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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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verständnislos an. Der wartete eine Weile, bis das Schweigen unerträglich wurde, und fuhr dann fort: »Er hat keinen Tunnelschein, Sie Idiot, weil er kein Passagier ist. Er ist Schiffseigner. Ein Raumschiff mit privater Lizenz.«
    »Ich...«, stammelte Belcom und schielte besorgt zu Flinx hinüber. »Er ist noch ziemlich jung - ich habe nicht überlegt... äh... nicht gedacht...«
    »Zwei Gründe, Sie nicht zu befördern, ausgezeichnete sogar«, herrschte sein Vorgesetzter ihn giftig an. Dann wandte er sich wieder Flinx zu und hüllte seine Entschuldigung in ein Lächeln von ausgesuchter amtlicher Beflissenheit. »Es tut mir schrecklich leid, daß wir Sie belästigt haben, Sir. Wenn ich irgend etwas tun kann... irgend etwas...«
    Flinx glaubte, am anderen Ende des Laufbandes eine Bewegung zu erkennen. »Sie brauchen mich bloß durchzulassen«, sagte er kurzangebunden. Die beiden Uniformierten traten zur Seite und sahen Flinx und seinem Gefolge nach, wie sie den Korridor hinaufrannten.
    Flinx hatte zwar in den vergangenen eineinhalb Jahren viel gelernt, war aber noch keineswegs ein guter Pilot. Die meisten Raumfahrzeuge waren so kompliziert, daß nur wenige sie von Hand bedienen konnten und auch das Shuttle, in dem er es sich jetzt bequem machte, bildete keine Ausnahme. Es war zu hundert Prozent mit automatischen Steuerorganen ausgestattet, und jedermann, der imstande war, dem Schiffscomputer verständliche Informationen zu geben, konnte es auch steuern.
    Der Andruck preßte ihn in die Beschleunigungscouch zurück, während das kleine Schiff himmelwärts raste. Kurz darauf hatte es den Raum erreicht.
    In physischer Hinsicht fand er durch die Nullgravitation Entspannung, in geistiger Hinsicht tat es ihm gut, sicher zu sein, daß sich jetzt kein Qwarm mehr von hinten heranschleichen und ihm ein Schallstilett oder eine noch exotischere Waffe ins Herz stoßen konnte. Statt dessen pfiff und reimte Ab hinter ihm vergnügt. Der Exote schien Nullgravitation ebenso bereitwillig und vergnügt zu akzeptieren wie er die feuchtwarme Atmosphäre von Moth ertragen hatte.
    Während er den Austrittspunkt aus dem Orbit ansteuerte, nahm Flinx sich die Zeit, Moth andächtig zu mustern; sein Blick hing wie gebannt an dem leuchtend goldenen Streifen, der den Himmel durchschnitt. Es war eine der zwei bemerkenswerten »Schwingen«, denen Moth seinen Namen verdankte. Welcher Gott auch immer Flinx' Heimatwelt entworfen hatte, er hatte es verstanden, ihr ein besonderes Extra zu verleihen. Jede der beiden fächerförmigen Schwingen, Reste eines Ringsystems, bestand aus hochgradig reflektierender gasförmiger Materie, die in der Nähe des Planeten spitz zulief und sich dort fächerförmig verbreiterte, wo mit zunehmender Entfernung vom Planeten die Schwerkraft schwächer wurde.
    Inzwischen hatte das Shuttle sich fast nahtlos in das Leitwerk von Flinx' Schiff eingefügt und über dem Feldprojektor des KK-Antriebs festgemacht.
    Flinx' Schiff war ein Geschenk seiner ungewöhnlich begabten Schüler, der Rasse von Ursinoiden, welche die verbotene Welt der Ulru-Ujurr bewohnten. In der technischen Einrichtung und der Form glich es der Rennyacht von Flinx' ehemaligem Wohltäter, Maxim Malaika, nur die wesentlich weniger luxuriöse Innenausstattung unterschied die beiden Fahrzeuge.
    Die Ulru-Ujurrianer hatten das Schiff Teacher getauft.
    Flinx tastete die Koordinaten von Alaspin ein, programmierte Höchstgeschwindigkeit und machte es sich dann bequem. Er verfügte nur über eine höchst allgemein gehaltene Beschreibung und mußte anhand derer den Versuch machen, einen Mann aufzustöbern, der Alaspin vielleicht niemals betreten hatte. Hinzu kam noch die Möglichkeit, daß das Erinnerungsvermögen des Sklavenhändlers höchst fragwürdiger Natur war - ganz abgesehen von der Tatsache, daß die Qwarm es sich zum Ziel gesetzt hatten, dafür zu sorgen, daß er nie wieder jemanden aufstöberte.
    Die Ablenkung, die Ab ihm bot, tat gut. Der Exote schien von der Funktionsweise des Schiffes fasziniert. Für Flinx stand fest, daß Ab schon öfter im Weltraum gewesen sein mußte, aber die Quartiere auf einem Sklavenschiff boten natürlich nur wenig Gelegenheit, die Umwelt zu studieren. Flinx mußte vorsichtig sein. So automatisch und narrensicher die interstellare Navigation auch geworden war, wenn Ab aus Versehen irgendeinen Schalter betätigte, konnte das zu einer beträchtlichen Verzögerung seiner Reise führen. Was er freilich tun würde, sofern er Alaspin

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