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Der Koenig geht tot

Der Koenig geht tot

Titel: Der Koenig geht tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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der Schützenhalle, die er zur fraglichen Zeit mit einem Handwerker in Ordnung gebracht hat. Ich habe das Alibi von einem Kollegen überprüfen lassen. Der Handwerker hat Reckert bestätigt. Dennoch möchte ich noch einmal mit ihm sprechen, denn es ist schon komisch, daß das Alibi erst beim zweiten Ansetzen kam. Vor allem aber«, und hierbei reckte Steinschulte den Kopf nach hinten, »liegt mir daran zu erfahren, ob Reckert der Mann ist, den du auf der Toilette belauscht hast. Ich glaube, wenn wir diesen Fall noch knacken wollen, müssen wir auf dieser Schiene fahren.«
    »Verstehe!« nickte ich. »Ich hoffe nur, daß ich mich eindeutig erinnere.«
    In Stichlingsen lenkte Steinschulte sein Auto in ein Neubaugebiet. Am Ende einer Sackgasse stand ein unscheinbares Einfamilienhaus.
    »Da sind wir«, meinte Christoph und parkte den Wagen am Straßenrand.
    »Ist er überhaupt da?« erkundigte sich Max. »Es soll Leute geben, die jetzt noch arbeiten.«
    »Ich hab mich erkundigt«, beruhigte Christoph ihn. »Seine Frau meinte, er müsse kurz nach zwei Uhr zu Hause sein. Reckert arbeitet im Büro bei den Stadtwerken. Die machen freitags um diese Zeit dicht.«
    Die Tür öffnete sich direkt nach dem ersten Schellen. Ganz offensichtlich erwartete man uns bereits. Frau Reckert war eine typische Hausfrau um die fünfzig. Zweckmäßig gekleidet, mit einer Frisur, die sie wahrscheinlich mit sämtlichen anderen Kundinnen ihres Friseursalons teilte. Sie wirkte aufgeregt. Kein Wunder. Vincent wußte, ihm würde es nicht anders gehen, wenn er auf diese Weise mit der Polizei zu tun bekäme.
    Alfons Reckert wartete bereits im Wohnzimmer. Er wirkte dahingesetzt wie die Sofakissen, die in Reih und Glied die Couch flankierten. Insgesamt war in dem sehr biederen Wohnzimmer alles perfekt aufgeräumt, gepflegt, sauber. Frau Reckert war zweifelsfrei eine erstklassige Hausfrau. Ich musterte Reckert. Wenn ich mich nicht verschätzte, war er allerdings auch der Haustyrann, der das forderte. Ich war überzeugt, daß der Zweite Vorsitzende von St. Sebastianus auf genau ein solches Wohnambiente allergrößten Wert legte.
    »Sicher trinken Sie eine Tasse Kaffee«, brachte Frau Reckert wie einstudiert hervor.
    »Gern!« sagte ich und lächelte ihr dankbar zu. Schüchtern lächelte sie zurück und verschwand dann in die Küche.
    »Herr Reckert, Sie haben bei einem meiner Kollegen angegeben, daß Sie zu der Zeit, da Wilfried König ums Leben kam, in der Schützenhalle mit einem Techniker beschäftigt waren. Können Sie mir sagen, warum Sie diese Aussage erst bei Ihrer zweiten Vernehmung gemacht haben?«
    »Können Sie mir zunächst erklären, warum Sie nicht allein gekommen sind?« fragte Reckert erregt. »Soviel ich weiß, gehören diese beiden Herren nicht zur Polizei. Ich sehe nicht ein, warum sie bei diesem persönlichen Gespräch dabei sein sollten.«
    Ich konnte Reckert nur zustimmen. Die Sache wirkte irgendwie halbprofessionell.
    »Ganz einfach!« sagte Steinschulte bestimmt. »Einer der beiden Anwesenden hat unfreiwillig während des Schützenfestes eine Unterhaltung mit angehört, die für die Ermittlungen von großer Bedeutung ist. Leider ist eine der Stimmen bisher keinem Gast der Veranstaltung zugeordnet worden. Daher der Versuch, diese Stimme zu identifizieren.«
    Natürlich war diese Erklärung in keiner Weise überzeugend, Reckert jedoch war jetzt sehr verunsichert. Er blickte Max und mich mit flackerndem Blick an und schwieg.
    »Ich wiederhole noch einmal die Frage, Herr Reckert. Warum haben Sie Ihre Aussage erst jetzt gemacht?«
    Reckert wand sich noch ein paar Sekunden, bevor er antwortete. »Als ich zum ersten Mal befragt wurde, da war ich ja auch nicht alleine. Das war nach der Versammlung am Schützenfestmontag. Da stand Bernhard Schnell ganz in der Nähe.«
    »Ich folgere daraus, daß Sie ihre Aussage, Sie hätten mit einem Handwerker ein technisches Problem gelöst, als höchst brisant einstufen.« Nur ein Kenner hörte in Steinschultes Tonfall die leichte Ironie.
    »Eigentlich ist es gar nichts Schlimmes, aber dann doch etwas unangenehm«, schlidderte Reckert umher. Mir fiel auf, daß Reckert in seiner Aufgeregtheit zu einer leicht kieksigen Stimme neigte. Sie paßte eigentlich gar nicht zu seinem eher korpulenten Äußeren.
    »Nur keine Hemmungen«, ermunterte Steinschulte ihn. »Ich kann Ihnen versichern, daß wir alle drei keine Informationen weitergeben, wenn es nicht für die Ermittlungen absolut notwendig ist.«
    »Also

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