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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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aller Kraft drückte sie ihr Bein zu ihm, aber das Gewicht der Männer war zu groß. Nur wenige Millimeter hatte sich seine Hand vorarbeiten können. Ein Zittern durchlief seine Fingerkuppen, bevor er aufgab und die Hand endgültig zurückzog. Er konnte im Kampf nicht länger auf seinen Arm verzichten. Mit der linken Hand tastete sie hektisch den Boden um sich herum ab. Irgendetwas musste es doch in dieser verdammten Höllenkammer geben, das sich als Waffe benutzen ließ.
    Als ihre Finger kurz ein glühendes Bernsteinstück berührten und sich daran verbrannten, verzog sie nicht einmal das Gesicht. Es war der Bernstein, der durch die Luft gewirbelt war und sie am Kopf getroffen hatte. Ihre Finger schwebten prüfend darüber, bis sie einen Bereich fanden, der nicht kochend heiß war. Erneut griff sie zu und hob das Stück diesmal auf. Es war ungefähr zwanzig Zentimeter lang und am unteren Ende gut zu umfassen. Golden leuchtete die Glut in der nebligen Finsternis.
    Entmutigt betrachtete sie das obere heiße Ende ihres Funds. Es wies eine sanfte Rundung auf, mit der sie dem Killer zwar eine schmerzhafte Verbrennung zufügen konnte, mehr aber auch nicht.
    Entschlossen riss sie den Arm hoch und schlug das glühende Ende auf den Boden. Funken sprühten, und von der Spitze brach ein großes Stück ab. Die harmlose Rundung ihrer Bernsteinwaffe hatte sich in einen altertümlichen Faustkeil verwandelt, spitz und scharf. So fest sie konnte, umfasste sie den Schaft, und mit aller noch verbliebenen Kraft stieß sie mit dem scharfen Keil zu. Sie betete, dass sie seinen Hals treffen würde, und schrie vor Anspannung und Erleichterung auf, als sie merkte, dass der Killer wie gelähmt erstarrte.
    Ein Lichtblitz erhellte mit donnerndem Getöse die Szenerie.
    Zoé sank der Mut. Zwar klaffte eine blutige Wunde unterhalb des Kiefers des Killers, aber ihre brennenden Augen hatten den mörderischen Griff um Benjamins Hals erkannt. Verzweifelt bemühte er sich, die Hände des anderen auseinanderzudrücken, aber ihn verließ die Kraft. Sein Gesicht war kaum noch wiederzuerkennen: eine furchterregende Grimasse mit weit hervortretenden Augen, die den eigenen Tod bereits fest im Blick hatten.
    In wilder Wut stieß sie die Bernsteinspitze erneut in den Hals des Stutzers, aber der Würgegriff des Killers lockerte sich nicht.
    Benjamins ganzer Körper begann im Todeskampf zu zucken, und als die nächste Explosion das Inferno erleuchtete, sah sie entsetzt, dass er die Verteidigung schon fast aufgegeben hatte. Seine rechte Hand schwirrte ziellos über ihrem Kopf, schloss und öffnete sich – und dann begriff sie endlich, packte den glühenden Bernstein und drückte ihn ihm in die Hand. Und Benjamin stieß ihn dem Killer ins Gesicht.
    Ein animalischer Schrei drang an ihre Ohren, und sie merkte, dass es Benjamin gelungen war, sich von dem Würgegriff des Stutzers etwas zu befreien. Dann spürte sie, wie jemand nach ihrem Stiefel griff. Der Dolch wurde herausgezogen, und das ganze Gewicht, das auf ihr gelastet hatte, verschwand. Ein letztes Mal hörte sie den Stutzer grell aufschreien.
    Tränen rannen ihr aus den geschlossenen Lidern. Sie schmeckten nach Rauch, als sie ihre Lippen erreichten.
    Um sie herum begann sich alles zu drehen, und vor ihrem inneren Auge fanden kunterbunte Farbenspiele statt. Die Schmerzen wichen fluchtartig aus ihrem Körper und mit ihnen jedes Gefühl.
    Parker zog mit letzter Kraft den Dolch aus der Brust des Killers und rammte ihm die Klinge dann mit beiden Händen genau ins Herz. Keuchend und hustend robbte er auf den Knien zu Zoé, die reglos auf dem Boden lag. Er vermochte nicht festzustellen, ob sie noch lebte oder nicht. Er drückte sein Gesicht an ihres, flüsterte ihr etwas ins Ohr, und seine Arme umfassten ihre Beine und ihren Oberkörper. Dann hob er sie hoch. Obwohl sie nur ein zartes Bündel war, das er unter normalen Umständen ohne weiteres hätte tragen können, gelang es ihm kaum aufzustehen.
    Er wusste, dass er schnellstmöglich aus dem Bergwerk raus musste. Seine Lungen hatten schon viel zu lange keine richtige Luft mehr geatmet. Das Kohlenmonoxid benebelte ihn wie ein tiefer Rausch. Jeden Augenblick konnte die Ohnmacht einsetzen.
    Er stolperte aus Kammer 984, wobei seine Füße einfach den Gleisen der Lorenbahn folgten. Die Rauchschwaden waren mittlerweile schon weit in das Gangsystem vorgedrungen, und er konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Zoé und er schienen in der Salzmine vollkommen allein zu

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