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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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halten.“
    „Böhm“, sprach die Kanzlerin, ohne die Miene zu verziehen, weiter, „wenn Sie in dreizehn Stunden kein Lebenszeichen von mir erhalten haben, bin ich tot. Sie haben bis auf weiteres alle Vollmachten.“ Sie faltete die Hände zusammen. „So, das wäre es!“
    „Noch nicht ganz“, schaltete sich der Killer ein, der mit einem süffisanten Lächeln der Ansprache gelauscht hatte.
    Überrascht drehte sich die Kanzlerin zu ihm um. „Was wollen Sie noch?“
    „Die Ware prüfen, was sonst?“ Er hob eine Augenbraue. „Wollen Sie etwa nicht wissen, ob sich in den Kisten wirklich das Bernsteinzimmer befindet?“
    Die Kanzlerin schaute ihn nachdenklich an.
    Er nickte einem seiner Männer zu, der sogleich zu den Kisten lief, die bereits gestapelt auf dem Lorenwagen lagen. Der Maskierte sprang auf die Lore, zückte ein Messer von erstaunlicher Größe und rammte es kraftvoll zwischen Deckel und Seitenwand einer der Kisten.
    Krachend drang der Stahl in das splitternde Holz, und in diesem Moment erfasste Parker eine schreckliche Ahnung. Thalberg hatte sie in eine teuflische Falle gelockt. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Wurfgeschoss. Er wünschte vergebens, die Zeit anhalten zu können, wenigstens um die eine Sekunde, die er jetzt brauchte, um das Unheil noch abzuwenden. Doch er wusste, dass alles vergebens war.
    „Nicht öffnen!“, schrie er.
    Aber der Dolch hatte den Deckel der Kiste bereits gelockert, und mit Macht drückte der Mann nun die Nägel aus dem Holz. Parker sah, dass der Spalt schon zu groß war, und warf sich auf Zoé. „Alle runter!“
    In diesem Moment detonierte die Sprengfalle, welche die Bernsteinkiste gesichert hatte. In der unterirdischen Kammer brach ein höllisches Inferno los.
    Eine drei Meter hohe Flamme schoss empor und verwandelte den Maskierten in eine bewegliche Feuersäule. Das Feuer griff sofort auf die anderen Kisten über. Die Schreie des brennenden Mannes gingen unter im ohrenbetäubenden Lärm der nächsten Explosionen.
    Die weitläufige Kammer füllte sich mit Rauch, der mit jeder Kiste, die in die Luft flog, stärker wurde. Parkers Augen brannten, aber er zwang sich, sie offen zu halten. Verzweifelt zog er Zoé zu sich, und beide liefen Hand in Hand in Richtung des Ausgangs, der nur noch schemenhaft zu erkennen war. Die Qualmwolke erstickte das Licht fast vollständig und tauchte die Kammer in ein dämmriges Zwielicht, durch das glühende Bernsteinstücke wie Raketen durch die Luft sausten.
    Alles um sie herum schien in Bewegung geraten zu sein. Es gab weder Freund noch Feind, jeder versuchte auf eigene Faust, den rettenden Ausgang zu erreichen.
    Im Abstand von wenigen Sekunden hallten Donnerschläge durch die Kammer und bezeugten, dass erneut eine Kiste hochgegangen war. Parker überlegte fieberhaft. Sie hatten eine gute Position gehabt, als die erste Kiste explodiert war. Der Stutzer und seine Männer mussten sich noch hinter ihnen befinden. Er fürchtete, dass der Killer in Panik sein Magazin auf sie abfeuern würde, aber bisher war kein Schuss gefallen. Nur noch wenige Meter, dann wären Zoé und er zumindest aus der Kammer heraus.
    Und dann?, schoss es ihm durch den Kopf. Über der Erde lauerten die Männer des Killers und bewachten die Zeche. Falls sie denen in die Arme liefen, wäre alles verloren.
    Der tote Seitenarm des alten Verbindungstunnels, kam es ihm in den Sinn. Dort könnten sie sich vielleicht eine Zeitlang verstecken. Jedenfalls bis der beißende Qualm sie hinaustreiben würde. Hoffentlich funktionierten die Sauerstoffflaschen in den Holzkästen.
    Die Umrisse der Stahltür tauchten vor ihm auf. Schnell lief er darauf zu, wurde aber von Zoé abrupt zurückgehalten. Ihre Hand flutschte aus seiner, als eine weitere Kiste krachend in die Luft flog und ihren entsetzten Schrei verschluckte. Erschrocken drehte er sich zu ihr um, konnte sie jedoch in dem dichten Qualm nicht mehr sehen.
    Dann erkannte er den Schatten eines Mannes, dessen ausgestreckter Arm aus dem grauschwarzen Nebel genau auf ihn zeigte.
    „Parker!“, rief der Stutzer.

Kapitel 72
    Parker starrte wie gelähmt auf den ausgestreckten Arm des Killers, aus dem plötzlich donnernde Feuerschläge fuhren. Der Verbrecher schoss mit der Maschinenpistole auf ihn, realisierte er erschrocken. Instinktiv warf er sich auf den Boden und fragte sich, ob die Kugeln ihn schon getroffen hatten und er bloß aufgrund eines Schocks den Schmerz nicht spürte. Doch dann jagte die zweite Salve aus der Ingram über

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