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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wieder.«
    Aber damit sollte er unrecht haben. Der Lärm kam nicht näher, wenn er auch nicht leiser wurde.
    September spähte über die schützende Steinmauer hinweg. »Wahrscheinlich eine letzte Auseinandersetzung über die beste Taktik«, meinte er vergnügt. Die Schreie wurden jetzt lauter und Flinx glaubte, Kampfeslärm zu hören.
    »Scheint mir, die sind ziemlich wütend aufeinander. Gut! Eine Meinungsverschiedenheit vielleicht. Am Ende gehen die aufeinander los. Otoiden sind nicht besonders geduldig. Wäre nicht das erstemal.«
    Hasboga nickte. »Ich habe auch schon von Eingeborenenangriffen auf Außenposten gehört, die am Ende zu einem Massaker der Otoiden untereinander geführt haben.« Sie schien erregt. »Das einzige, was die Otoiden noch mehr hassen als sich selbst, sind menschliche oder Thranx-Eindringlinge. Vielleicht haben wir eine Chance.«
    »Dinglinge, Finglinge, eine Chance, keine Chance«, trillerte es hinter ihnen. »Sauer Bauer ißt den Mais... sag mal siehst du dauerweiß.«
    September sah sich kurz nach Ab um. Der Exote vergnügte sich am anderen Ende der Ausgrabung, indem er mit allen vier Händen Steinbrocken jonglierte. Plötzlich kam dem Riesen eine Idee, und er sah Flinx prüfend an.
    »Wie wär's denn, wenn du diesen Tölpel als Ablenkung hinausschicken würdest? Dann wüßten wir gleich, ob die zu sehr miteinander beschäftigt sind, um sich um uns zu kümmern.« Ehe Flinx antworten konnte, fuhr er hastig fort: »möglicherweise fasziniert er die Otoiden so, daß sie ihn als Preis annehmen - schließlich hat er vier Augen, wo wir bloß zwei haben - und abhauen, ohne sich noch einmal um uns zu kümmern.«
    »Nein«, erwiderte Flinx verärgert. Er sagte es mit Entschiedenheit, um keine Zweifel aufkommen zu lassen.
    Aber damit gab sich September nicht zufrieden. »Warum denn nicht, Junge? Du hast doch selbst zugegeben, daß er dir eine Last ist. Er ist doch völlig verrückt und nützt keinem, und am Ende kommt er vielleicht sogar durch, je nachdem wie viele Pfeile er ohne Schaden erträgt.«
    »Ab ist ein intelligentes Geschöpf«, antwortete Flinx mit Nachdruck.
    September knurrte nur: »Er könnte uns vielleicht das Leben retten.«
    »Er ist völlig hilflos«, fuhr Flinx leise fort, »hängt völlig von uns ab. Außerdem vertraut er mir. Ich würde ihn ebensowenig dort hinausschicken« - er wies in den Tunnel -, »wie ich eine verkrüppelte Katze nicht hinausschicken würde.«
    »Das habe ich befürchtet«, seufzte September und sah zu Hasboga hinüber. »Unser junger Freund ist ein Idealist.«
    »Sie sollten da nicht gar so sicher sein, September«, warnte ihn Flinx, »wenn es sein muß, kann ich den Idealismus auch ablegen.«
    »Nur ruhig, Junge«, warnte September. »Isili, was meinst du?«
    Hasboga starrte ihren Begleiter an und sah dann zu Flinx hinüber. »Der Exote gehört dem Jungen, und er ist für ihn verantwortlich«, erklärte sie, ohne dabei Flinx aus den Augen zu lassen. »Wir wissen immer noch nicht, ob die Eingeborenen untereinander kämpfen. Warten wir doch, was sie machen. Ich bin nicht bereit, irgendwelche drastischen Schritte zu beschließen, solange uns nicht das Essen oder das Wasser ausgeht. Ab bleibt, wenn der Junge es so will.«
    »Musik, Musik, denk, Zeit und Glück«, reimte Ab vergnügt, ohne zu ahnen, daß sein persönliches Schicksal jetzt auf des Messers Schneide gestanden hatte.
    »Dann werden wir eben auf sie warten«, seufzte September. »Ich warte nur nicht gerne, das ist alles.« Jetzt richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Tunnel. Wenigstens würde die kühle Luft den Fäulnisprozeß etwas aufhalten. Wenn nicht, dann könnte der Gestank der verwesenden Leichen sie zwingen, Atemmasken aufzusetzen, und natürlich, wenn die Eingeborenen versuchten, sie auszuräuchern.
    Und dann schien es ganz unerwartet in dem Tunnel dunkler zu werden. Flinx kniff die Augen zusammen. War das nur eine Täuschung? September beugte sich über die Mauerkrone und versuchte, etwas zu erkennen. Die Dunkelheit kam näher.
    »Was haben die denn vor?« erkundigte Flinx sich besorgt. »Füllen die den Korridor?«
    »Nein«, murmelte der Große leise, »das glaube ich nicht.«
    Hasboga erkannte als erste, was die Eingeborenen taten. »Die nehmen die Lichter ab«, erklärte sie, als es noch finsterer wurde. »Statt die Reflektoren abzudecken, nehmen sie sie einfach ab und entfernen sie aus dem Tunnel.«
    »Die letzten drei aber bestimmt nicht«, erklärte September grimmig

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