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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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leisten. Falkenhayns Reflexe waren trotz des Alters nicht zu unterschätzen.
    „Willst du mich etwa töten, du alter Tropf? Fritz, leg die Waffe nieder. Dir wird nichts geschehen.“
    „Was wird mit dem Mädchen passieren?“
    „Was soll schon mit ihr passieren?“ Er wunderte sich über Fritz’ plötzliche Gefühlsduselei. „Wir werden sie bei passender Gelegenheit aus dem Spiel nehmen, was sonst?“ Er fing an, sich über Falkenhayns aussichtslose und törichte Aktion zu ärgern, und sein Respekt vor der Pistole in der Hand seines Kameraden schwand zunehmend. „Nimm jetzt endlich die Waffe runter, Fritz!“
    Doch der schüttelte den Kopf. „Das Mädchen kann die Operation nicht mehr stören.“
    Thalberg verstand nicht so recht, worauf er eigentlich hinauswollte. Was scherte er sich plötzlich um das Mädchen?
    „Warum sollten wir sie verschonen?“, fragte er.
    Ein weicher Schimmer trat in Falkenhayns Augen. „Ich habe sie in die Sache reingezogen. Carl, sie ist völlig unschuldig.“
    „Na und?“ Mürrisch schaute Thalberg in die Pistolenmündung. „Sie muss weg.“
    „Vielleicht werde ich alt, aber irgendwie fühle ich mich verantwortlich für sie. Lass sie laufen. Ich bitte dich, Carl.“
    Thalberg überlegte kurz. „Was machst du, wenn ich nicht auf deine unsinnige Bitte eingehe? Erschießt du mich dann? Das würde dein Mädchen nicht retten. Im Gegenteil. Die Jagd auf sie ginge ohne mich weiter. Ich kann ihr zumindest einen schmerzlosen, schnellen Tod bereiten. Ob sie dieses Privileg auch genießen wird, wenn ich nicht mehr da bin, weiß ich nicht. Überleg dir das gut in deinem verkalkten Hirn, bevor du abdrückst!“
    „Ich weiß, Carl, wenn du tot bist, dann übernehmen Leute wie Sarrow die Organisation, und alles wird noch schlimmer.“ Falkenhayn seufzte schwer. „Soll Gott oder der Teufel dich richten. Ich werde es nicht tun. Ich verlange nur eine Gefälligkeit von dir als Kamerad und Freund.“ Er reckte das Kinn und schaute Thalberg mit einem durchdringenden Blick an. Dann senkte er die Pistole, legte sie vorsichtig auf den Fußboden. Unverändert war der Lauf auf Thalberg gerichtet. Doch Falkenhayn drehte sie schließlich behutsam um die eigene Achse, so dass der Griff jetzt auf Thalbergs Seite lag.
    „Carl, du kannst diese Bitte nicht ausschlagen. Lass das Mädchen laufen!“
    Thalberg atmete schwer. Plötzlich verspürte er einen Stich in der linken Brust. Was jetzt geschah, hatte er so nicht gewollt, aber die Entscheidung war längst gefallen. Lange ließ er seine Augen über Falkenhayns zerklüftetes Gesicht schweifen, der stolz und regungslos durch ihn hindurchsah. Dann erhob er sichabrupt von seinem Stuhl und stand kerzengerade vor ihm. „Ich habe dich um etwas gebeten, Carl!“
    Thalberg stand ebenfalls auf. Nahezu unmerklich senkte er seinen Kopf und deutete ein Nicken an. Falkenhayns rechte Hand erhob sich langsam zum Gruß, und die Finger verharrten über der Schläfe. Aus seinen Augen rollten Tränen. Thalberg grüßte zurück, drehte sich auf den Stiefelabsätzen um und verließ den Raum.
    Leise zog er die Tür ins Schloss. In Gedanken versunken, fingerte er sich eine weitere Zigarette aus dem Päckchen, zündete sie mit starrem Blick an und lehnte sich mit dem Rücken an die geschlossene Tür.
    Kein Laut drang aus dem Zimmer. Thalberg dachte an das Mädchen. Er hatte Fritz nicht ausdrücklich versprochen, die Journalistin zu verschonen, er hatte lediglich seinen letzten Wunsch zur Kenntnis genommen. Missmutig senkte er den Kopf und betrachtete seine verschmutzten Stiefel. Auf was wartete Fritz noch?
    Als seine Lippen erneut die Kippe berührten, fiel hinter ihm der Schuss. Er drehte sich um und legte seine Hand auf die Türklinke. So verharrte er einige Sekunden, bevor er die Tür schließlich öffnete.
    Falkenhayn lag auf dem Boden. Sein Schädel war an einer Seite aufgerissen. Blut und eine weiße Masse, gespickt mit Knochensplittern, quollen hervor. Thalberg achtete sorgfältig darauf, nicht in die Blutlache zu treten, als er sich dem Kameraden näherte. Leere Augen starrten ihn an. Um Falkenhayns Mund hatte sich ein seltsames Lächeln gelegt. In der linken Hand hielt er ein Amulett, das Thalberg sofort wiedererkannte. „Bis zuletzt ein Narr!“, sagte er, während er niederkniete und Falkenhayn prüfend seine Hand auf die Halsschlagader legte.
    Er war tot.
    Thalberg tätschelte ihm zweimal die von zahllosen Falten durchfurchte Wange. „Mach’s gut, Fritz“,

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