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Der Kofferträger (German Edition)

Der Kofferträger (German Edition)

Titel: Der Kofferträger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
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Tür herein schaute.
    Schütz fasste sich an das Gesicht. Seine Entschuldigung ist verdammt schmerzlich, dachte er.
    „Na, jetzt Spaß beiseite, mir tut es leid, was ich und meine Jungs Ihnen damals angetan haben. Ich hatte die Situation falsch eingeschätzt. Ich hoffe, Sie können mir verzeihen. Glauben Sie mir, das ist der einzige Grund, warum ich Sie aufsuche.“
    Über seine Kaffeetasse an den Lippen hinweg schaute ihn Schütz durchdringend an.
    „Ich gebe zu, ich verstehe einiges nicht. Sie können mir vielleicht helfen.“
    „Aber gerne. Allerdings lass ich mir nicht viel Zeit. Ich muss weiter. Sie denken, ich wäre tot. Überrascht war auch dieser Eindringling Atom, als er mich plötzlich vor sich sah. Aber nicht lange. Er ist einem Unfall zum Opfer gefallen. Vorgestern. Frau Blaugut befindet sich noch in einem Schockzustand.“ Pedro machte eine Handbewegung, als wenn der Verstand aus dem Kopf fliegt.
    Schütz fragte nicht mehr. Er wartete ab.
    „Na, ich will Ihre Neugierde befriedigen. Sie wussten sicher von der Heldentat, des Dr. Strahlen mit der Idee der giftigen ‚Jarará‘. Eine wirklich gute Idee. Den Ruhm muss ich ihm lassen. Nur hatte ich eine noch bessere. Ich hatte seine Vorbereitungen seit Tagen beobachtet. Die beiden waren auf der Terrasse des Abends einfach zu unbedarft. Sein Getue mit seiner Geliebten Maria war mir ein Dorn im Auge. Von vornherein wusste ich, wen er mit der Giftschlange im Visier hatte. Es war ein Leichtes, mich vorsichtshalber mit dem Serum spritzen zu lassen. Vor seiner Attacke hatte ich der ‚Jarará‘ das Gift gezogen. Lange genug stand sie schließlich in einer Ecke im Hangar. Still versteckt in einer kleinen Tonne. Sie hatte nichts mehr von dem tödlichen Saft in ihrem Giftzahn. Ein Wunder, dass sie überhaupt gebissen hat.“
    Seine laute Lache unterstrich seine Kaltblütigkeit. Alberta genoss die Überraschung seines Gesprächspartners.
    „Den Rest der Vorstellung habe ich gespielt. Kleine Mängel meiner Schauspielkunst mag die Dunkelheit vertuscht haben.“
    Er breitete seine Arme aus, hob bedauernd die Schultern und tat sehr besorgt.
    „Nun ist der Arme in einem Unfall dahingeschieden.“
    „Ja, und Ih re Beerdigung?“, rief Schütz aus, dabei war erkennbar, dass ihm der Tod Strahlens weniger an die Nieren ging.
    „Mein Gott, die Beerdigung! Waren Sie dabei? Das sind keine Probleme in unserem Land. Ihnen wurden laufend die ‚Erbschaften‘ bestätigt. Warum sollte nicht einmal eine Beerdigung bestätigt werden? Übrigens habe ich mir aus ihrem Erbfonds auch eine Tasche voll gegönnt. Für mich natürlich, an eine deutsche Adresse. Etwas höher als normal. Ich brauche ja keinen Rechenschaftsbericht zu fürchten. Ihr Friedhof hat jetzt ein Kreuz mehr.“
    Schütz überdachte, dass noch am Tag zuvor eine Summe von zehn Millionen nach Paraguay in den Kreislauf überwiesen wurde. Schon antwortete Pedro, als hätte er die Frage gehört.
    „Für den Fall, dass noch weitere Summen auf dem Konto eintreffen, habe ich vorgesorgt. Die Bank hat unterschriebene Überweisungsformulare von mir. Sie wissen, ich hatte eine Unterschriftsvollmacht durch Maria. Atom, der Trottel hat vergessen, sie löschen zu lassen. So endgültig war er von meinem Tod überzeugt. Gut also, ich werde noch den Rest des Kontos abräumen. Die paar Millionen werden mir gut tun. Und das in DM. Wunderbar. Ihr habt mir alles bestens vorbereitet.“
    Schließlich begegnete er dem ängstlichen Blick von Jürgen Schütz mit einer Feststellung.
    „Machen Sie sich keine Gedanken. Sie sind nicht zu spät. Von hier aus können Sie die Unterschriftsvollmacht ohnehin nicht zurückziehen. Das Konto ist von Carlos eröffnet worden. Sie können höchstenfalls keine Beträge mehr überweisen. Doch glauben Sie mir, ich will mit der Sache nichts mehr zu tun haben. Ich habe mich ausreichend bedient. “
    In dem Moment fiel die Kaffeetasse von Schütz auf seinen Schreibtisch und überschwemmte die dort liegenden Papiere.
    „Na, ja, gestern habe ich mich ins Flugzeug gesetzt und bin hierher geflogen. Ich werde die Greencard für Computerspezialisten beantragen“, grinste er. „Schließlich habe ich genügend Erfahrungen im Internet gesammelt. Auch das erforderliche Einkommen habe ich mir verschafft. Außerdem habe ich deutsche Vorfahren. Ich passe doch genau in diese Gesellschaft, das können Sie nicht leugnen.“
    Mit lautem Lachen hatte er sich erhoben und stand schon wieder an der Tür. „Nichts für ungut,

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