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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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des rechten Auges einen tiefroten Bluterguss, der sich über die Wange bis zum rechten Mundwinkel zog.
    Ihre Stimme war brüchig. Was sie sagte, zerriss Zoé das Herz. „Papa, es tut mir so leid, dass ich dich in Schwierigkeiten bringe.“ Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich bin entführt worden und …“ Die Stimme versagte, und die Frau senkte den Kopf. Eine Hand kam von der Seite, fasste sie unter dem Kinn und hob den Kopf wieder an. Sie wischte sich einige Tränen aus den Augen. „Papa, bitte, hol mich hier raus. Mach, was sie verlangen, aber bring mich nach Hause. Zu meinen Kindern. Papa …!“ Sie schlug sich die Hände vors Gesicht und gab ein tiefes Schluchzen von sich. Ihr Kopf fiel auf den Tisch, und das Schluchzen ging in ein leises Wimmern über.
    Sarrow stoppte die Wiedergabe, und das Bild fror ein.
    Thalberg starrte wie versteinert auf den Bildschirm.
    „Legen Sie die Waffe weg. Ihrer Tochter wird nichts geschehen.“
    Thalberg blickte unverwandt auf den Screen des Laptops, der das Bild seiner verzweifelten Tochter zeigte. Er hielt die Waffe weiter auf Sarrow gerichtet. „Habt ihr Beate etwas angetan?“
    „Außer einer kleinen Backpfeife bisher nicht“, sagte Sarrow. „Geben Sie mir jetzt die Waffe!“
    Thalbergs linke Hand griff nach der Zigarettenschachtel in seiner Brusttasche und zog eine Zigarette heraus. Dann folgte das Feuerzeug, und er zündete sich die Kippe an. „Sarrow“, sagte er mit kalter Stimme. „Wenn ich dir die Waffe gebe, bringt ihr mich um, genauso wie Beate.“
    „Nein.“ Sarrow hob beschwörend die Hände. „Beate lebt, und Sie werden auch leben! Das schwöre ich Ihnen.“
    „Wo ist meine Tochter?“
    „An einem sicheren Ort“, schaltete sich der Stutzer ein. „Wir haben sie, nicht Sarrow. Sie ist unsere Geisel.“
    „Ist die Polizei schon eingeschaltet?“
    „Nein, bislang hat niemand das Verschwinden Ihrer Tochter bemerkt.“
    „Das spielt jetzt alles keine Rolle“, sagte Sarrow laut. „Thalberg, die Waffe!“
    Thalberg funkelten Sarrow über den Lauf seiner Pistole an. Er ließ einige Sekunden verstreichen, ehe er sprach. Seine Stimme war ruhig und klar. „Ihr beiden“, er blickte Sarrow und den Stutzer an, „seid meine Gefangenen, und ich werde euch exekutieren lassen, außer ihr sagt mir jetzt sofort, wo Beate versteckt gehalten wird. Ich zähle bis drei – eins!“
    Niemand sagte etwas.
    „Zwei.“
    „Wir wissen es nicht“, sagte Sarrow mit zittriger Stimme. „Man hat es uns bewusst nicht gesagt.“
    „Drei.“ Thalbergs Augen verengten sich. „Letzte Chance, Sarrow?“
    „Hören Sie, Thalberg, was soll das? Ihre Tochter lebt, es geht ihr gut. Sie können sie heute noch sehen. Sie müssen nur kooperieren.“ Mit eindringlicher Stimme fügte er hinzu: „Beate und Ihnen wird nichts geschehen. Dafür garantiere ich!“
    „Das glaubst du doch selbst nicht“, sagte Thalberg und schoss. Ein ohrenbetäubender Knall erfüllte den Raum, und Zoé sah, wie Sarrows Körper sich in die Höhe hob und nach hinten weggeschleudert wurde. Fast zugleich warf der Stutzer ein breites Kampfmesser auf Thalberg, das sich in dessen rechte Brust bohrte. Ein Fensterladen wurde aufgerissen und Glas zersplitterte. Jemand stieß eine Pistole durch die zerbrochene Scheibe in den Raum und schrie: „Alle die Hände hoch!“ Doch der Stutzer hechtete schon zur Tür. Ein Schuss krachte, aber der Killer war verschwunden.
    Thalberg versuchte den Arm mit der Waffe zu heben, aber es gelang ihm wegen der Verletzung nicht mehr.
    In der Dunkelheit war schemenhaft die Gestalt eines großen Mannes vor dem Fenster zu erkennen. „Benjamin!“, rief sie, sprang auf und wurde sofort von der Kette zurückgehalten.
    Benjamin griff durch das zerstörte Fenster, öffnete es und sprang in den Raum, die gezückte Waffe in der Hand.
    „Hände hoch, Thalberg!“
    Thalberg stand unverändert mitten im Raum und hielt seine Waffe in der Hand, auf den Boden gerichtet. Das Messer steckte in seiner Brust, und das grüne Hemd hatte sich dunkelrot verfärbt.
    „Die Schlüssel“, rief Zoé und zeigte auf den Tisch, wo ein Schlüsselbund lag. Parker warf ihn zu ihr herüber; sie fing ihn geschickt auf und befreite sich von den Fesseln.
    Thalberg taumelte und griff mit der linken Hand ins Leere. Er wankte zur Seite und presste die Pistole an sein Herz. Mit dem linken Arm suchte er keuchend weiter nach Halt. Reflexartig schob Zoé ihm einen Stuhl herüber. Er ließ sich auf die

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