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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schon, Abalamahalamatandra!« rief er ungeduldig.
    Ab blickte auf. »Kommen, frommen, fliegen, liegen«, murmelte er, vielleicht im Selbstgespräch, vielleicht zu Flinx gewandt, vielleicht auch für niemanden und nichts bestimmt.
    Vor Ab waren zwölf Steine in einem regelmäßigen Kreis angeordnet. Der Exote war dabei, mit zusätzlichen Steinen ein abstraktes und scheinbar bedeutungsloses Muster in der Mitte des Kreises zu legen. Er hatte die Steine in einer kleinen Bodensenke gefunden, in die er während der Flucht getreten war.
    Auf das Drängen von Flinx hin schob er die Steine, Diamanten, Tansaniten und ein paar faustgroße schwarze Smaragde in das kleine Loch zurück. Sie fielen auf den Grund der kleinen Senke. Einer prallte von einer alaspinianischen Doppelteufelsmaske ab, die einen Meter hoch und ebenso breit war, aus massivem Platiniridium bestand und mit facettierten Steinen besetzt war. Sie lag auf einem kleinen Berg aus ähnlichen Kunstgegenständen.
    »Geh!« befahl Ab, rappelte sich auf und tänzelte hinter Flinx her, den Korridor hinunter.
    Als sie in den Tempelsaal zurückkehrten, den sie vor einigen Stunden verlassen hatten, begrüßte sie warmes, freundliches Tageslicht, das durchs Galeriefenster und durch die Tür hereinfiel. Zerbrochenes Holz, die Überreste der eingedrückten improvisierten Tür, bedeckte den Boden.
    Hasboga warf einen Blick auf die Vorräte, die sie zurückgelassen hatten, und stöhnte. Alles Eßbare war verschwunden. Alles Nichtorganische zerbrochen, zerfetzt und in Stücke gerissen. Die Schlafmatratze war ein Haufen aus Plastikflocken, mit denen der Wind spielte. Ihr Autokoch, die einzige Möglichkeit, auf synthetischem Wege ein vernünftiges Mahl zusammenzustellen, war nur noch Schrott. Ohne Zweifel würden die Metallteile, die man davon abgerissen hatte, bald Hunderte von Otoidenpfeilspitzen bilden.
    »Das ist das Ende«, seufzte sie und wühlte niedergeschlagen in den Überresten eines zerfetzten Traumes. »Ich habe nicht das Geld, das zu ersetzen.« Sie wühlte in dem Schutt und hob schließlich ein halb abgerolltes Band auf.
    »Wie sie uns hassen«, murmelte sie. »Warum?«
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. September blickte auf sie herab, und in seinem Blick mischte sich väterliche und nicht so väterliche Zuneigung. »Irgendwie werden wir die Kredits schon zusammenkratzen, Isili, wenn du wirklich eines Tages hierher zurückkehren willst. Es ist ja nur Geld. Ich bin schon ein Dutzendmal in meinem Leben reicher und ebensooft genauso pleite wie jetzt gewesen. Die Waage kommt immer wieder ins Gleichgewicht.«
    »Nein, für mich nicht«, antwortete sie resigniert und warf die Bandspule auf den Boden. Dann schniefte sie laut. »Aber, ich will nicht weinen, das ist unwissenschaftlich und man bekommt nur Falten davon. Außerdem nützt es nichts.«
    »Völlig richtig«, sagte September und nickte. Dann wandte er sich von ihr ab, damit sie ungehindert ihren Tränen freien Lauf lassen konnte. »Ich habe gesagt, daß wir die Kredits irgendwo bekommen, und das werden wir auch!« Er studierte die Otoidenleichen, die ringsum auf dem Boden lagen. In den Tempelmauern waren ein paar tiefe Löcher zu sehen. Sie legten Zeugnis von der Wirksamkeit der Waffen der beiden Neuankömmlinge ab. »Sie haben teuer dafür bezahlt«, murmelte der Riese und untersuchte die toten Otoiden.
    »Wir fühlen mit Ihnen«, klickte Truzenzuzex und machte eine Bewegung, die wie ein Segen wirkte, »aber wir sollten uns beeilen. Wenn welche zurückkommen, sind sie sicherlich ärgerlicher als die hier.« Der alte Thranx sah zu, wie September Hasboga zu trösten versuchte. »Wir kennen Sie nicht, und Sie kennen uns nicht«, erklärte er dann. »Wir haben Zugang zu gewissen Mitteln. Ihr Verlust berührt uns.« Sein herzförmiges Gesicht legte sich etwas zur Seite und blickte zu dem hochgewachsenen Menschen auf, der neben ihm stand. »Bran, können wir diesen beiden nicht helfen?«
    Hasbogas Miene hellte sich auf, und ihr Blick wanderte unsicher zwischen Mensch und Insekt hin und her. »Edle Herren, wir würden tief in Ihrer Schuld stehen... «
    »Wir sind keine Adeligen«, verbesserte Tse- Mallory. »Meinen Namen kennen Sie jetzt ja. Mein Begleiter...« - er tippte den b-Thorax des Insekts an - »ist Philosoph und hat bei den Thranx den Rang eines Eint. Wir gehörten beide der Vereinigten Kirche an und haben ihr gedient.«
    »Und wem dienen Sie jetzt, Tse-Mallory?« fragte September.
    Das faltige Gesicht

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