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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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menschliche Kinder zur Welt gekommen. Teroenza hatte daran gedacht, sie kurzerhand zu töten, doch schließlich war er zu dem Schluß gelangt, daß diese Kinder mit einem Minimum an Fürsorge zu Wächtern und Verwaltungsassistenten erzogen werden konnten. Also hatte er befohlen, daß man sich ihrer in den Sklavenunterkünften annahm.
    Und seit einiger Zeit wurden dem Essen, das die Sklaven bekamen, automatisch fruchtbarkeitshemmende Drogen beigemengt. Die letzte unvorhergesehene Geburt lag daher bereits mindestens fünf Jahre zurück.
    »Oh«, machte Kibbick. »Lebende Junge. Ich verstehe.« Er verzog das Gesicht und wandte sich wieder seinen Aufzeichnungen zu.
    Idiot, dachte Teroenza. Idiot, Idiot, Idiot… wie viele Jahre lebst du jetzt schon hier und hast dich nie darum bemüht, auch nur die grundlegendsten Fakten über die Pilger in Erfahrung zu bringen?
    »Teroenza«, nahm Kibbick den Faden wieder auf. »Ich habe noch etwas gefunden, was ich nicht verstehe.«
    Teroenza atmete tief durch und zählte bis zwanzig. »Ja, Euer Exzellenz?«
    »Warum müssen wir zusätzliche Credits für Waffen und Schutzschilde ausgeben, um unsere Schiffe damit auszurüsten? Sie transportieren doch bloß Sklaven zu den Gewürzminen und Vergnügungspalästen, nachdem wir ihre Arbeitskraft ausgebeutet haben. Was macht es schon, wenn sie von Piraten gekapert werden?«
    Kibbick bezog sich auf einen Überfall vor einem Monat, den eine menschliche Rebellengruppe auf ein Sklavenschiff verübt hatte, das gerade den ylesianischen Sektor verlassen wollte. Es hatte sich jedoch nicht um den ersten derartigen Überfall gehandelt. Teroenza hatte keine Ahnung, wer dafür die Verantwortung trug, doch er mußte immer wieder daran denken, daß es Bria Tharen gewesen sein mußte, diese elende corellianische Verräterin und Renegatin.
    Die Besadii hatten eine ansehnliche Belohnung auf ihren Kopf ausgesetzt, die bisher jedoch noch niemand beansprucht hatte. Vielleicht ist es an der Zeit, mit Durga über eine Erhöhung des Kopfgelds für Bria Tharen zu sprechen, dachte Teroenza.
    Laut sagte er mit einem Übermaß an Geduld: »Euer Exzellenz, wenn es auch richtig ist, daß wir uns nicht mehr um die Sklaven kümmern, wenn sie einmal von hier fort sind, so sind sie doch noch von Wert für uns. Und Raumschiffe sind teuer. Wenn man zuläßt, daß jemand große Löcher hineinschießt, macht sie das meistens unbrauchbar – oder wenigstens die Reparaturen zu kostspielig.«
    »Oh«, sagte Kibbick abermals und runzelte die Stirn. »Ja, ich schätze, das könnte stimmen. Sehr schön.«
    Idiot! »Was mich auf etwas bringt, das ich Euch mitteilen wollte, Euer Exzellenz«, sagte Teroenza. »Etwas, das Ihr, wie ich hoffe, Eurem Cousin gegenüber erwähnen werdet. Wir brauchen auf Ylesia mehr Schutz. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir hier auf dem Planeten erneut angegriffen werden. Die Überfälle im offenen Weltraum sind schon schlimm genug, aber wenn diese Rebellengruppe auf die Idee kommt, eine unserer Kolonien anzugreifen, wäre es durchaus denkbar, daß Ihr und ich selbst in Gefahr gerieten.«
    Kibbick, den diese Vorstellung offensichtlich in helle Aufregung versetzte, starrte den Hohepriester an. »Glauben Sie, sie würden es wagen«, fragte er. Seine Stimme klang ein wenig unsicher.
    »Das haben sie bereits, Euer Exzellenz«, rief Teroenza ihm ins Gedächtnis. »Und Bria Tharen, diese ehemalige Sklavin, hat sie angeführt. Wißt Ihr noch?«
    »Ja, das stimmt«, antwortete Kibbick. »Aber das ist schon mehr als ein Jahr her. Bestimmt haben sie seitdem eingesehen, wie sinnlos es ist, einen Angriff auf diese Welt auch nur zu versuchen. Immerhin haben sie in unserer Atmosphäre ein Raumschiff verloren.« Ylesias turbulente Lufthülle war eine der besten Verteidigungsanlagen des Planeten.
    »Richtig«, stimmte Teroenza ihm zu. »Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.«
    »Vorsicht ist besser als Nachsicht…«, wiederholte Kibbick, als hätte Teroenza soeben etwas ungemein Originelles und Kluges von sich gegeben. »Ja, gut… vielleicht haben Sie ja recht. Wir müssen uns hier unten schützen. Ich werde mit meinem Cousin noch heute darüber sprechen. Vorsicht ist besser als Nachsicht… ja, in der Tat, wir müssen uns vorsehen…«
    Weiter vor sich hin murmelnd, widmete sich Kibbick wieder den Aufzeichnungen. Teroenza lehnte sich entspannt in seiner Hängematte zurück und erlaubte sich den Luxus, abermals die Glubschaugen zu verdrehen.

4
HÄUSLICHES

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