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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich nicht vorstellen konnte. Noch einmal hallte jener ferne geistige Schrei in seinem Bewußtsein wider, während er sich langsam rückwärts von der alptraumhaften Szene entfernte. Schützende Finsternis umschloß ihn. Etwas berührte ihn an der Schulter.
    Als er erkannte, daß es nur Pip war, der seinen Platz wieder einnehmen wollte, seufzte er erleichtert auf. Dann hatte er das Gebäude hinter sich gelassen und rannte auf die Hauptstraße zu. Der Nebel war nicht länger sein Freund, vielmehr ein Verbündeter von irgend etwas Schrecklichem, das seinen Blicken entzogen war.
    Augenblicke später erreichte er die Hauptstraße. Aus der Tiefe hörte er das Brummen von Kinkeez und anderen von Tieren gezogenen Fahrzeugen, in das sich das Dröhnen und Brausen von Maschinen mischte. Er kletterte die Böschung hoch, rutschte auf der anderen Seite in die Tiefe und befand sich auf der Straße. Irgendwie schaffte Ab es, seine vier Beine unter Kontrolle zu halten, während er, ohne sich zu beklagen, hinter seinem neuen Herrn hinterhertrottete.
    Der Besitzer der Meepah -Rikscha sträubte sich, Flinx vierbeinigen Begleiter aufzunehmen. Aber das ließ sich mit Geld in Ordnung bringen. Und Augenblicke später trabte der zweibeinige Meepah mit Höchstgeschwindigkeit auf den Shuttlehafen zu.
    Im Hafen angelangt, hatte Flinx das Pech, einem jener Beamten in die Hände zu fallen, deren einziger Lebenszweck darin besteht, anderen Menschen das Leben schwer zu machen, was diesen armseligen Kreaturen offenbar ein Gefühl der Überlegenheit verschafft. »Deinen Tunnelpaß, Junge«, forderte der Beamte herablassend.
    Flinx drehte sich um und blickte besorgt in die Richtung, aus der er gekommen war. Das Laufband, das in die Abfertigungshalle führte, war fast leer. Trotz der frühen Stunde und der Tatsache, daß er bisher keinen Verfolger gesehen hatte, rechnete er damit, ein oder mehrere schwarz gekleidete Schemen zwischen den übernächtigten Geschäftsleuten und sonstigen Reisenden auftauchen zu sehen. Drallarport war rund um die Uhr geöffnet. Achtundzwanzig Stunden am Tage.
    »Ich habe keinen Tunnelpaß, Sir«, antwortete er und bemühte sich, die Schärfe zu unterdrücken, die er in seiner Stimme zu hören glaubte. »Ich... «
    Das reichte bereits aus, um ein befriedigtes Grinsen in die feisten Züge seines Gegenübers zu zaubern. Nein, dumm war der nicht. Boshaftigkeit erfordert ein gewisses Maß an Intelligenz, ehe man es seinen Mitmenschen wirklich schwer machen kann. Er rutschte seinen feisten Beamtenarsch entschlossen ein paar Zentimeter nach vorn und höhnte: »So, keinen Paß hat der Herr und versucht, sich Zugang zu einem privaten Tunnel zu verschaffen.« Und dann drückte er demonstrativ einen Knopf an einem Kästchen, das er an der Hüfte trug. Zwei vierschrötige Menschen erschienen und funkelten Flinx bedrohlich an. Kurz darauf erschien atemlos ein älterer kleiner Mann.
    »Was ist denn, Belcom?« fragte er den Dicken und musterte dabei Flinx.
    »Dieser Halbwüchsige«, erklärte er wichtigtuerisch, als hätte er gerade einen Massenmörder dingfest gemacht, »versucht sich ohne Passierschein hier einzuschwindeln.«
    »Ich habe nicht versucht, mich hier einzuschwindeln...«, begann Flinx verzweifelt, ehe der Ältere ihn unterbrach.
    »Der Zutritt ist hier verboten, Besucher sind nicht zugelassen.« Der Mann war zwar müde, vermutlich, weil er eine Nachtschicht hinter sich hatte, aber zumindest war er höflich. »Wenn du den Schiffen beim Start zusehen willst, solltest du in die Frachtabteilung gehen.«
    »Ich habe keinen Tunnelpaß«, konnte Flinx endlich erklären, während er etwas aus einer Gürteltasche holte, »weil ich kein Passagier bin.« Aus seiner Tasche brachte er einen kleinen unzerbrechlichen Streifen aus Polyplexalum zum Vorschein. Die darauf aufgeprägten Zeichen waren garantiert fälschungssicher.
    Der ältere Beamte blinzelte ein paarmal, um seine Müdigkeit abzuschütteln und studierte dann die Karte. Als er wieder zu Flinx aufblickte, schien er hellwach. Ein böser Blick fiel auf den beleibten Beamten. Der Mann sank zusammen, als hätte man ihm einen Stöpsel aus dem Hintern gezogen. Sein aufgeblähtes Selbstbewußtsein schwand dahin.
    »Natürlich hat dieser Herr keinen Tunnelschein, Belcom. Stellen Sie eigentlich nie Fragen, ehe Sie sich zum Narren machen?«
    Belcom schien zu erkennen, daß er keine Anwort geben konnte, ohne sich noch weiter zu erniedrigen, und so starrte er den Kleinen einfach

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