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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Andere Computer fügten Distanz, Richtung und Geschwindigkeit hinzu. Die Schiffe selbst sahen sie natürlich nicht, nur die Energiemanifestationen ihrer jeweiligen Antriebsfelder.
    Im Vergleich zu den anderen zehn war der eine Punkt, der etwa in der Mitte der Anordnung flog, von ungeheurer Größe. »Das ist ein Dreadnought-Schiff«, stellte Tse-Mallory mit starr wirkender Gleichgültigkeit fest. Er musterte seine Begleiter mit niedergeschlagenem Blick. »Eine Analyse der Antriebsfelder zeigt, daß es sich nicht um Homanxschiffe handelt. Das ist tatsächlich eine Kriegskugelformation.«
    »Eine Schlachtformation so tief im Inneren des Commonwealth?« Flinx konnte sich einfach nicht vorstellen, daß die AAnn ein so hohes Risiko eingehen würden. Andererseits würde man eine Flotte von wenigstens hundertfacher Größe benötigen, um drei befestigte Welten anzugreifen und zu vernichten. Vermutlich gingen die AAnn ein kalkuliertes Risiko ein, um sicherzustellen, daß der Kollapsar nicht von seiner vorbestimmten Bahn abwich.
    »Dies ist eine sehr dünn besiedelte, praktisch unbewohnte Region, aber ein Territorium, auf welches das Commonwealth Anspruch erhebt, Flinx«, erklärte ihm Truzenzuzex. »Jeder könnte sich hier vergleichsweise einfach ein- und ausschleichen.«
    »Wieviel Zeit?« fragte Tse-Mallory nach einem Blick auf seinen Schiffsbruder.
    Truzenzuzex studierte die Instrumente. »Ein Dreadnought, ein paar Kreuzer, der Rest Zerstörer oder Aufklärer.« Er blickte zu Bran Tse-Mallory hinüber. »Sie werden in zehn Minuten in den Normalraum eindringen.« Thranx transpirierten nicht, aber Flinx hatte den Eindruck, als hätte der Philosoph einiges darum gegeben, jetzt schwitzen zu können.
    »Wenn wir verschwinden könnten...«, sagte Flinx nach einem kurzen Blick auf die Pilotenkonsole. Eine kräftige Hand griff nach seinem linken Arm und ließ ihn nicht mehr los. Pip regte sich nervös auf Flinx' anderer Schulter, und auch sein Herr fühlte, wie ernst der hochgewachsene Wissenschaftler das meinte, was er jetzt sagte.
    »Wir können nicht einfach hier weg, Flinx. Wir müssen versuchen, das Objekt einzusetzen. Es kann sein, daß ihn das aktiviert, was es am Ende zerstören wird. In diesem Falle wäre es der Kollapsar selbst.«
    »Und wie würden wir das machen?« fragte Flinx.
    Tse-Mallory lächelte wie ein Kirchenmann. »Um die näheren Schiffe daran zu hindern, uns zu stören, müßte man das Artefakt in Richtung auf den Kollapsar beschleunigen. Wir kennen nur eine Möglichkeit, es zu bewegen.«
    Flinx wandte sich einer Luke zu, hinter der zwei Sterne zerfielen und verschwanden, und versuchte sich vorzustellen, wie es wohl wäre, wenn er dasselbe Schicksal erlitte. Es war eine entsetzliche Vorstellung.

14
    »Wir haben keine andere Wahl, Flinx.« Truzenzuzex Stimme klang traurig, aber ebenso bestimmt wie die seines menschlichen Schiffsbruders. »Wenn wir es mitnehmen, werden die AAnn sicherlich die Verfolgung aufnehmen. Wir können aber ganz bestimmt nicht riskieren, die Waffe in ihre Hände fallen zu lassen. Auf diese Weise können wir, indem wir es vernichten - und dabei auch uns - wenigstens sicherstellen, daß das nicht passieren kann.«
    Flinx versuchte Pip zu beruhigen, der aufgeregt nach der Ursache suchte, die seinem Herrn solche Unruhe bereitete. Aber er griff weder Truzenzuzex noch Tse-Mallory an, denn deren augenblickliche Gedanken waren, soweit sie Flinx betrafen, von echter Sorge und Zuneigung erfüllt.
    »Wir haben ein oder zwei Minuten Zeit, uns die Oberfläche des Artefakts näher anzusehen«, meinte Tse-Mallory. »Ich will herausfinden, ob ich irgend etwas entdecken kann. Wenn nicht, dann laßt mich einfach draußen. Falls es möglich sein sollte, die Waffe gegen den Kollapsar einzusetzen, habe ich zumindest eine Nanosekunde lang das Vergnügen daran.« Er ging auf die Luftschleuse zu, wo die Raumanzüge untergebracht waren, hielt dann aber inne. »Hier brennt ein Licht.« Er sah Flinx fragend an. »Ein Defekt?«
    Flinx überprüfte die Instrumente, gleichzeitig gab er dem Computer einen entsprechenden verbalen Befehl. Die Suche ergab, daß sich zwei zusätzliche Körper an Bord befanden: September und Hasboga. Von Ab keine Spur.
    Plötzlich ertönte ein scharfer Pfiff aus dem Lautsprecher der Konsole und gleichzeitig ein weiterer von der Tür, die zur Schleuse führte. Flinx kannte dieses Signal aus allen Raumnotübungen, die er auf öffentlichen Schiffen mitgemacht hatte.
    »Er betätigt die

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