Der Koenig der Schmuggler
wir Master Fett hier ungehinderten Durchgang zu den Beibooten. Wir wollen doch keinen Ärger mit ihm, oder?«
Die Menge teilte sich respektvoll und öffnete dem Kopfgeldjäger einen breiten Durchgang. Boba Fett durchschritt die Reihen der Piraten mit ernster Würde. Auch die Piraten auf dem Shuttledeck ließen ihm eine breite Gasse. Fett wählte eine Fähre aus, stieg hinein, checkte die Instrumente, signalisierte seine Bereitschaft zum Abflug und sah zu, wie sich das Hangartor des großen Raumschiffs vor ihm auftat.
Sekunden später sauste der Kopfgeldjäger bereits durch die Schwärze des Weltalls.
Allein…
Bria schwirrte der Kopf von dem unverhofften Wechsel des Schicksals. Gerade hatte sie sich noch dem Tod überantwortet, und im nächsten Augenblick befand sie sich in Sicherheit an Bord des Piraten-Flaggschiffs ›Renthals Wachsamkeit‹. Die ›Wachsamkeit‹ war ein riesiges Raumschiff, zweimal so groß wie Brias Marauder-Korvette. Drea Renthal hatte den imperialen leichten Kreuzer der Carrack-Klasse nach der Schlacht von Nar Shaddaa aus dem All geborgen. Mit ihrer corellianischen Korvette ›Renthals Faust‹ und dem Geschwader Y-Flügler verfügte die Piratenführerin so über eine beeindruckende Armada.
»In dem Moment, als mir klar war, daß Piraten uns geentert hatten, wußte ich, daß es sich um Dreas Bande handeln mußte«, teilte Lando Bria mit, als eine Handvoll Freibeuter sie zu dem Flaggschiff brachten, während Renthal ihre Operation auf der ›Königin‹ fortsetzte. »Ich hatte schon mal erlebt, wie sie diesen Trick mit dem Schwerkraftschatten eines Asteroiden abgezogen hat. Nur Drea konnte genug Feuerkraft besitzen, um es mit einem so großen Schiff wie der ›Königin‹ aufzunehmen.«
Bria sah den Spieler an. »Lando, ich bin Ihnen sehr dankbar… Sie haben sich, obwohl sie es nicht mußten, für mich eingesetzt. Das erforderte wirklichen Mut.«
Lando lächelte charmant. »Was sonst hätte ich tun können? Sie sind viel zu hübsch, um Sie Boba Fett zu überlassen.«
Bria lachte. »Um Boba Fett habe ich mir eigentlich keine Sorgen gemacht, sondern um… die Leute, die mich haben wollen. Eine widerwärtige Bande. Verglichen mit denen ist Boba Fett ein Gentleman und Musterschüler.«
Sie wurde wieder ernst und wies dann mit dem Daumen in die ungefähre Richtung, in der die ›Königin des Imperiums‹ lag. »Was geschieht jetzt mit den Passagieren? Ist Renthal…« Sie zögerte. »…eine Sklavenhändlerin?«
Lando schüttelte den Kopf. »Drea? Nein. Sie ist wegen der schnellen Credits im Geschäft. Der Sklavenhandel ist ihr zu aufwendig. Sie greift sich die Wertsachen, plündert das Schiff aus und nimmt vielleicht ein paar Gefangene, um Lösegeld zu erpressen. Aber sobald das Lösegeld bezahlt ist, läßt sie die Leute unbeschadet wieder laufen. Drea ist Geschäftsfrau. Sie ist rücksichtslos, wenn die Situation es erfordert, verstehen Sie mich nicht falsch, aber sie ist keine Sklavenhändlerin.«
Sie blickte ihn prüfend an, und Lando streckte die Hand aus und ergriff die ihre. »Vertrauen Sie mir, Lady Bria, ich würde Sie niemals belügen.«
Bria nickte sichtlich beruhigt. »Ich vertraue Ihnen ja, Lando«, versicherte sie dann. »Wie könnte ich nicht, nachdem Sie mich vor Boba Fett gerettet haben? Ich hätte nicht gedacht, daß Sie das tun würden.«
Lando schüttelte den Kopf und lächelte ironisch. »Manchmal überrasche ich mich sogar selbst.«
»Und Drea Renthal wird uns nach Nar Shaddaa bringen?«
»Oh ja«, nickte Lando. »Sie haben im ›Chance Castle‹ eingecheckt, nicht wahr?«
Sie zögerte, warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu, und sagte dann: »Nun… darüber mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Ich werde eine Fähre von Nar Shaddaa nach Nal Hutta nehmen. Ich muß eine sehr wichtige Verabredung einhalten.«
Lando hob verblüfft die Augenbrauen. »Was, in der Galaxis, will eine hübsche Dame wie Sie bei einer Bande übelriechender Verbrecher wie den Hutts?«
Jetzt lächelte sie ironisch. »Tja…«
Lando wartete, und als sie nichts weiter sagte, half er aus: »Bria… Sie können mir wirklich vertrauen. Ich möchte Ihr Freund sein.«
Sie atmete darauf tief durch. »Ich bin zu einem Gespräch mit Jiliac dem Hutt verabredet. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich ihn soweit hatte, mich zu empfangen. Ich will ihm… ein geschäftliches Angebot unterbreiten.«
Lando runzelte die Stirn. »Dann müssen Sie tatsächlich eine Fähre nach Nal Hutta
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