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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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wie die elektrischen Entladungen eines fernen Gewittersturms. Eines Tages, so vermutete Fett, würde die Vernichtung der Kopfgeldjägergilde nur mehr eine Erinnerung sein. Doch nicht seine, er hatte keinen Bedarf an Erinnerungen.
    Alle Erinnerung war vergebens.

18
    HEUTE
    Sie sah ihm bei der Arbeit zu. Genauer bei der Vorbereitung seiner Arbeit. Seiner Art Arbeit, dachte Neelah. Das sagten ihr seine Waffen, all die Mechanismen, mit denen die Bewohner der Galaxis in verstreute Fetzen blutigen oder verkohlten Gewebes verwandelt werden konnten. Boba Fett war aus dem Land der Toten zurückgekehrt, aus dem grauen Portal, unter dem er geschlafen hatte, und er war bereit, sein tödliches Handwerk wieder aufzunehmen.
    »Was ist das?« Neelah deutete auf das brutal effizient aussehende Objekt aus mattschwarzem Metall und darin eingebetteter Elektronik in Boba Fetts Hand. Eine blinde Linse am hinteren Ende der Waffe funkelte in einem von den feinen Linien eines Fadenkreuzes durchzogenen gewölbten Glas. »Wozu dient das?«
    »Raketenwerfer.« Boba Fett blickte nicht von seiner Tätigkeit auf. Mit einem Werkzeug, das so dünn war wie ein menschliches Haar und das er aus einer der intravenösen Kanülen der Medidroiden improvisiert hatte, kratzte er eine eingetrocknete schleimige Substanz, ein Überbleibsel aus der Zeit, die die Waffe im Bauch des Sarlacc zugebracht hatte, von den komplizierten Schaltkreisen. »Und wenn man weiß, wie man damit umgeht, dient die Waffe dazu, eine Menge lebender Wesen zu töten. Alle auf einmal. Und aus einer schönen großen Entfernung.«
    »Danke.« Sie spürte, wie einer ihrer Mundwinkel ihr Gesicht in eine hässliche Grimasse verwandelte. »Aber das hätte ich mir auch selbst denken können. Glauben Sie nicht, Sie müssten mich herablassend behandeln. Ich wollte mir nur die Zeit mit so etwas wie einer netten, kleinen Unterhaltung vertreiben. Aber ich schätze, dergleichen gehört nicht zu ihren besonderen Gaben.«
    Er blieb ihr eine Antwort schuldig. Die Bewegungen seines drahtigen, spitz gefeilten Werkzeugs spiegelten sich im Visier seines Helms, während er unbeirrt weiterarbeitete.
    Jetzt tauchte auch der Sprengkopf des Geschosses, das von dem Raketenwerfer abgefeuert werden konnte, wieder vor Neelahs geistigem Auge auf. Sie hatte das Ding schon einmal gesehen, diese sich verjüngende Spitze, die parallel zu Fetts Rückgrat über seiner Schulter aufragte. Jetzt, da die Rakete quer über den gekreuzten Beinen des Kopfgeldjägers lag, schien der Sprengkopf auf die staubigen Schroffen der felsigen Basis des Dünenmeers zu zielen. Die drückenden Sonnen glasierten die Landschaft mit einer trockenen, flirrenden Hitze, die - in Komplementärfarben - auch dann noch zu sehen war, wenn Neelah die Augen schloss. Sogar im Schatten des abschüssigen Zugangs zu Boba Fetts unterirdischem Versteck ließ die brutale Strahlung des Wüstenlichts ihre ausgetrockneten Lippen aufspringen und ihre Lungen mit jedem glühenden Atemzug schier verbrennen.
    »Sie sollten mehr Flüssigkeit zu sich nehmen.« Vor ihr erschienen die verschwommenen Umrisse des größeren Medidroiden. »Um die Flüssigkeit zu ersetzen, die Ihrem Körper hier permanent entzogen wird.« Ein gelenkiger Arm hielt ihr einen Wasserkanister hin, der zu den lebenswichtigen Vorräten ge-
    hörte, die Fett hier verstaut hatte, kurz nachdem er in sein kurzlebiges Beschäftigungsverhältnis mit Jabba dem Hutt eingetreten war, der das Ende dieses Verhältnisses indes auch nicht allzu lange überlebt hatte. »Die Folgen in physiologischer Hinsicht könnten sonst überaus ernst sein.«
    Neelah nahm SHL1-B den Behälter ab und leerte ihn mit zurück geworfenem Kopf in einem langen Zug; auf beiden Seiten sickerten dünne Rinnsale über ihren Hals. Dann wischte sie sich den Mund mit dem Handrücken ab und setzte den Kanister vor sich ins Geröll. SHL1-B begab sich in einen anderen Bereich des Schattens unter dem überhängenden Felsen und beriet sich mit seinem kleineren, weniger gesprächigen Kollegen. Der Inhalt eines zweiten Kanisters, der vor Boba Fett stand, verdunstete allmählich. Er hatte das Wasser darin, seit der Droide es ihm gebracht hatte, nicht ein einziges Mal angerührt. Die Arbeit an seiner Ausrüstung, deren Bestandteile durch eine kodierte Selbstzerstörung geschützt gewesen waren, um Diebe abzuschrecken, die zufällig über ihr neues Versteck hätten stolpern können, hatte ihn von einem Pflegefall mit roher, blutiger Haut in den

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