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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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ermitteln wie du.«
    Ich brauche dringend noch ein Bier. Die ganze Sache gefällt mir überhaupt nicht.
    »Wie gut ist der Verschleierungszauber?«, erkundige ich mich nach einer Weile.
    »Er ist gut«, erwidert Lisutaris. »Aber mit Direevas Unterstützung wäre er noch besser.«
    »Das klingt nicht, als wärt Ihr davon überzeugt, dass er auch halten wird.«
    Lisutaris ist sich auch nicht sicher. Prinzessin Direeva hat sich knapp verabschiedet, nachdem sie in dem Kuriya gesehen hat, wie Lisutaris Darius erstochen hat. Darius hat die Konföderation von Abelasi repräsentiert, und diese Konföderation ist mit Direevas Land befreundet.
    Mir schwant, dass Tilupasis sich ganz schön ins Zeug wird legen müssen, wenn sie jetzt noch Direevas Stimmen für Turais Kandidatin gewinnen will. Aber das ist im Moment nicht unser vordringlichstes Problem. Ich frage Lisutaris nach der Stellung der drei Monde, die für die magischen Nachforschungen in der Vergangenheit entscheidend ist.
    »Die ist leider nicht sehr günstig für uns. Die Zauberer werden in etwa zwei bis drei Tagen eine für sie geeignete Stellung vorfinden.«
    Lisutaris lässt sich schwer auf ein Sofa fallen, als würde sie von ihren Sorgen heruntergedrückt. Ich leere mein Bier. Irgendwo weiter südlich liegt Darius Wolkenstürmer steif und blau in einer Schneewehe. Er hatte einen besseren Tod verdient.
    »Ich schlage vor, dass Ihr auch Melis bittet, den Verschleierungszauber zu verstärken. Sagt niemandem etwas. Und packt eine Reisetasche.«
    »Warum?«
    »Weil es sehr wahrscheinlich dazu kommen wird, dass wir alle aus der Stadt fliehen müssen, und zwar mit einem Lidschlag Vorsprung vor der Zivilgarde.«
    Ich schnappe mir noch ein Bier und verlasse die Villa. Mir ist völlig klar, dass ich sehenden Auges einen Fehler begehe. Es gibt keine Möglichkeit, diese Sache hinzubiegen. Gestern Nacht hat es wieder heftig geschneit. Das Land um die Stadt herum ist bei diesem Wetter unpassierbar. Außer, man ist ein Zauberer. Ich werde vermutlich auf dem Schafott enden, während Lisutaris sich ins Exil von dannen macht. Ich weiß einfach nicht, wie diese Sache gut ausgehen sollte. Man brauchte schon die Kräfte eines Übermenschen, um die Katastrophe abzuwenden. Ich dagegen bin ein dreiundvierzigjähriger Detektiv, habe entschieden zu viel Übergewicht und trinke zu viel. Niemand würde mir etwas Übermenschliches zutrauen.
    Als ich die Rächende Axt betrete, schaut Ghurd mich erwartungsvoll an.
    »Wer war’s?«, erkundigt er sich.
    »So wie es ausschaut, Lisutaris.«
    »Was wirst du unternehmen?«
    »Ich versuche, ihren Hintern zu retten. Oder vielmehr, ihren Kopf.«
    Ghurd hebt seine buschigen Brauen. Ihm ist klar, dass ich nicht gerade darauf brenne, eine Mörderin zu beschützen.
    »Schaffst du das?«
    »He, ich bin schließlich die Nummer eins in dem Geschäft.«
    »Sicher. Schaffst du das?«
    Ich schüttle den Kopf. »Das schafft niemand.«
    In meinem Büro setze ich mich auf das Sofa und starre in das Schneetreiben hinaus. Nach einer Weile hole ich meine Flasche Kleeh heraus und gieße mir die brennende Flüssigkeit die Kehle hinunter, bis ich mich besser fühle. Dann baue ich mein Machplat-Brett auf und spiele ein paar Partien. Es ist kalt, also schüre ich das Feuer. Aber mir wird nicht warm. Ich lege mich auf das Sofa und ziehe mir die Decke über den Kopf. Eigentlich sollte ich etwas tun. Ich trinke noch etwas Kleeh und schlafe ein.
    Makri weckt mich, um sich zu entschuldigen.
    »Wofür?«
    »Dafür, dass ich Boah genommen habe und bewusstlos gewesen bin, als ich eigentlich auf Lisutaris hätte aufpassen sollen. Es tut mir Leid.«
    Ich richte mich mühsam auf.
    »Es tut dir Leid? Du brauchst dich bei mir nicht zu entschuldigen. Du kannst tun, was du willst.«
    »Gut, ich habe gesagt, es tut mir Leid.«
    »Hör auf, dich zu entschuldigen. Es ist mir egal, was du tust.«
    »Hör auf, mich fertig zu machen«, protestiert Makri.
    »Ich mache dich nicht fertig.«
    »Tust du wohl. Du flößt mir absichtlich Schuldgefühle ein, wenn du sagst, dass ich mich nicht bei dir zu entschuldigen brauche.«
    »Das brauchst du auch nicht.«
    »Hör damit auf!«, faucht Makri und sieht mich böse an.
    »Makri, du kannst dich mit so viel Boah abfüllen, wie du willst. Es kümmert mich nicht.«
    »Schön. Es kümmert mich auch nicht, ob es dich kümmert oder nicht.«
    »Gut. Es kümmert mich nicht.«
    »Es geht dich auch nichts an.«
    »Tut es auch nicht.«
    »Dann ist ja alles in

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