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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vorsichtig vor die Mündung des Zylinders. Ein leises Ping war zu hören - und plötzlich hatte der Stein ein Loch von etwa einem Millimeter Durchmesser.
    Um die vielen neugierigen Kinder zu schützen, die sich gewöhnlich in den nächtlichen Straßen Drallars herumtrieben, drückte Flinx einen Knopf am Schaft der Waffe. Das rote Licht ging aus. Als er den Stein noch einmal davor hielt, entstand kein Loch mehr. Flinx nahm dem Toten den Gegenstand weg.
    Bei diesem gefährlichen Qwarmspielzeug handelte es sich um ein Schallstilett. Es erzeugte einen eng gebündelten Strahl modulierter Ultraschallwellen, die so ziemlich alles durchbohren konnten. Die Waffe paßte leicht mitsamt dem Schallgenerator in die Hand eines Mannes und ließ sich leicht verbergen. Sie war nahezu unmöglich zu entdecken, und es gab gegen sie keinen Schutz.
    Flinx richtete sich auf und sah sich besorgt um. Er hatte in letzter Zeit zwei Qwarm getötet und konnte sich daher gut vorstellen, daß ein Dritter mit einer aktivierten Waffe hinter ihm her gewesen war. Aber dieser Qwarm war, ehe er Gelegenheit hatte, Flinx anzugreifen, mit jemand anderem zusammengeraten. Hatte er es überhaupt auf Flinx abgesehen gehabt?
    Auf seinen vier Stummelbeinen kam nun Ab herangewatschelt und beugte sich vor, um wie ein Hund die Kleider des Toten zu beschnuppern. Offenbar faszinierte das Blut den Kleinen, das sich in das Wasser des Rinnsteins mischte.
    War der Killer hinter Flinx hergewesen, oder galt die Jagd immer noch Ab? Die erste Möglichkeit sagte ihm gar nicht zu, denn sie hätte bedeutet, daß die Qwarm bereits wußten, wer für den Tod der beiden Clanmitglieder in der Innenstadt verantwortlich war. In dem Falle war höchste Eile geboten. Sobald der Qwarmclan einmal einen Feind erkannt hatte, würde er nicht mehr ruhen, bis entweder jener Feind oder jedes einzelne Clanmitglied tot war. Er mußte unbedingt Näheres in Erfahrung bringen.
    Die Nebel verbargen alle Spuren, aber noch konnte man deutlich Blutstropfen auf dem Pflaster sehen und damit den Weg des Toten um den Laster herum verfolgen. Die Spuren führten zum Eingang der Lagerhalle. Bei näherem Betrachten der Türe zeigte sich, daß man sie mit einem Schlüssel geöffnet hatte, und Flinx glaubte, daß dies nicht von befugter Hand geschehen war.
    Jeder Instinkt, jede Faser seines Wesens warnte ihn davor, die Halle zu betreten. Aber wie nicht anders zu erwarten, behielt seine unbezähmbare Neugierde die Oberhand. Er schob sich durch die schmale Öffnung. In einer Ecke leuchtete ein schwaches Licht und zeigte ihm die Silhouette riesiger Halden von aufgestapelten Plastikgehäusen. Vorsichtig, umflattert von einem nur undeutlich zu sehenden Schemen, näherte er sich dem Licht.
    Plötzlich konnte er Unruhe, ja Angst spüren. Und dann war da noch etwas - eine Kälte, die einem Angst machte. Beide Regungen waren in einigem Abstand wahrzunehmen und entfernten sich rasch. Er konnte nichts erkennen. Vorsichtig spähte er um einen hohen Stapel von Gehäusen.
    Und plötzlich fiel sein Blick auf sechs Leichen. Sechs! Sie lagen über Kisten, verkrümmt auf dem Boden und unter umgestürzten Gehäusen. Bei vier der Leichen handelte es sich um Frauen, bei zweien um Männer. Alle waren in schwarze Kombinationen gekleidet. Einigen waren die Kappen von den kahlen Schädeln gerissen worden. Alle waren über und über mit Blut besudelt, und das ließ den grausigen Anblick, der sich ihm bot, noch schrecklicher erscheinen. Einige der kleineren Kisten waren zertrümmert. Und es gehörte ungeheure Kraft dazu, diese Behälter so zu beschädigen.
    In ein paar Stunden, überlegte Flinx, würde irgendein Lagerverwalter kommen, um den Schuppen zu öffnen, und den Schock seines Lebens davontragen.
    Hier waren nur tote Qwarm zu sehen, keine Spur von irgendwelchen anderen Eindringlingen. Flinx' Phantasie versagte bei der Überlegung, wer eine so große Zahl berufsmäßiger Killer gleichzeitig angreifen und vernichten konnte. Seine Nackenhaare sträubten sich. Die Andeutung eines weit entfernten geistigen Aufschreis war zu ihm gedrungen und hatte ihn gewarnt, ihn auf etwas hingewiesen, das sich von diesem Ort entfernte. Was immer es auch sein mochte, sagte er sich, möglicherweise würde es umkehren.
    Flinx ließ seinen Blick über die verstreuten Leichen schweifen. Wieder fielen ihm die Fragmente der Plastikgehäuse auf, die überall auf dem Boden herumlagen. Irgendeine ungeheure Kraft war hier am Werke gewesen, aus Gründen, die Flinx

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