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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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geistigen Auge hatte er schon Grüppchen von dunklen Gestalten gesehen, die sich mit Maschinenpistolen in den Händen von mehreren Seiten näherten, bereit zum Sturm auf das Anwesen. Aber zu seiner Erleichterung lag der Waldhof verlassen da. Niemand war zu sehen.
    Schüsse waren gefallen, und der Killer war mit dem Mercedes geflohen – aber Thalbergs Männer schien das nicht alarmiert zu haben. Vielleicht hatten sie erwartet, dass es im Haupthaus zu einer Schießerei kam. Sarrow hatte sicherlich einige der Männer bereits auf seine Seite gezogen. Warteten sie jetzt auf sein Signal zum Eingreifen? Nachdenklich zog Parker die Tür wieder zu. Lange würde es nicht mehr ruhig blieben, da war er sich sicher.
    Zoés besorgter Blick traf ihn. „Was ist auf dem Mont Saint-Michel passiert, Benjamin?“ Sie ergriff seine Hand. „Was ist mit Reißfeld und Falkenhayns Dossier?“ Sie stockte plötzlich und sprach dann leise weiter: „Wie geht es Maria und Paul?“
    „Maria und Paul sind wohlauf.“ Er legte seine Hand auf die ihre und berichtete von den Ereignissen auf dem Klosterberg.
    „Wie hast du es bloß geschafft, mich hier zu finden?“
    Auf einmal juckte sein rechtes Ohr, und er strich mit den Fingern darüber. „Och, das war kein großes Problem.“
    Zoés Herz machte Freudensprünge, als sie erfuhr, dass ihre Großmutter und der alte Paul in Sicherheit waren, und sie hatte selbst Neuigkeiten und platzte fast vor Neugier auf seine Reaktion. Sie ließ seine Hand los und ging zu dem Laptop. Ein Ventilatorbrummen ertönte, als sie einige Tasten drückte. Der Bildschirmschoner, eine Fotografie des alten, unzerstörten Königsberg, verschwand. Ein Passwort hatte sie nicht eingeben müssen.
    „Schau mal“, sagte sie.
    Mit skeptischem Blick beugte er sich herab zu ihr. Auf dem Screen erschien eine weiße Seite, auf der in dicken Lettern zu lesen war:
    Operation Sonnenuntergang
    Einlagerungs- und Aufbewahrungsort
    „Das ist es“, flüsterte er fast andachtsvoll. Ihre Fingerkuppe berührte mehrfach das Touchpad und scrollte auf die folgende Seite.
    „Ja“, stieß sie hervor. Es war eine eingescannte Zeichnung, auf der das vielschichtige und auf den ersten Blick verwirrende Geflecht von Schächten, Stollen und Sohlen eines Bergwerks eingezeichnet war. Erst ein tiefschwarzer Pfeil offenbarte die wahre Bedeutung des Papiers. Der handschriftliche Hinweis zeigte auf einen schwarz ausgemalten Punkt mit der schlichten Bezeichnung Sohle 5, Bergwerkskammer 984 . Darunter stand fein säuberlich geschrieben: Kalibergwerk Wittekind/Hildasglück in Volpriehausen bei Göttingen.
    Sie jauchzte vor Freude. Sie hatten das am besten gehütete Geheimnis Deutschlands gelüftet. Sie hatten das Bernsteinzimmer gefunden!
    Doch sogleich überkam sie ein Schauder, als ihr bewusst wurde, wie viele Menschen für dieses Geheimnis gestorben waren. Es war an der Zeit, die alten Bernsteinplatten zu bergen und dem mörderischen Spuk endlich ein Ende zu machen.
    Benjamin scrollte mit hochgezogenen Augenbrauen auf die nächsten Seiten. Es folgten genaue Angaben, wo die Kisten in Kammer 984 lagerten und wo sich der Eingang zur Schachtanlage befand. Es war kein offizieller Zugang. So wie es schien, standen über der Schachtanlage alte Werkshäuser, und in einem von diesen befand sich ein geheimer Eingang in das Bergwerk.
    „Volpriehausen liegt ganz in der Nähe“, sagte er und wandte sich zu ihr. Seine Augen glänzten vor Aufregung. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie eine wichtige Frage noch gar nicht gestellt hatte. „Wo bin ich hier eigentlich gelandet?“
    „Ob du es glaubst oder nicht, du befindest dich in einem richtigen Märchenwald.“ Schnell erläuterte er ihr, dass Thalbergs Waldhof versteckt im Reinhardswald lag, und fügte hinzu: „Volpriehausen ist vielleicht dreißig Kilometer von hier entfernt.“
    „O Gott!“, entfuhr es ihr. „Thalberg hat dem Stutzer das Versteck des Bernsteinzimmers verraten.“
    „Dem Stutzer?“
    „Ja, dem Killer, Thalberg hat ihn Stutzer genannt.“
    Entsetzt schaute er sie an. „Deshalb ist er also einfach so geflohen. Er will das Bernsteinzimmer abtransportieren!“
    „Allein?“ Zoé war skeptisch. „Wie soll das gehen?“
    „Der ist bestimmt nicht allein.“ Benjamin presste die Lippen zusammen. „Ein paar Männer, mehr braucht er nicht, um die Kisten zu bergen. Und ich wette, die warten schon ganz in der Nähe auf ihn.“
    Allmählich begriff sie. Der Killer hatte seine Chance genutzt und

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