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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Unterfangen. Von solchen Sachen liest man immer in Märchen über Zauberer, aber ich glaube nicht, dass es auf der ganzen Welt auch nur einen Zauberer gibt, der dazu in der Lage wäre. Und was bringt das auch schon? Dieselbe Vision wird jeder Zauberer beschwören können, der danach sucht. Wenn es wirklich nicht passiert sein sollte, dann besitzt der Zauberer, der es gefälscht hat, eine Kraft, die ich noch nie zuvor erlebt habe, oder er hat Zugang zu Zaubersprüchen, die kein anderer kennt.«
    Makri begreift allmählich, wie schlecht es um uns steht. Wenn die Zaubererinnung den Verschleierungszauber zerreißen kann, wird Lisutaris den Behörden übergeben und vor Gericht gestellt werden. Doch trotz aller Beweise ist Makri nach wie vor davon überzeugt, dass Lisutaris Darius nicht umgebracht hat.
    »Warum glaubst du das?«
    »Intuition.«
    Ich hüte mich tunlichst, mich über Makris Intuition lustig zu machen, aber ich traue meiner eigenen mehr. Und die flüstert mir im Augenblick nichts Positives. Vielleicht liegt es ja an der Kälte.
    »Was für ein Dreckmist«, murmele ich.
    Und die ganze Zeit über geht mir Incognixus, der Meuchelmörder, nicht aus dem Sinn. Könnte er etwas damit zu tun haben? Ich muss mit Marihana reden, und zwar so schnell wie möglich. Wir erreichen die Königliche Halle. Lisutaris ist noch nicht da.
    »Sie lässt sich ihr Haar von Copro frisieren«, erklärt mir Makri. »Sie hat ihn für jeden Morgen engagiert, solange der Konvent dauert. Sie will Eindruck machen.«
    »Sie wird bald höllisch Eindruck machen.«
    Mittlerweile trudeln auch die anderen Zauberer ein, und lautes Hallo hebt an. Viele sind allerdings merklich weniger überschäumend als gestern. Aber sobald die allgemeine Katerstimmung nachlässt, wird die Stimmung wieder steigen. Ich sehe mich nach Glorius Viktorius um. Vielleicht gelingt es mir, ihn unauffällig nach Darius Wolkenstürmer auszufragen. Juval grenzt an Abelasi, und die Zauberer sollten sich eigentlich gut kennen. Möglicherweise gibt es ja noch jemand anderen, der Darius aus dem Weg räumen wollte.
    Bevor ich Makri verlasse, komme ich noch einmal auf die Meuchelmördergenossenschaft zu sprechen. Vor allem aber auf Marihana, die Nummer drei der Hierarchie.
    »Du bist doch mit Marihana befreundet.«
    »Bin ich nicht.«
    »Na ja, jedenfalls bist du so gut mit ihr bekannt, wie man mit einem Meuchelmörder bekannt sein kann und trotzdem noch lebt. Ich muss mit ihr reden, aber sie antwortet nicht auf meine Nachrichten. Bevor mir nichts anderes übrig bleibt, als ihr Hauptquartier zu stürmen, könntest du doch vielleicht mit ihr reden.«
    »Ich bin nicht mit ihr befreundet«, protestiert Makri abermals.
    »Ihr habt euch doch bei den Treffen der Vereinigung der Frauenzimmer getroffen.«
    »Sie kommt nicht zu den Treffen.«
    Sie lügt. Was bedeutet, dass diese Information vermutlich geheim bleiben soll.
    Tilupasis verarbeitet die schlechten Nachrichten weit besser als Zitzerius. Für sie ist das nur eines unter vielen Problemen, die einer Lösung bedürfen, wie zum Beispiel das des Stimmenkaufens.
    »Ihr müsst darüber Stillschweigen bewahren und die Wahrheit herausfinden«, instruiert sie mich, als wäre das ein Kinderspiel. »Sobald Ihr die Wahrheit kennt, können Kahlius und Prätor Samilius den Mörder verhaften, ohne dass Lisutaris in die Angelegenheit hineingezogen wird. Der Vorfall darf ihre Siegchancen auf keinen Fall schmälern.«
    »Das wird er aber tun, wenn sie es tatsächlich getan hat.«
    »Nichts wird Lisutaris’ Chancen auf dieses Amt schmälern, solange ich ihre Kampagne leite«, erwidert Tilupasis zuversichtlich. »Wenn sie den Mord begangen hat, müsst Ihr eben eine Möglichkeit finden, es zu verheimlichen.«
    »Und wie, bitte, soll ich das anstellen?«
    »Ihr seid der Magische Detektiv. Also tut es einfach.«
    »Normalerweise fange ich armselige kleine Strolche, schlage sie zusammen und schleife sie in den Alten Knast. Groß angelegte Verschwörungen und Kapitalverbrechen sind nicht gerade mein Hauptfach. Und wenn die Zaubererinnung mich dabei erwischt, wie ich versuche, sie reinzulegen, dann stürzt sie sich auf mich wie ein böser Bann.«
    »Ich setze mein vollstes Vertrauen in Euch«, erwidert Tilupasis. Hat sie nicht zugehört? »Haltet mich über sämtliche Entwicklungen auf dem Laufenden, und lasst mich wissen, wenn Ihr Geld braucht. Ich werde meine Mitarbeiter instruieren, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um Euch zu helfen. Wie

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