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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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Sitzfläche fallen, und ein wildes Zucken durchlief seinen Körper. Der Atem war nur noch ein Rasseln, das Hemd in Sekunden klitschnass von Blut und Schweiß. Die Lider fielen über die leeren Augen, und Thalberg sackte in sich zusammen.
    Vorsichtig ging Parker, die Pistole im Anschlag, auf den alten Mann zu. Thalbergs Haut glich vergilbtem Transparenzpapier, das von unzähligen feinen roten Linien durchzogen war, wie mit einer Blutfeder gezeichnet. Sein Körper hing kraftlos auf dem Stuhl, der Kopf war auf die Schulter gefallen. War er tot? Bewusstlos? Oder verstellte er sich vielleicht nur?
    Die Waffe noch auf Thalberg gerichtet, tastete Parker mit der anderen Hand nach der Halsschlagader.
    Er war sich nicht sicher, ob er wirklich einen schwachen Puls spürte oder es sich nur einbildete. Er befeuchtete seine Handoberfläche und hielt sie unter Thalbergs Nase. Der Atem kühlte seine Haut.
    „Er lebt“, sagte er zu Zoé, die mit weit geöffneten Augen vor ihm stand. Sie zog Thalberg sanft die Pistole aus den Fingern – und dann fiel die Anspannung von Parker, und er schloss das Mädchen in seine Arme. Sie legte ihre Hände um seinen Hals, und ihr Mund suchte den seinen. Er küsste sie, bis ihn ein Geräusch in die Realität zurückkatapultierte. Thalberg hatte sich geregt.
    Instinktiv richtete Parker seine Waffe auf ihn. Die weißen, wächsernen Lider zitterten und öffneten sich einen Spalt. Ein trüber, glasiger Blick zuckte umher.
    Ob Thalberg ihn überhaupt wahrnahm? Er machte einen Schritt auf den sitzenden Mann zu. „Thalberg! Können Sie mich hören?“
    Die Augen des Alten schlossen sich, und mit großer Anstrengung versuchte er, seinen Körper etwas aufzurichten. Unwillkürlich fasste Parker ihn an der Schulter und half ihm nach vorne. Thalberg riss die Lider weit auf, einen fragenden Ausdruck in den glanzlosen Augen.
    „Thalberg?“ Parker beugte sich zu ihm herunter. „Thalberg, ich bin Parker.“
    Kaum hatte er seinen Namen gesagt, rang der Alte nach Atem. Wie ein löchriger Blasebalg bemühte er sich, schnaufend und keuchend Luft in seine Lungen zu pressen. „Wo ist das Mädchen, Marias Enkelin?“
    „Hier bin ich“, sagte Zoé laut und trat vor ihn.
    Tattrig erhob er die rechte Hand, schaute ihr wie festgenagelt in die Augen und holte rasselnd Luft.
    Parker wurde unruhig. Jeden Augenblick konnten sie entdeckt werden. Thalbergs zittrige Hand hing noch immer in der Luft wie ein angeschossener Rüttelfalke.
    Zoé ergriff und drückte sie. Obwohl Thalberg schon halbtot zu sein schien, mobilisierte er noch einmal seine letzten Kräfte und hielt ihre Finger kraftvoll umschlossen. Eine Eindringlichkeit lag in seinen Augen, die sie ihm nicht mehr zugetraut hätte. Er atmete einige Male flach, und sie spürte, wie er sich konzentrierte. Als sich sein Mund zum Sprechen öffnete, war die Stimme heiser und brüchig. Mit gläsernen Augen betrachtete er Zoé, als würde er sie jetzt zum ersten Mal wahrnehmen. In seinen Augen leuchtete etwas auf. Er stöhnte, atmete schwer ein und aus. „Und jetzt bist du meine letzte Hoffnung.“
    „Sie wollten meine Großmutter töten!“ Sie war bei den Worten einen Schritt zurückgewichen, hatte aber Thalbergs Hand nicht losgelassen.
    „Unwichtig. Die Organisation ist vernichtet. Vorbei. Aber …“, hob er an, und nochmals verstärkte sich der Griff um ihre Hand, „das Bernsteinzimmer.“ Er schloss für einen Moment die Augen und sammelte sich, dann stieß er hervor: „Für Deutschland! Das Bernsteinzimmer darf Deutschland nie mehr verlassen. Fritz hatte recht. Er hat es mit deiner Großmutter aus Königsberg geholt – und du musst es jetzt retten!“ Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte, doch Thalberg ließ sich von ihrem Schweigen nicht beeindrucken. Nach Sauerstoff japsend, sprach er weiter: „ Meine Tochter, finde sie!“
    „Ich, ich …“, stammelte sie und versuchte ihre Hand aus seiner Umklammerung zu lösen. Sie merkte, wie im gleichen Augenblick Panik in Thalberg aufstieg. Seine Augen flackerten wild, und mit aller Kraft klammerte er sich an ihre Hand wie ein Ertrinkender, der vom Sog weggezogen wird. Noch einmal richtete er sich plötzlich mit verzweifeltem Blick auf. Doch die Anstrengung hatte ihn schon zu viel Energie und Lebenskraft gekostet. Ein Zucken durchlief seinen Körper, und dann brach er mit einem lauten, klagenden Schmerzensschrei zusammen. Sie griff nach dem fallenden Körper und verhinderte, dass er auf den Boden aufschlug. Jetzt

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