Der Koenig der Schmuggler
herablassend auszusehen und dabei vollkommen versagten. Das leise Murmeln der anderen Hutts schwoll zu einem Tumult aus dröhnendem Gelächter, heiserem Gebrüll und lautstarken Schmähungen, Hohn und Drohungen an.
Jabba lächelte innerlich. Kein übler Nachmittag, dachte er selbstgefällig. Ganz und gar nicht übel…
Bria Tharen marschierte mit energischen Schritten durch einen Korridor ihres Kommandoschiffs, des leichten Kreuzers ›Vergeltung‹. Sie war unterwegs, um vor dem geplanten Überfall auf das Sklavenschiff ›Joch des Heloten‹ ihre Truppe zu inspizieren. Bria war innerlich angespannt und voller Erwartung, doch ihre Züge waren gefaßt und die blaugrünen Augen so kalt und tief wie Gletschereis.
Sie ging im Geist ihren Schlachtplan noch einmal durch, untersuchte ihn auf Schwachpunkte und vergewisserte sich, daß sie jede Eventualität mit einer Ausweichoption bedacht hatte. Diese Operation sollte eigentlich ohne Zwischenfälle ablaufen, doch die ›Joch des Heloten‹ war immerhin eine mit schweren Waffen ausgestattete corellianische Korvette, ein mächtiges Raumschiff.
Die ›Vergeltung‹ war fast ebenso groß wie die ›Joch‹, die beiden Raumer sollten also etwa gleichwertig sein. Brias Schiff war eine Sienar-Korvette der Marauder-Klasse, geschmeidig, stromlinienförmig und in Raumschlachten ebenso verwendbar wie bei Kämpfen in der Atmosphäre. Die Marauder gehörten zu den am weitesten verbreiteten großen Kampfschiffen der Aufklärungsflotte des Korporationssektors. Der corellianische Untergrund hatte diesen Marauder aus zweiter Hand von der Korporationssektor-Verwaltung gekauft und ihn Bria als Flaggschiff überlassen.
Die corellianische Rebellenführerin hatte einen Agenten auf der Weltraumstation sitzen, die Ylesia umkreiste. Und dieser Agent hatte Bria vor ein paar Tagen einen Tip gegeben, daß die ylesianischen Priester planten, fast zweihundert von der Erhöhung abhängige und unterernährte Sklaven zu den Minen von Kessel zu verschiffen.
Einen Moment lang stellte sich Bria vor, daß sie ihren eigenen Wünschen nachgeben und das Schiff an der Seite ihrer Leute mit der ersten Angriffswelle verlassen könnte. Doch die Soldaten an Bord der drei Shuttles würden ein Höchstmaß an Kampfhandlungen erleben und die meisten Verluste verzeichnen.
Bria hegte einen persönlichen Groll gegen dieses spezielle Sklavenschiff. Vor nunmehr fast zehn Jahren war es der ›Joch des Heloten‹ nur knapp mißlungen, Bria, Han sowie Muuurgh und Mrrov, ihre togorianischen Freunde, nach ihrer Flucht von Ylesia wieder einzufangen.
Bria seufzte. Sie wußte, daß ihr Platz während der ersten Welle an Bord ihres Kommandoschiffs war, wo sie den Angriff koordinieren und Widerstandsnester ausmachen mußte, um ihre Truppe für die zweite Welle optimal einzuteilen.
Dies war bereits die fünfte Mission der Vergeltung im Auftrag des corellianischen Widerstands, und Bria war glücklich, wieder an Kampfhandlungen teilnehmen zu können. Während der acht Jahre, die sie dem Untergrund bereits angehörte, hatte sie stets zuverlässig ausgeführt, was man ihr auftrug, und sie machte ihre Sache gut. Doch die verdeckten Spionageeinsätze hatte sie gehaßt. Sie war glücklich, diese abschließen und zu den echten Kampfeinsätzen zurückkehren zu können.
Es war Mon Mothma gewesen, die es Bria ermöglicht hatte, wieder an richtigen Aktionen teilzunehmen. Die abtrünnige imperiale Senatorin verfügte sowohl über genügend Einfluß als auch über die notwendige Beredsamkeit, um einzelne Widerstandszellen davon zu überzeugen, daß eine Rebellenallianz eine absolute Notwendigkeit war. Die Senatorin war darin besser, als Bria es jemals gewesen war, und sie verwendete ihre gesamte Zeit auf Reisen von Welt zu Welt, wo sie sich mit den Führern des Untergrunds traf. Erst vor einem Monat hatte der Rest des corellianischen Widerstands die Unterzeichnung des Abkommens von Corellia gefeiert.
In der Öffentlichkeit wurde Mon Mothma dafür gerühmt, das Abkommen eingefädelt zu haben, und sie hatte ohne Zweifel daran mitgewirkt. Doch Bria hatte ein Gerücht gehört, nach dem Garm bei Iblis, der Senator von Corellia, unter der Hand selbst einer der maßgeblichen Architekten des Vertrages war. Außer Corellia hatten auch noch Alderaan und Chandrila, der Heimatplanet Mon Mothmas, das Abkommen unterzeichnet.
Mon Mothma reiste von System zu System, von Planet zu Planet, nahm Kontakt mit Widerstandszellen auf, wo immer es solche gab,
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