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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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sich, ob Calrissian bloß leeres Geschwätz von sich gab, aber der gefaßte Gesichtsausdruck des Mannes verriet ihm, daß er es ernst meinte – er würde nicht ohne Bria gehen.
    Fetts Blick kehrte zu Drea Renthal zurück. Wie viel mochte ihr Calrissian bedeuten? Es war nicht zu übersehen, daß der Spieler ein abgelegter Liebhaber war. Doch Renthal war eine praktisch denkende Frau. Man stieg nicht zur Anführerin einer der größten Piraten- und Söldnerflotten auf, wenn man nicht gleichermaßen pragmatisch und rücksichtslos war. Vielleicht würde sie Calrissian wegen seiner närrischen Aufführung (und das auch noch für eine andere Frau!) einfach fallenlassen.
    Renthal faßte Calrissians Blick ins Auge und seufzte. »Lando, Süßer, du bist echt niedlich und ein guter Tänzer, aber jetzt gehst du für meinen Geschmack ein wenig zu weit. Warum sollte ich etwas um dieses Flittchen geben? Ist sie deine derzeitige Flamme?«
    »Nein«, antwortete Calrissian. »Es ist nichts zwischen uns, Drea. Aber Bria hier ist Han Solos Freundin, und er hat sein Leben riskiert, um deine Y-Flügler und die ›Renthals Faust‹ davor zu bewahren, während der Schlacht von Nar Shaddaa von der ›Peacekeeper‹ einfach in Stücke geschossen zu werden. Ich würde sagen, du schuldest ihm was.«
    Fett war abermals überrascht. Bria Tharen und Han Solo? Das lag offenbar weit zurück, da Fett sie seit über einem Jahr auf all ihren Wegen überwachte, und sie hatte in dieser Zeit keinen Kontakt mit Solo gehabt.
    Renthal blinzelte. »Bria? Ihr Name ist Bria? So wie Solos Schiff? Das hier ist die Bria?«
    Calrissian nickte. »Ja. Sie ist die Bria.«
    Drea Renthal verzog das Gesicht und fluchte. »Lando, du stehst einfach darauf, mein Leben kompliziert zu machen, was? Dafür werde ich dir gehörig das Fell gerben, Baby. Also schön… du hast recht, eine Schuld ist eine Schuld.« Sie langte unter ihre gepanzerte Weste und entnahm ihr eine schwere Börse. »Juwelen und Creditbons, Fett«, sagte sie. »Hier müßten über fünfzigtausend Credits drin sein. Lassen Sie alle beide gehen, und sie kriegen Ihr Shuttle. Ich will keinen Kampf… aber ich lasse Sie auf keinen Fall mit den beiden davonkommen.«
    Boba Fett studierte die eng gestaffelten Reihen der Freibeuter und berechnete seine Chancen, sich den Weg freizukämpfen. Da standen zweiunddreißig Piraten – kein besonders gutes Verhältnis. Boba Fetts Rüstung würde ihn schützen, möglicherweise sogar gut genug, um seine Flucht zu gewährleisten. Doch Bria Tharen trug ein trägerloses Abendkleid. Sie würde in einem Feuergefecht mit Sicherheit verletzt werden, vielleicht sogar getötet. Und ihr Kopfgeld verlangte die unversehrte Übergabe bei lebendigem Leib.
    Boba Fett beäugte die schwerbewaffneten Piraten, dann sah er Bria Tharen an und spürte widerwillig das kurze Aufflackern eines Gefühls, das er als Erleichterung erkannte. Tharen würde heute nicht qualvoll sterben, oder morgen, während der verderbte Hohepriester von Ylesia sich die winzigen Händchen rieb und vor Freude gluckste.
    Fett atmete tief durch. »Die Belohnung für sie beträgt einhunderttausend Credits«, sagte er.
    »Wow!« Renthal sah zu Bria hinüber. »Was, im Namen aller Nachtdämonen von Kashyyyk, hast du angestellt, Süße? Na schön, Fett, Sie Blutsauger.« Sie wandte sich ihrer Mannschaft zu, öffnete die Börse und hielt sie ihren Leuten hin. »Na los, Herrschaften. Ich sammle die fünfzig Prozent meines Anteils an der ›Königin‹ schon jetzt ein. Hier rein, bitte!«
    Es sprach für Renthals Reputation, daß kaum ein unwilliges Murren sich erhob. Die Piraten gruben in ihren Taschen und Geldbörsen, und schon bald war ihr Beutel prall gefüllt.
    Sie wirbelte herum und warf ihn dem Kopfgeldjäger zu. Fett fing den Beutel, wog ihn in der Hand und ergab sich schließlich in das Unvermeidliche. Schließlich war Renthals Lösegeld für Bria Tharen recht ansehnlich.
    Der Kopfgeldjäger neigte den Kopf vor Lando und sagte: »Ein andermal dann, Calrissian.«
    Der Spieler ließ in einem bissigen Grinsen die Zähne blitzen. »Ich freue mich schon darauf.«
    Dann nickte Boba Fett Bria zu. »Später, meine Dame.«
    Sie reckte sich zu ihrer vollen Größe, und der Kopfgeldjäger mußte ihre Selbstbeherrschung bewundern. »Ich hoffe nicht. Ich werde gut achtgeben.«
    Boba Fett drehte sich zu Renthal um und sagte: »Zum Shuttledeck geht es dort entlang.«
    »Richtig«, erwiderte die Freibeuterin. »Herrschaften, gewähren

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