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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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dabei nicht ein Trick im Spiel sein könnte, aber die sind felsenfest davon überzeugt, dass dies unmöglich wäre.
    »Niemand verfügt über eine solche Macht.«
    »Wie ich schon sagte, ich habe einen Zauberspruch entdeckt, der genau dies bewerkstelligen könnte.«
    »Ausgerechnet Ihr wollt ihn entdeckt haben?« Ramius ist recht zynisch, aber Zauberer geben nie gern zu, dass es einen Spruch gibt, den sie nicht kennen.
    »Ein Zauberspruch, der falsche Ereignisse in die Vergangenheit zurücksenden kann? So etwas kann nicht gewirkt werden!«
    »Es handelt sich eigentlich auch nicht um einen Spruch, mit dem man Ereignisse in die Vergangenheit zurückschicken kann, sondern um einen, mit dem man Ereignisse aus der Vergangenheit tilgen kann.«
    Erneut muss ich meine Theorie von einem Auslöschungszauber und einem Erzeugungszauber erklären. Für die Nichtzauberer unter uns hört es sich verwirrend an, und die Zauberer glauben es mir schlicht nicht.
    »Ich habe die Vision wiederholt überprüft«, erklärt der Alte Hasius Brillantinius. »Und ich bin fest davon überzeugt, dass es sich um ein wahres Ereignis handelt. Wenn dem nicht so wäre, hätte ich die wahre Wirklichkeit herausgefunden.«
    »Nicht, wenn sie ausgelöscht worden ist.«
    »Selbst wenn ein solcher Auslöschungszauber funktionieren würde, wie soll dann die neue Wirklichkeit erschaffen worden sein?«
    »Das weiß ich noch nicht. Aber jeder, der gut genug ist, um das Erste bewerkstelligen zu können, könnte auch das Zweite hinbekommen. Wir können nicht absolut sicher sein, dass Lisutaris den Mord wirklich begangen hat.«
    Ich sehe nur zweifelnde Mienen um mich herum. Die turanianischen Bonzen klammern sich verzweifelt an jeden Halm, der Lisutaris’ Unschuld beweisen könnte. Selbst gegen ihr besseres Wissen sind sie bereit, mir zu glauben. Aber ich habe weder auf Lasath noch auf Ramius sonderlich Eindruck gemacht. Sie bestehen darauf, dass Lisutaris verhaftet werden muss.
    Das ist ein schwerer Schlag. Zitzerius, der patriotischste Turanianer, hat bisher noch kein einziges Wort gesagt. Er sitzt in der Ecke und sieht so verbiestert aus wie eine niojanische Hure. Allerdings würde ich ihm das nicht sagen, weil Nioj im Moment eher ein Reizthema ist. Allahlachmah hat nämlich bei der Wahl nur knapp den dritten Rang belegt. Falls Lisutaris disqualifiziert würde, dürfte er statt ihrer in die Endausscheidung einziehen. Dann hätte Turai nicht nur mit der überwältigenden Schande zu kämpfen, dass unsere Kandidatin wegen Mordes aus dem Verkehr gezogen würde, sondern könnte auch sicher sein, dass der neue Oberhexenmeister der Zaubererinnung der Stadt feindlich gesinnt wäre, ganz gleich wie die Entscheidung ausfiele. Denn weder Nioj noch Simnia würden Turai im Kriegsfall zu Hilfe eilen.
    »Ich habe das Gefühl, dass Ihr uns noch nicht alles erzählt habt«, meint Samilius. Der Prätor hat den Posten als Chef der Zivilgarde als Belohnung für politisches Wohlverhalten eingeheimst und ist alles andere als ein erfahrener Ermittler. Aber gerissen ist er trotzdem. Er vermutet, dass ich tiefer in der ganzen Sache drinstecke, als ich kundtue. Bisher weiß noch niemand, dass der Mord in meinem Büro über der Rächenden Axt begangen wurde, und ich werde den Teufel tun und meine Kollegen Bonzen diesbezüglich erleuchten.
    »Ich weiß nicht mehr als Ihr. Aber ich habe Lisutaris seit Beginn dieses Konvents nicht aus den Augen gelassen. Ich bin sicher, dass sie dieses Verbrechen nicht begangen hat. Sie hat einfach kein Motiv dafür.«
    »Wir haben gesehen, wie sie es tat! In Gegenwart von Prinzessin Direeva und der anderen Frau!«
    »Beides Weibsbilder mit Orgk-Blut in den Adern!«, fügt Ramius Sonnensturm hinzu. »Ich bestehe darauf, dass der König informiert und Lisutaris verhaftet wird.«
    Er sieht Lasath die Goldsichel an. Der kommissarische Oberhexenmeister nickt.
    »Ich stimme Euch zu.«
    »Wir müssen zumindest abwarten, was Lisutaris dazu zu sagen hat«, mischt sich Zitzerius ein.
    »Wo steckt sie denn?«
    »Ich glaube, dass sie um diese Zeit für gewöhnlich meditiert. Mein Assistent sucht sie bereits.«
    In dem Moment taucht Lisutaris auf, Harrius an ihrer Seite. Trotz der ernsten Lage wirkt die Herrin des Himmels gelassen. Vielleicht liegt es am Thazis, vielleicht auch nicht. Schon damals im Krieg ist Lisutaris auch unter größtem Druck nie panisch geworden. Noch bevor sie verhört werden kann, befiehlt Konsul Kahlius, dass alle, die nicht direkt in den Fall

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