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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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am Ende erkennt man sich selbst nicht mehr.« Er wollte noch mehr sagen, aber etwas, das vor ihnen lag, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Pip zuckte bei der plötzlichen Bewegung zusammen, während Ab hinter ihnen völlig in sich versunken vor sich hin plapperte.
    Unmittelbar vor dem dahingleitenden Skimmer war in dem Meer aus hohem Gras plötzlich eine gewundene Fläche aufgetaucht, die gut hundertfünfzig Meter breit war. Wo sie verlief, war das Gras wenige Zentimeter über dem Boden glatt abgeschnitten worden. Ein paar ausgefranste Grüppchen stehengebliebener Schilfhalme störten die Gleichheit des Bildes, aber insgesamt wirkte die Fläche so, als wäre sie von einem zum Berserker gewordenen Rasenmäher geschaffen worden.
    Während Flinx sich auszumalen versuchte, was für ein Instrument das Gras, das gewöhnlich eine Höhe von einigen Metern erreichte, abgeschnitten hatte, wies Pocomchi auf ein paar fledermausartige Wesen, die mit schrecklich anzusehenden Schnäbeln und Klauen bewehrt waren und über das Grasland segelten. »Fledergeier«, sagte er, »das sind Aasfresser, die das freigelegte Terrain nach Grasbewohnern absuchen, die ihr schützendes Versteck verloren haben.« Während er das sagte, stieß einer der Vögel herunter. Kurz darauf stieg er mit einem Pelzbündel in den Klauen wieder hoch.
    »Aber diese Fläche - woher stammt die?«
    »Das waren Topper. Sechsbeinige Huftiere«, erklärte er und musterte die breite Schneise vor ihnen. Er betätigte einen Schalter, und der Skimmer stieg auf eine Höhe von sechs Metern über den obersten Grasspitzen. »Dieses Gras sieht frisch geschnitten aus. Ich glaube, wir werden sie bald zu sehen bekommen.«
    Die fast geräuschlose Maschine des Skimmers gestattete es ihnen, über der Herde riesiger grasender Tiere fast bewegungslos in der Luft zu verharren. Das größte Tier der Herde hatte eine Schulterhöhe von gut drei Metern. Jedes der sechs Beine war säulenartig dick, um die mächtigen gepanzerten Leiber zu tragen. Flanken und Rücken waren von sechseckigen Schuppen bedeckt.
    Massive Halsmuskeln stützten die jetzt gesenkten langen Schädel. Aber am auffälligsten war die Anordnung der Schnauze. Das, was ursprünglich wohl ein Nasenschutz gewesen war, hatte sich im Laufe der Entwicklung verlängert und verbreitert und bildete jetzt ein Horn in Form einer doppelschneidigen Axt.
    Flinx sah fasziniert zu, wie die Tiere sich methodisch ihren Weg durch den grünen Ozean bahnten. Die gesenkten Köpfe mit den Axtschneiden bewegten sich in genau abgestimmtem Rhythmus im hundertachtzig-Grad-Bogen parallel zur Erde und schnitten unmittelbar über dem Boden Gras, Schilf und kleine Bäume ab. Dann hielten die vordersten Tiere kurz inne und gebrauchten ihre beweglichen Lippen, um das abgeschnittene Gras aufzunehmen.
    Hinter den Leittieren folgten jüngere männliche und weibliche Tiere, die das von den Leittieren liegengelassene Futter hinunterschlangen. Ein paar kleine weibliche Tiere bildeten die Nachhut der Herde und beschützten die Jungtiere vor Angriffen aus dem Hinterhalt. Selbst die jüngsten Topper hatten keine Schwierigkeiten, ihren Anteil an der Nahrung in sich hineinzuschlingen, weil das Gras inzwischen von den kräftigen Beinen der größeren Herdentiere vor ihnen zu Brei zertreten war.
    Ein ideales System, dachte Flinx, wenn er auch nicht ganz begriff, warum die Kälber beschützt werden mußten. Immerhin wogen selbst die kleinsten, wie er schätzte, einige Tonnen. Er fragte Pocomchi danach.
    »Selbst ein Topper ist besiegbar, Flinx«, erwiderte er. »Du weißt noch nicht viel von Alaspin.« Er schob einen Hebel vor, und der Skimmer setzte sich wieder in Bewegung. »Siehst du?«
    Flinx blickte hinunter und sah, daß einer der Leitbullen sich auf den vier Hinterbeinen aufgerichtet hatte und in nördlicher Richtung schnüffelte. Die riesigen scharfen Nasenhörner schienen durchaus imstande, die Metallverkleidung des Skimmers zu durchtrennen.
    »Wollen mal sehen, was er wittert«, schlug Pocomchi vor. Er steuerte das kleine Fahrzeug nach Norden. Flinx mußte sich festhalten, um nicht aus dem Sitz geschleudert zu werden.
    Wenige Minuten später schwebten sie über etwas, das sich geduldig seinen Weg zwischen den Halmen hindurchbahnte. Einen Moment lang sah Flinx ein langes Maul mit gekrümmten Zähnen und glühend roten Augen. Es schnappte nach dem Skimmer und Flinx zuckte unwillkürlich zurück.
    Pocomchi grinste zu seinem Begleiter hinüber. »Das ist ein

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