Suche nach dem Verlorenen Kaiser hatte sie zu m i ndest Kading und die Fürstin als Hinweise gehabt, doch in den Kindergeschichten hieß es, den Alten, der jeder m anns Gedanken, Gefühle und Taten aufschreibe, könne m an nicht suchen, nur finden, und nie m and wisse, wo sein Berg am nächsten Tag auftauchen werde.
    Argax, als sie ihn fragte, konnte ihr auch nichts anderes sagen, und wenn die Katze m ehr wusste, dann behielt sie es für sich. W as Yen Tao-tzu über den Alten erzählte, war dies:
    »Ich bin ihm ein m al begegnet. D a s war, ehe ich begriff, welches Schicksal mich erwartete, aber i c h wusste bereits, dass ich das Gedächtnis an m i ch und m eine Taten auslö s chen wollte u n d dass es hier, in diesem Reich voller W under, m öglich sein würde. Ich dachte, es m üsste sogar m öglich sein, d i e Vergangenheit gänzlich u m zuschreiben. Ursprünglich glaubte ich, die Goldäugige Gebieterin der Wünsche könne dies für m ich tun, und so versuchte ich den Elfenbeint u rm zu err e ichen, s tieß aber st a ttdes s en auf den Berg d es Alten und entdeckte, dass alles, was ich g e tan hatte, von ihm fes t gehalten worden war. ›Yen Tao-tzu‹, sagte er zu m i r, »was geschrieben steht, steht geschrieben. Du wirst es n i e ändern können. Such einen anderen W eg in deine W elt zurück.‹ Ich glaubte ihm nicht und versuchte ihm sein Buch wegzuneh m en, um es selbst u m zuschreiben. Doch sowie ich das Buch berührte, verschwand alles andere. Der Alte, der Berg es gab nichts mehr als das Buch und die Seiten. Sie waren riesig, und sie zogen m i ch in sich hinein. Als ich wieder erwachte, war ich in Kading, weit entfernt v o n dem Ort, an dem ich den Berg erklom m en hatte, und als ich diesen Ort schließlich wiederfand, war der Berg verschwunden. Bis zum h e utigen Tag bin ich m i r nicht sicher, ob ich d a m als nicht starb und gänzlich zur Figur einer Geschic h te w u rde, die e i n anderer schreibt. Ob ich die Seiten des Buches je wieder verlassen habe oder o b all e s, was f olgte, der A u f stand, m ein W ahnsinn, Sto- V o-Kor und du, n i cht wirklich geschieht, sondern nur erfunden wird und immer weiter erfunden wird, bis hin zu jedem W ort, das ich spreche.«
    Darüber nachzugrübeln verursachte Res Kopfsch m erzen, also ließ sie es bleiben. »Als ich m eine Fingerkuppe verlor«, er w i derte sie,
    »war ich es, die blutete. Also bin ich zie m lich s i cher, dass es m i ch gibt. Und wenn Siridom ins Nichts verschwindet, dann ist es m i r gleich, ob das irgendwo geschrieben steht; es wird m einer Mutter und m einen Freunden geschehen, warum auch im m er. Also werde ich es verhindern.«
    »Du bist ein Küm m ern i s für jeden Philosophen, aber ein Trost für Verlorene«, erwiderte Y en Tao-tzu und lächelte sie an.
    Ich bin sicher, das wird ihr gegen diese gefiederten Ausbunde an Freundlichkeit helfen, w enn wir e rst einmal das Tal verlassen haben und sie auf uns losgehen, be m erkte die Katze. Oder gegen das Nichts, wenn es uns einholt, während wir weiterhin so dumm sind, die Gefahr zu suchen.
    Was die Bewohner von Sto-Vo-Kor betraf, hatte Res schon längst einen Entschluss gefasst. Möglicherweise, wenn sie sich alle eng aneinander pressten, würde Guin und zu m indest einer der beiden anderen Vogelleute m it auf den Teppich passen. Aber warum sollte sie das auch nur versuchen? Die d r ei

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