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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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Besucherinnen kamen schwatzend mit riesigen bunten Einkaufstüten in den Händen direkt auf sie zu und versperrten ihr den Weg. Sie versuchte auszuweichen, stieß aber bei diesem Manöver gegen einen Ständer mit Abendkleidern aus fester grüner Seide, und in ihrem Schwung riss sie den gesamten Ständer zu Boden. Sie rannte einfach weiter.
    Endlich erschien vor ihr der Zugang zu den Umkleidekabinen. Sie spürte, dass der Verfolger ihr dicht auf den Fersen war. Zoé schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Sie hatte ihr Ziel lebend erreicht, doch jetzt musste sie alles auf eine Karte setzen.

Kapitel 10
    Im Gewirr des großen, unübersichtlichen Kaufhauses wäre ihm die blonde Frau beinahe entwischt. Welcher Teufel hatte die Kleine bloß geritten, ausgerechnet ins KaDeWe zu flüchten?
    Er sah, dass sie das obere Ende der Rolltreppe erreicht hatte, und grunzte etwas Unverständliches, als er die Treppe enterte. Mit seinen kräftigen Armen drückte er die Menschen beiseite, als ob sie aus Pappe wären.
    Als er endlich die zweite Etage erreichte, ließ er den Blick von einer Seite der Verkaufsebene zur anderen schweifen. Wo hatte sie sich versteckt?
    Weit konnte sie nicht gekommen sein. Er war sich sicher, dass sie sich ganz in seiner Nähe befand. Plötzlich blieben seine Augen an zwei Verkäuferinnen hängen, die einen umgestürzten Ständer mit grünen Abendkleidern wieder aufrichteten. Ein Lächeln lief über sein Gesicht. Schnell steuerte er auf die Verkäuferinnen zu, die sich erschrocken von ihm entfernen wollten. „Wo ist die Frau?“
    Verängstigt zuckte die jüngere der beiden mit den Achseln und machte eine vage Handbewegung, die auf den rückwärtigen Bereich deutete. Zorn wallte in ihm auf, aber dann erblickte er die nahe gelegenen Umkleidekabinen für die Damen. Im Zugangsbereich sortierte eine junge Frau mit schwarzen schulterlangen Haaren einen Kleiderhaufen, den die Kundinnen offensichtlich zurückgelassen hatten. Sie trug ein rosa T-Shirt mit großen schwarzen Chanel-Initialen.
    Schnell ging er auf die Frau zu, die in ihre Arbeit vertieft war und ihn nicht zu bemerken schien.
    „Ich suche eine blonde Frau mit einem schwarzen Mantel!“
    Die Angestellte fuhr vor Schreck sichtlich zusammen, und eingeschüchtert zeigte sie auf die Umkleidekabinen. Er nickte ihr zu und betrat den abgetrennten Bereich für die Anprobe.
    Die Damen-Umkleide bestand aus acht Kabinen, die in zwei gegenüberliegenden Reihen angeordnet waren. Er war nur ein Eingang beziehungsweise Ausgang vorhanden.
    Eine perfekte Falle. Aber er musste sich beeilen, denn die Verkäuferin mit dem rosa T-Shirt würde bestimmt melden, dass ein Mann die Damenanprobe betreten hatte.
    Die meisten Kabinen waren besetzt und mit dicken roten Vorhängen verschlossen. Nacheinander riss er die Vorhänge beiseite. Entsetzt schrien die Frauen in den Kabinen auf, bedeckten ihre halbnackten Körper, so gut es ging, und starrten ihn furchtsam an.
    Keine versuchte zu fliehen.
    Dann erreichte er die letzte Kabine. Hinter dem geschlossenen Vorhang war es auffällig still.
    Sie saß in der Falle, und sie wusste es. Eine Amateurin, die versucht hatte, sich vor der Rechtsmedizin hinter Zweigen und Blättern zu verbergen, und ihnen ahnungslos in die Falle gegangen war. Der Lieferwagen hatte genau in ihrem Rücken gestanden, und für seine lichtempfindlichen Kameras war es selbst bei dem schlechten Wetter überhaupt kein Problem gewesen, ihre Gestalt zu erfassen.
    Auf den schwarzweißen Bildern, die im Wageninneren über die Monitore geflimmert waren, hatten sie ihre langen blonden Haare auf dem schwarzen Mantel gut erkennen können. Nur das Gesicht der Frau, die da die Rechtsmedizin heimlich beobachtete, hatten die Kameras nur schemenhaft eingefangen.
    Doch das spielte jetzt keine Rolle mehr, es war nur noch eine Frage von Sekundenbruchteilen, bis er seiner Beute von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Die Jagd war zu Ende.
    Er lächelte grimmig, als seine Hand nach der Beretta im Schulterholster griff und er zugleich den Vorhang zur Seite riss.
    Vor ihm hing ein großer Spiegel, der die gesamte Kabinenrückwand umfasste, und statt der Frau erblickte er nur sein eigenes völlig perplexes Gesicht. Fassungslos senkte sich sein Blick auf eine Kleiderbank. Dort lag ein weißer Arztkittel auf einem schwarzen Mantel, daneben ein schwarzer Rollkragenpullover. Darunter standen zwei dunkelbraune Winterstiefel. Über einen der Stiefel hatte jemand eine blonde Langhaar-Perücke

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