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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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nur Tribune. Ein Volkstribun kann darauf bestehen, dass jeder Schritt bei der Stadtentwicklung genauestens den Buchstaben des Gesetzes folgt. Natürlich hatte Zitzerius das nicht im Sinn, als er Euch nominiert hat. Aber es ist eine Tatsache, dass Ihr die Räumung verhindern könnt, wenn Ihr Euch in dieser Angelegenheit an den Senat wendet. Sobald Ihr das getan habt, übernehme ich den Fall.«
    »Hat das vielleicht etwas damit zu tun, dass Ihr dringend vierhundert Stimmen in einem wichtigen Bezirk braucht, in dem nächstes Jahr eine Wahl ansteht?«
    »Mich kümmert ausschließlich die Notlage der Armen.«
    Wir starren uns eine Weile an. Dabei überlege ich, wie sehr mich Lohdius unter Druck setzen kann. Ich will es zwar nicht unbedingt darauf anlegen, ihn mir zum Feind zu machen, aber Zitzerius und die Traditionalisten haben bislang noch mehr Einfluss. Der Konsul, Turais ranghöchster Bonze, ist immer ein Traditionalist, und außerdem sind sie die Partei des Königs. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist, mir den König zum Feind zu machen. Diese ganze Angelegenheit ist sehr ärgerlich für einen Mann, der versucht, sich aus der Politik herauszuhalten. Ich sage dem Senator, dass ich zwar voller Gram die Nöte meiner Mitbürger sehe, aber dennoch nicht ausgerechnet mit einem Veto gegen Prätor Raffius die politische Bühne betreten möchte. Senator Lohdius nimmt einen Schluck aus der Bierflasche und wendet sich dann an einen seiner Helfer.
    »Vidius. erzählt mir doch noch einmal, was Ihr gesehen habt, als Ihr Euren Cousin im Quintessenzweg besucht habt.«
    »Ich habe Thraxas, den Detektiv, dabei beobachtet, wie er eine Leiche über eine Wand gewuchtet hat«, erwidert Vidius beflissen.
    »In welcher Nacht war das?«
    »In der Nacht, in der Darius Wolkenstürmer ermordet worden ist.«
    Lohdius dreht sich wieder zu mir herum.
    »Was eine sehr besorgniserregende Affäre ist, wie Ihr sehr wohl wisst. Wenn ich die Vorgänge richtig verfolgt habe, ist die Zaubererinnung gerade dabei, ihre ganzen Kräfte zu bündeln, um herauszufinden, was mit Darius Wolkenstürmer passiert ist. Allerdings hat, wie ich höre, jemand einen magischen Schleier über die in Frage kommende Nacht geworfen. Die Zauberer tappen im Nebel, jedenfalls für den Augenblick. Natürlich fehlen ihnen auch spezifische Informationen. Sie wissen bisher nur, dass der Leichnam in einer Schneewehe in ZwölfSeen gefunden worden ist. Würden sie über mehr Fakten verfügen, zum Beispiel den exakten Ort des Mordes und die Identität derjenigen, die sich während der fraglichen Zeit in der Nähe des Opfers aufgehalten haben, würden sie zweifellos rasch die Wahrheit über seinen Tod in Erfahrung bringen.«
    Dazu fällt mir nichts ein. Ich bin sprachlos.
    »Meine Kutsche wartet draußen«, erklärt der Senator. »Ich nehme Euch mit zum Ort der Räumung. Ihr braucht nur mit dem Verantwortlichen zu sprechen, einem gewissen Grobiax, einem Angestellten von Raffius. Sagt ihm, dass Ihr Euch in dieser Angelegenheit an den Senat wendet. Dann werden die Arbeiten augenblicklich für die Dauer der Untersuchung eingestellt.«
    Mir fehlen noch immer die Worte. Also hole ich meinen Mantel. Wir fahren schweigend den Quintessenzweg entlang. Zwar ist die Straße mit Eis und Schnee bedeckt, aber Lohdius hat eine sehr schwere Kutsche, die von zwei stämmigen Kutschpferden gezogen wird. Daher gelangen wir erheblich schneller, als mir lieb ist, an den Ort der Räumung. In dem Schneetreiben bietet sich mir ein trostloser Anblick. Arbeiter, Stadtbonzen, Rechtsanwälte, Zivilgardisten und arme Bewohner stehen vor den Gebäuden und streiten sich bitterlich. Unterstützt werden sie von Anwohnern, die aus höher gelegenen Fenstern herunterschreien. Ihre Wut richtet sich gegen Grobiax, der die Räumung beaufsichtigt.
    Ich kenne ihn noch aus meiner Dienstzeit in der Armee.
    Er ist beinah zwei Meter groß und hat die Statur eines Ochsen. Bei einer Belagerung hat er einmal eine lobende Erwähnung bekommen, weil er der erste Mann war, der die Mauer überwunden hat. Prätor Raffius bedient sich seiner bei heiklen Aufträgen. Ein paar arme Mieter aus ihren heruntergekommenen Wohnungen zu räumen ist für ihn eine Kleinigkeit, die er an einem Tag erledigt.
    Mir gefällt das alles wirklich nicht. Ich sehe Hauptmann Rallig unter den Zivilgardisten und gehe zu ihm. Bevor ich ihn erreiche, drängt sich eine Gestalt durch die Menge und schwingt eine Axt. Makri. Sie trägt einen dicken Mantel, ihre alberne

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