Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der König von Berlin (German Edition)

Der König von Berlin (German Edition)

Titel: Der König von Berlin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Evers
Vom Netzwerk:
darüber nach, sich einen Landsitz in Brandenburg zuzulegen.»
    «Lass mich raten: in Glaanow, wegen der Störche.»
    «Nee, aber gar nicht mal so weit weg von dort. Außerdem haben wir heute aus der Medizinischen noch den mutmaßlichen Todeszeitpunkt bekommen. Und jetzt halt dich fest: Um den Dreh hatte er einen Termin mit der Maklerin, um sich ein Haus in Brandenburg anzuschauen. Dazu passt auch der Dreck an seinen Schuhen und am Hosenbein. Er muss kurz vor seinem Tod noch dieses Haus besichtigt haben.»
    Das klang wirklich vielversprechend. Lanner lächelte sich im Außenspiegel zu. Nicht schlecht, wie sie vorankamen in diesem Fall. Das mit dieser Teamarbeit klappte deutlich besser, als er erwartet hatte. Nun aber war es an der Zeit, die Richtlinienkompetenz wieder an sich zu reißen. Schließlich wollte er auch etwas beitragen. «Gut gemacht, Markowitz. Sehr gut sogar! Und jetzt hören Sie zu: Lassen Sie alles andere stehen und liegen. Die Identität der Maklerin herauszufinden und mit ihr zu sprechen, hat allerhöchste Priorität.»
    «Ich habe mit solchen Anweisungen gerechnet und auch damit, dass du das mit dem ‹du› wieder vergisst.» Lanner zuckte zusammen, aber Carola lachte. «Ist schon okay, dann hab ich aber jetzt auch wieder zweimal Siezen frei. Und die Maklerin habe ich längst gefunden und kontaktiert.»
    Lanner war beeindruckt. «So schnell?»
    «Ja, sie hat heute Morgen sofort zurückgerufen. Dann haben wir uns kurz im ‹Barcomi’s› getroffen. Die fackelt nicht lange, eine kleine energiegeladene Frau mit Pilateskörper.»
    Lanner hätte gern gefragt, was genau ein Pilateskörper ist, wollte aber nicht zu viel Zeit verlieren. «Ah ja. Hat sie sich denn gar nicht gewundert, warum er sich nicht mehr gemeldet hat?»
    «Für Makler ist es nicht so ungewöhnlich, wenn sich Kunden plötzlich komplett zurückziehen. In Luft auflösen, wie sie sagte. Die Frau war sehr auskunftsfreudig. So etwas wie eine Schweigepflicht gibt es in diesem Beruf wohl nicht. Oder zumindest nicht für sie. Am 3. April hat sie mit Kaminski ein Haus besichtigt. In der Nähe von Wilhelmsfelde, ein Seegrundstück. Ist übrigens noch nicht verkauft. Falls du Interesse hast.»
    «O ja, brennend, Wilhelmsfelde. Deshalb bin ich auch von Niedersachsen weg, um nun mal so richtig aufs Dorf zu ziehen.»
    Carola lachte. «Die Maklerin sagt, es sei wunderschön.»
    «Sicher, deshalb verkauft es sich auch praktisch wie von allein, und das schon seit über einem halben Jahr. Oder ist sie womöglich gar nicht so gut in ihrem Beruf?»
    «Sie scheint mir sogar sensationell gut. Herrn Kaminski beschreibt sie übrigens als ziemlich verschroben. Er hat von Anfang an immer wieder gefragt, ob er Haus und Grundstück bar bezahlen kann. Selbst das Notarszeug sollte sie für ihn erledigen, und auch dafür wollte er sie komplett cash bezahlen. Das fand sie natürlich seltsam.»
    «War sie dazu bereit?»
    «Sie sagte wortwörtlich, sie könne sich eigentlich nichts vorstellen, was nicht möglich sei, wenn man es ihr entsprechend bezahle.»
    «Würdest du ihr einen Mord zutrauen?»
    «Sofort. Aber niemals hätte sie darauf verzichtet, Kaminskis Wohnung nach Geld zu durchsuchen. Von daher scheidet sie als Verdächtige aus. Kaminski soll an dem Haus sehr interessiert gewesen sein. Er wollte dann aber nicht mit ihr zurück nach Berlin fahren, sondern lieber in einem Gasthaus in Wilhelmsfelde noch etwas essen und den Ort ein wenig auf sich wirken lassen. Sie habe dort noch einen erstaunlich guten Kaffee mit ihm getrunken und sei dann nach Berlin zurückgefahren. Seitdem habe sie nichts mehr von ihm gehört.»
    «Irgendwie muss er aber doch zurück nach Berlin gekommen sein. Schließlich ist er dort im Hinterhof vergraben worden.»
    «Die Maklerin sagte noch, er hätte viel Bargeld bei sich gehabt, wie eigentlich immer.»
    «Bei der Leiche haben wir kein Bargeld gefunden. Ist sich die Frau sicher? Hat er es ihr gezeigt?»
    «Das wohl nicht, aber sie meinte, sie habe ein Gespür für so was, und offen gestanden würde ich ihr auch glauben, wenn sie behauptete, sie könne Bargeld riechen und sogar die Menge nur durch den Geruch bis auf zehn Euro genau bestimmen. Der traue ich das sofort zu.»
    «Irgendjemand hat Kaminski mit zurück nach Berlin genommen, und mein Gefühl sagt mir, wenn wir diesen Jemand haben, sind wir verdammt dicht dran am Mörder. Das kann ich jetzt riechen.»
    «Mein Gefühl sagt dasselbe, obwohl er natürlich auch mit dem Zug gefahren

Weitere Kostenlose Bücher