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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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spürte sie seine Hand auf ihrem Arm. „Es ist nicht Ihre Schuld“, sagte er, wandte dann den Blick ab und starrte aus dem Fenster.
    In Gedanken versunken, bahnte Parker sich einen Weg durch die verschneite Natur. Der Pfad lag weit abseits der Hauptwanderwege und wurde offenbar nur selten benutzt. Markierungen an Bäumen oder auf Felsen zeigten in unregelmäßigen Abständen, dass sie noch auf dem richtigen Weg waren – in ein unwirkliches Niemandsland aus Schnee, Fels und düsteren Kiefern. Immer tiefer drangen sie in den Wald ein, und allmählich verschwand die Sonne hinter den Wipfeln der mit Schnee beladenen Nadelbäume. Ein trübes Licht umgab sie, und Parker spürte die Kälte auf der Haut. Die Temperatur war weit unter null Grad gefallen. Wind kam auf und blies kräftig durch die verschneiten Bäume. Wild tanzten die Schneeflocken um sie herum. Zum Schutz senkte er leicht den Kopf und ging unverdrossen weiter. Sein Zeitgefühl verschwand während des monotonen Marschs durch den Wald, nur die Schmerzen in seinen Beinen zeugten von den Anstrengungen der letzten Stunden, die sie damit verbracht hatten, den Berg zu erklimmen und dem Pfad des Phantoms zu folgen. Mehr und mehr drängte sich ihm eine Frage auf: Was mache ich hier eigentlich? Ganz einfach: Er jagte einem Phantom nach, das angeblich einen Schatz aus Bernsteinplatten hütete. Innerlich schüttelte er den Kopf.
    Plötzlich klopfte Zoé ihm auf den Arm. „Da vorne!“, flüsterte sie. Seine Augen folgten ihrem ausgestreckten Arm. In dem von Windböen entfachten Schneetreiben war es zuerst kaum auszumachen, aber dann zeichnete sich in ungefähr fünfzig Metern vage das Ende des Waldes ab. Hellgraues Licht drang durch den spärlich werdenden Bewuchs. Sie näherten sich der Waldgrenze. Im letzten Unterholz blieben sie stehen und lugten hinter verschneiten Ästen auf das freie Gelände.
    Zoé beugte sich vor. „Eine Hütte!“ In ihrem Tonfall lag Freude über einen geeigneten Unterschlupf, der womöglich sogar beheizt war.
    Unter einem wolkenverhangenen Himmel erstreckte sich vor ihnen eine weite Lichtung, auf der eine mittelgroße Almhütte zu erkennen war. Das Holzhaus schimmerte dunkelbraun vor einem Bestand hoher Fichten. Rechts und links rahmten wild gewachsene Sträucher das Haus ein. Auf dem gewaltigen Dach türmte sich der Schnee bereits über einen Meter hoch. Ein Winterbild, wie es malerischer kaum sein konnte, dachte Parker, als er die Umgebung aufmerksam beobachtete.
    Die Tür der Hütte war geschlossen, doch die Fensterläden hatte jemand aufgeklappt. „Wir sind nicht allein.“ Er deutete auf den Rauch, der aus dem Schornstein quoll.
    Zoé nickte nachdenklich. „Ich glaube, wir sind am Ziel.“
    Auch Parker hatte wenig Zweifel über den Urheber der dunklen Rauchschwaden, die sich über der Hütte kräuselten. Die versteckt gelegene Almhütte war ein idealer Treffpunkt.
    Zoé rückte ihre dicke Wollmütze zurecht und strich eine widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr. Entschlossen legte sie ihre behandschuhten Hände aneinander. „Lassen wir ihn nicht länger warten, oder?“
    Aus einem unbestimmten Grund wollte Parker sie zurückhalten, doch Zoé war schon aus dem schützenden Wald getreten und marschierte geradewegs auf die Hütte zu. Resignierend zuckte er mit den Schultern und folgte ihr. Er schätzte, dass zwischen dem Waldrand und der Hütte eine Strecke von ungefähr zweihundert Metern lag. Aufmerksam, aber vergebens suchten seine Augen die Hütte und die umliegenden Bäume nach einem menschlichen Wesen ab. Das einzige Lebenszeichen blieb der graue Rauch, der unablässig in die Höhe stieg, wo er sich in der kalten Luft auflöste.
    Zoé beschleunigte zunehmend ihre Schritte. Sie lief ungefähr zehn Meter vor ihm, und Parker hörte ihren angestrengten Atem. Vergeblich versuchte er, zu ihr aufzuschließen, aber sie ging immer schneller. Er begann zu rennen.

Kapitel 29
    Er lief geduckt hinter Zoé über das offene Terrain auf die Almhütte zu. Laut knirschte der Schnee unter ihren Winterschuhen. Noch hundert Meter bis zur Hütte. Sie befanden sich jetzt genau in der Mitte der Alm. Kein Strauch, kein Baum, kein Felsen. Unruhe stieg in ihm auf. In schneller Folge trafen ihre schweren Schuhe jetzt auf den gefrorenen Schneeboden, und mehr und mehr beschlich ihn das Gefühl, direkt in eine Falle zu laufen. Bedrohliche Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Der Rauch! Es war der Rauch des Schornsteins, der sie anlocken sollte, sie dazu

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