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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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der Klinge genau auf Bossks Kehle zielte.
    Bossk hatte keine Chance, der Klinge auszuweichen. Wenn er sich zurücklehnte, würde die Bewegung dem Dolch lediglich ein breiteres, leichter aufzuschlitzendes Ziel bieten. Stattdessen senkte er den Kopf und fing die rasiermesserscharfe Spitze mit einer Stirnseite ab. Das Zusammentreffen von Fleisch und Knochen mit der Klinge genügte, um seinem Vater die Waffe aus der Hand zu schlagen und sie in eine weit entfernte Ecke des Raums segeln zu lassen.
    Bossk löste eine Hand von seines Vaters Kehle und wischte das Blut weg, das ihm zwischen den Schuppen seines Gesichts in die Augen rann. »Das«, sagte er mit schauriger Selbstbeherrschung, »hat jetzt gar nicht wehgetan.« Er schüttelte den Kopf und spritzte sein Blut über Cradossks Gesicht.
    »Aber ich verspreche dir... das hier wird wehtun.«
    Zuckuss konnte Schreie und Blasterfeuer aus den Tiefen der Gildeniederlassung hören. Das überraschte ihn nicht, sondern war ziemlich genau das, was er erwartet hatte, seit der Twi'lek-Majordomus verschwunden war, um die anderen Anhänger der Abtrünnigen zu verständigen.
    Er wandte sich wieder Cradossks Privatquartier zu und beobachtete, was sich dort abspielte. Zumindest so lange, wie er
    dies vermochte. Dann trat er schließlich kopfschüttelnd auf den Gang hinaus.
    Er musste zugeben, dass Bossk in einer Hinsicht gewiss Recht hatte: Es war wirklich schwer, einen Trandoshaner zu töten.
    Das Getöse der Waffen, die von den Abtrünnigen abgefeuert wurden, war sogar noch in weiter Ferne zu hören.
    Allerdings nicht im wörtlichen Sinn, sondern die Neuigkeiten wurden Kud'ar Mub'at aus zweiter Hand zugetragen. »Ah«, schnurrte der Sammler, »das ist ganz ausgezeichnet.« Der Kenner hatte alle Einzelheiten so, wie er sie von den Lauscherknoten an den Rändern des Netzes auffing, an ihn weitergeleitet. »Ist es nicht eine Freude«, fragte Kud'ar Mub'at rhetorisch, »wenn sich die Dinge so entwickeln, wie sie es sollten?« Der Sammler schmiegte in selbstzufriedener Behaglichkeit ein paar seiner dünnen Chitinbeine um seinen Leib. »Und alle meine Pläne und Intrigen. Ausgezeichnet! Wirklich ausgezeichnet!«
    Die Fassettenaugen des Sammlers ließen ihren Blick über den engen Raum seines Thronsaals schweifen und sahen zu, wie sich seine Freude in konzentrischen Kreisen durch alle mit den Fasern seines Nervensystems verbundenen Knoten fortpflanzte. Selbst der Abrechner, der am weitesten entwickelte und vergleichsweise unabhängigste seiner Knoten, erglühte sichtlich. Seine winzigen Krallen und Spinnenbeine glitten aufgeregt über das Geflecht der Wände, als wäre er die vollkommene Verkörperung der Hochstimmung des Sammlers. Der Abrechner war vielleicht sogar ein wenig zu aufgeregt, zumindest kam Kud'ar Mub'at die Erregung irgendwie aufgesetzt vor. Manchmal entdeckte er in den Begeisterungsausbrüchen seines
    Abrechners eine gewisse Falschheit. Für einen einfachen Zahlenjongleur, fand Kud'ar Mub'at, ist das ein bisschen viel Begeisterung. Er machte sich im Geist eine Notiz, die er sorgfältig vor den synaptischen Verbindungen verbarg, über die jene Information sonst an die Untersammler weitergegeben worden wäre, dass er diesen Abrechner schon bald absorbieren und eine neuen wachsen lassen würde. Sobald dieses Geschäft mit Boba Fett und der Kopfgeldjägergilde abgeschlossen war...
    Das würde in Anbetracht der Neuigkeiten, die der Kennerknoten Kud'ar Mub'at soeben hinterbracht hatte, vermutlich nicht mehr allzu lange dauern. Der Sammler ignorierte das Geplapper der ihn umgebenden Knoten und rückte seinen weichen, kugelförmigen Leib in seinem selbst ausgesponnenen Nest in eine bequemere Lage. Als er so weit war, dachte er in ruhigerer, sorgloserer Weise über die Neuigkeiten nach. Es hat keinen Zweck, rief er sich zur Ordnung, sich über etwas zu erregen, von dem ich wusste, dass es geschehen würde. Imperien kommen und gehen, das war schon immer so gewesen, sogar die gesamte Galaxis mochte in einer dunklen Kugel unüberwindlicher Schwerkraft kollabieren, doch bis dahin würde Kud'ar Mub'at -oder eine Kreatur von seiner Art - von der Torheit anderer denkender Lebewesen profitieren. Das war seine Natur, wie es die Natur der weniger Klugen war, sich in den Fallen wieder zu finden, die er ihnen gestellt hatte.
    »Manchmal«, dachte Kud'ar Mub'at laut, »begreifen sie es erst dann, wenn es schon zu spät ist. Und manchmal begreifen sie es nie.«
    »Begreifen was?« Der Abrechner, der

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