Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
Vom Netzwerk:
lernst du offenbar nur schwer dazu.« Neelah schloss die Augen und stützte den Hinterkopf auf ein steinernes Ruhekissen. »Wenn man es mit jemandem wie Boba Fett zu tun hat, sind es nicht die menschlichen Teile, auf die es ankommt, sondern die anderen.«
    Der Droide verstummte barmherzig. Offenbar wusste er,
    wann er besiegt war oder wann eine weitere Diskussion zwecklos war.
    Er ließ den Flitzer in den ausgedörrten, staubigen Hügeln vor Mos Eisley stehen und legte den Rest des Weges zum Raumhafen zu Fuß zurück. Dengar glaubte, auf diese Weise weniger Aufmerksamkeit zu erregen. Und Lebewesen, die ihm Aufmerksamkeit schenkten - zumindest die falschen Lebewesen -waren gegenwärtig das Letzte, was er sich wünschte.
    Ehe er die Stadt auf einem der alten Fußpfade, die in die Hintergassen von Mos Eisley führten, betrat, riss Dengar einen abgestorbenen Strauch aus dem Boden und tarnte damit hastig den Flitzer. Das aller überflüssigen Teile beraubte kleine Repulsorfahrzeug gehörte jemand anderem, oder hatte ihm jedenfalls mal gehört, nämlich Big Gizz, dem Anführer einer der hartgesottensten Flitzerbanden von Tatooine, der mit dieser Maschine einen Unfall gebaut und schwere Verbrennungen davongetragen hatte. Gizz war so zäh und durchtrieben, dass er es zu einem der wertvollsten Gefolgsmänner Jabbas gebracht hatte, aber selbst das hatte nicht gereicht, seine Lederhaut vor Schaden zu bewahren. Kreaturen, die für Jabba arbeiteten, schienen von Natur aus über eine kurze Lebenserwartung zu verfügen. Wenn es nicht ihre Arbeit war, die sie umbrachte, fielen sie gewöhnlich ihrem eigenen gewalttätigen Charakter zum Opfer. Dengar indes war nie der Auffassung gewesen, dass die Höhe des Lohns, den Jabba gezahlt hatte, ein solches Risiko rechtfertigte. Und Big Gizz hatte sogar noch mehr Glück gehabt als die meisten. Immerhin hatte es sich gelohnt, seine Überreste einzusammeln und notdürftig zusammenzuflicken. Aber was immer er zurzeit treiben mochte, er hatte sich dazu vermutlich ein
    neues Transportmittel angeschafft.
    Die gedrungenen, verwahrlosten Umrisse von Mos Eisley kamen langsam in Sicht, während Dengar sich einen Weg über das lose Geröll des letzten Hügels bahnte. Er kam zu Fuß kaum langsamer voran als zuvor mit dem Flitzer, mit dem er von der Stelle aus, an der Neelah und Boba Fett auf ihn warteten, das Dünenmeer überquert hatte. Der Flitzer war, als Dengar auf das Gefährt stieß, nur mehr ein nutzloses Wrack gewesen, dessen verbogene und verstreute Einzelteile Zeugnis darüber ablegten, auf welche Weise Big Gizz sein letztes Rennen beendet hatte. Dengar hatte das Vehikel wieder zusammengebaut - die Teile der Schaltkreise des Repulsorantriebs, die zu verbrannt waren, um sie wieder funktionstüchtig zu machen, hatte er sogar neu gekauft und ersetzt - und es anschließend in der Nähe seines größten Unterschlupfs in der Wüste versteckt. Im Leben eines Kopfgeldjägers konnte ein funktionierendes Gefährt, ganz gleich wie ramponiert oder langsam es war, unter Umständen darüber bestimmen, ob man die Belohnung für eine wertvolle Ware kassierte oder als ein Haufen Knochen endete, der von den Raubtieren des Dünenmeers abgenagt wurde.
    Die Zwillingssonnen über Tatooine tauchten den Himmel in ein verwaschenes, düsteres Orange, als Dengar den ausgefransten Saum des Raumhafens erreichte. Es hatte ein wenig länger gedauert, den Flitzer aus den Hinterlassenschaften des Bombenangriffs, den eingestürzten Felsen und gewaltsam versetzten Sanddünen, zu graben, als er erwartet hatte. Der Flitzer war fast zwei Meter tief verschüttet worden und er hatte das Gefährt überhaupt nur gefunden, weil er so vorausschauend gewesen war, es mit einem über kurze Entfernungen wirksamen Peilsender auszustatten. Glück gehabt, hatte er säuerlich ge-
    dacht, als es ihm endlich gelang, den Flitzer an die Oberfläche zu ziehen und zu starten. Die vorderen Stabilisatorschaufeln hatten sich unter dem Gewicht des größten Felsbrockens, der auf das Minimalvehikel gestürzt war, stark verbogen. Bei jedem Tempo, das über einen Kriechgang hinausging, lief ein markerschütterndes Beben durch den Rahmen, das sich rasch zu einem wilden Kreiseln steigerte. Wenn er nicht auf der Stelle die Energiezufuhr gedrosselt hätte, wäre er mit Sicherheit unsanft auf dem Boden gelandet. Der schadhafte Zustand des Flitzers hatte ihn zudem zu einer umständlicheren Route über das Dünenmeer genötigt, als er sie unter anderen Umständen

Weitere Kostenlose Bücher