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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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Begrüßungsworte Kapitän Nemos: „Wer die Nautilus betreten hat, darf sie nicht wieder verlassen.“

Kapitel 15
    Durch die Pracht der Suite drang eine weibliche Stimme an sein Ohr, die er heute schon einmal in der Rechtsmedizin vernommen hatte: „Kommen Sie doch näher, Herr Parker.“
    Als er das Wohnzimmer betrat, erblickte er eine zierliche Frau. Sie saß in einem Sessel und trug Blue Jeans, dazu weiße Turnschuhe und ein rosafarbenes Coco-Chanel-T-Shirt. Das leicht gelockte schwarze Haar fiel ihr auf die Schultern. Sie erhob sich und blickte ihm mit strahlend blauen Augen freundlich ins Gesicht. Zur Begrüßung hielt sie ihm ihre zarte Hand hin – die Parker ergriff, wobei er ihren Blick überrascht erwiderte.
    „Falls Sie hier die blonde Ärztin aus der Charité erwartet hatten, muss ich Sie leider enttäuschen. Ich musste mein Aussehen für die etwas verändern.“
    „Das ist Ihnen gelungen.“
    „Tja, es ist erstaunlich, wie einfach es war. Eine blonde Perücke, Kontaktlinsen und eine schwarze Brille – und schon erkennt einen keiner mehr.“ Sie lächelte. „Ich hoffe, Sie kommen damit zurecht?“
    „Ja.“ Parker schluckte. Unabhängig von der jeweiligen Aufmachung, von Haar- und Augenfarbe, war die junge Frau eine wahre Augenweide. Ihre aufrechte Haltung erinnerte ihn an eine Tänzerin. Die fast unmerklich betonten Wangenknochen gaben dem ovalen Gesicht eine intensive und zugleich höchst attraktive Note. Die Natur hatte ihre Nase fein gezeichnet, und die sanft geschwungenen Lippen zauberten eine Sinnlichkeit in ihr Lächeln.
    Sie streckte ihre Handflächen aus. „Herr Parker, darf ich Sie berühren?“
    „Bitte?“
    „Es tut ganz bestimmt nicht weh.“
    Ungläubig schaute er sie an. Ihr Lächeln war hinreißend. Und noch bevor er antworten konnte, öffnete sie seinen Bademantel, und ihre Finger glitten über seinen Körper, am Stoff des Mantels entlang.
    Parker hielt still. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“
    Sie warf ihm einen belustigten Blick zu. „Ein Mikro, das man Ihnen untergejubelt hat – was haben Sie denn gedacht?“ Dann untersuchte sie die Manteltaschen, fand ihre Nachricht und steckte sie ein. Ohne Vorwarnung löste sie den Knoten des Gürtels vollständig und zog den Mantel weit auf. Ihr Blick wanderte über seinen Körper, und er war heilfroh, dass er seine Shorts anhatte. „Könnten Sie sie vielleicht kurz ausziehen?“
    „Hmm?“ Ihm versagte die Stimme.
    „Die Schuhe, meine ich.“
    Sofort schlüpfte er aus den Hotel-Pantoffeln. Prüfend trat sie mit der Spitze ihrer Turnschuhe darauf.
    „Danke.“ Sie trat einen Schritt zurück. „Vor allem dafür, dass Sie hierhergekommen sind.“
    Sorgfältig zog er den Bademantel wieder zu und steckte die nackten Füße zurück in die Schuhe. „Ich habe Sie im SPA gar nicht bemerkt.“
    „Das konnten Sie auch nicht. Ich war nicht dort. Der Butler der Präsidentensuite hat Ihnen den Zettel zugesteckt.“
    „Woher wussten Sie eigentlich von meinem Aufenthalt im Adlon? Hat Anne Ihnen davon erzählt?“
    „Nein, die Staatsanwältin hat Sie in der Rechtsmedizin danach gefragt.“ Sie zuckte lächelnd mit den Achseln. „Ich hab es mutwillig mitgehört.“
     „Okay, jetzt bin ich hier. Erzählen Sie mir mal, woher Sie Anne kannten und was Sie mit ihr zu tun hatten.“
    Die Frau strich sich zwei Locken aus dem Gesicht, das wie aus Bernstein modelliert war. „Ich habe Anne ungefähr vor einem halben Jahr kennengelernt. Ich bin Journalistin und nebenbei Kunsthändlerin, müssen Sie wissen. Eine Galeristin hatte sie mir vorgestellt, da ich Ärger mit einem Händler hatte. Anne hat ihn am nächsten Tag zur Vernunft gebracht. Seitdem waren wir befreundet.“
    Ihr Blick hatte einen traurigen Glanz angenommen, und Parker glaubte ihr. „Darf ich fragen, wie Sie heißen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Später.“
    „Vielleicht hat Anne mir von Ihnen erzählt.“
    „Bestimmt nicht.“
    Die kategorische Antwort erstaunte ihn. Ein zaghaftes Lächeln flog über ihr Gesicht. „Anne und ich haben ein gemeinsames Projekt verfolgt.“
    „Und davon durfte niemand erfahren?“ Er fragte sich, was er sich unter der geheimnisvollen Zusammenarbeit der beiden Frauen vorzustellen hatte.
    „Anne wollte, dass alles geheim bleibt. Wir haben mit niemandem über uns oder unser Projekt gesprochen.“
    „Um was ging es denn?“
    Eine Pause entstand, bevor sie weiterredete. „Na ja, um was schon: ein sehr teures Kunstwerk. Es war nichts Illegales,

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