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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Botschaft übersetzt werden.
    Er legte den Griffel an seinen Platz zurück und wandte sich zum Gehen. Pocomchi hielt ihn an der Schulter fest und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Tür: »Horch!«
    Flinx lauschte. Er hörte etwas, und es dauerte eine Weile, bis er begriff, daß es die Nachricht war, die er gerade hinterlassen hatte. Das bedeutete, daß Mirable in ihrer Wohnung sein mußte.
    Warum antwortete sie dann nicht.
    Prüfend schob er die Tür ein paar Zentimeter weit auf. Das war eigentlich unlogisch. Wenn sie drinnen war, hätte sie doch ganz bestimmt abgesperrt. Selbst auf einer relativ sicheren Welt, die von Verbrechen frei war, ganz zu schweigen von Grenzwelten wie Alaspin - waren solche Einrichtungen gang und gäbe, insbesondere bei öffentlichen Bauten wie Hotels.
    Die Tür schob sich weiter zurück. Er spähte ins Innere.
    Eine Stimme hinter ihm rief: »Was geht hier vor, Flinx?«
    »Ruhig!«
    Pocomchi hatte schon manchem für wesentlich weniger als das alle Knochen gebrochen, aber irgend etwas an Flinx' Verhalten veranlaßte ihn, wortlos zu gehorchen. Er begnügte sich damit, den Hoteleingang und die Türen der Lifts zu beobachten, ohne dabei Ab aus den Augen zu lassen.
    Flinx hatte jetzt die Tür ganz in die Wand geschoben und entdeckte ganz unten einen dunklen Flecken. Ein Flüssigkeitsschalter war hier zerbrochen worden. Das paßte zu dem beschädigten Schloß.
    Vorsichtig betrat er den Raum. Die Sensoren registrierten seine Körperwärme und schalteten begrüßend die Raumbeleuchtung ein. Das Zimmer war mit der Art von Gegenständen dekoriert, die man bei einer Frau erwarten konnte, die schon lange nur noch von ihren Träumen lebte. Die künstlichen Blumen, das Kleinmädchenspielzeug, ein paar Plüschtiere auf einer Couch - alles Nägel, die verzweifelt in eine Tür geschlagen worden waren, gegen die die Zeit erbarmungslos anrannte.
    Und dann sah er hinter der Couch ein Bein hervorragen und entdeckte die nackte, entsetzlich zugerichtete Leiche von Mirable. Das meiste Blut war bereits getrocknet.
    Eisige Kälte erfaßte ihn, während er neben dem Leichnam niederkniete. Sie war hingeworfen und zerdrückt worden wie eine Stoffpuppe. Ein Auge starrte glasig an ihm vorbei. Seine Hand glitt darüber und schloß es sanft. Das andere Auge fehlte. Ihr Gesicht war in einer Maske verständnislosen Schreckens erstarrt. Dagegen konnte er nichts tun.
    Warum sie ihn geschützt hatte, wie es offenbar der Fall gewesen war, konnte er sich nicht vorstellen. Ob es nun eine besondere Art von Loyalität oder dergleichen gewesen war oder nur Starrsinn - jedenfalls hatte sie nicht sofort gesprochen. Gewöhnliche Kriminelle hätten das vielleicht genossen, nicht aber die Qwarm. Echter Sadismus ist ein Luxus, den Profis sich nicht leisten können, und sie hatten professionelle Arbeit an ihr geleistet. Aber er begriff nicht, warum sie sie getötet hatten. Es war, als hätte ihr Starrsinn sie gereizt.
    Er verließ schnell den Raum und die Leiche, und die nun toten Träume. Fast rechnete er damit, Pocomchi und Ab tot übereinander liegen zu sehen. Aber beide standen in der Lobby, Ab murmelte freundlich vor sich hin, Pocomchi wartete stumm. Der Indio sagte nichts.
    Flinx' Blick wanderte sofort zum Lift. Er glaubte nicht, daß jemand sie das Gebäude hatte betreten sehen; wäre das der Fall gewesen, so stünde er jetzt nicht hier.
    »Ich denke, die sind oben«, sagte er leise zu dem Prospektor.
    »Ich weiß, wo wir einen Skimmer mieten können, wenn du das Geld dafür hast«, erklärte Pocomchi.
    »Ich habe Geld.« Flinx tat einen Schritt auf den Lift zu. Pocomchi packte ihn am Arm und hielt ihn fest. Die beiden Minidrachs regten sich nervös.
    »Du hast mir in der Traumhölle einen Gefallen getan«, sagte der Indio mit gepreßter Stimme. »Jetzt bin ich dran.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den Lift und die oberen Stockwerke. »Das ist jetzt nicht der Ort oder die Zeit. Die anderen haben beide gewählt. Wenn die Zeit kommt, werden wir diejenigen sein, die Pläne gemacht haben.«
    Flinx starrte ihn ein paar Augenblicke lang an. Pocomchi starrte zurück. »Es war die Frau, der dieses Hotel gehörte«, erklärte Flinx schließlich ausdruckslos. Pocomchi ließ seinen Arm los, und beide gingen langsam auf die Tür zu. »Sie hätte ihnen sofort alles über mich sagen müssen.«
    Die beiden Männer blickten vorsichtig auf die Straße hinaus und vergewisserten sich, daß sie leer war.
    »Dann hat sie es ihnen gesagt«,

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