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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Vergangenheit; doch jetzt, da er sich offenbar von seinen Verletzungen erholt hatte und seine eigenen Ziele verfolgte, hatte sich die Lage für sie gründlich geändert. Und seine Ziele, so vermutete Neelah, waren Rache und Credits, in wechselnder Gewichtung. Das waren die einzigen Dinge, um die sich Kopfgeldjäger ernstlich sorgten. Sogar dieser Dengar, obwohl er einige Anzeichen einer menschlichen Natur jenseits dieser beiden fundamentalen Bedürfnisse an den Tag gelegt hatte. Ihr war klar, dass sie den beiden nicht trauen konnte. Lebende Wesen, die ihr Vertrauen in einen Kopfgeldjäger setzten, endeten für gewöhnlich je nach Geschäftsinteresse als deren Ware oder gleich als Leiche.
    Sie würde auf die Fragen, die ihr im Kopf herumgingen, bald eine Antwort finden. Neelah hatte gegenwärtig keine Ahnung, wie diese Antworten aussahen, doch sie hatte bereits begonnen, sich darauf vorzubereiten. Was auch geschieht, sagte sie sich einmal mehr, ich werde mich nicht einfach abservieren lassen. Die wesentlichen Fragen standen alle irgendwie mit Boba Fett in Verbindung. Wenn sie ihre Vergangenheit und ihr weiteres Schicksal gleichermaßen erhellen wollte, durfte sie den Kopfgeldjäger auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Auch wenn sie in seinem Gefolge ihr Leben riskierte. Oder sogar verlor, weil sie all diese Fragen beantworten wollte.
    Neelah drehte sich um und trat aus dem Lichtkreis in die Finsternis der Wüste hinaus. Sie fand die Antworten auf ihre Fragen vielleicht nicht auf diesem Planeten, aber die Dunkelheit hielt eine Leere bereit, die groß genug war, ihre Gedanken zu beruhigen.
    »Bleiben Sie genau da stehen.« Eine Männerstimme. »Keine Bewegung.«
    Sie sah sich plötzlich in ein Gesicht mit einem zerzausten Bart starren. Unter dem Dreck einer beschwerlichen, ungeschützten Reise waren massenweise Pockennarben und Schrammen zu erkennen. Ein Mundwinkel wölbte sich zu einem Grinsen und entblößte gelbe Zähne. Noch ehe sie reagieren konnte, hatte der Mann bereits die Mündung eines Blastergewehrs gehoben, das an einem Riemen über seiner Schulter hing. Die Waffe zielte in Hüfthöhe auf sie.
    »Kein Grund zur Sorge«, sagte der Mann. »Das ist nur, um Ihnen zu zeigen, dass ich es ernst meine. Wenn Sie sich vernünftig aufführen und keinen Unfug machen, wird Ihnen nichts Schlimmes zustoßen.«
    »Was wollen Sie?« Neelah sprach mit leiser Stimme. Sie war sich nicht sicher, was schlimmer wäre: diesen Typen aufzuschrecken oder die beiden Kopfgeldjäger irgendwo in ihrem Rücken. Jeder von ihnen konnte als Erster schießen, bloß um die Angelegenheit schnell zu bereinigen. Und wenn sie dann zwischen den Blastern und ihren Zielen stand, wäre das für sie sicher die übelste Variante.
    »Nicht Sie. Zumindest nicht im Augenblick.« Jetzt hob sich auch der andere Mundwinkel des Mannes, so langsam, als würde er von einem unsichtbaren Haken gezogen. »Vielleicht können wir uns später über gewisse Nebeninteressen unterhalten, aber jetzt muss ich erst mal mit Ihren Freunden sprechen.«
    Boba Fett und Dengar sahen sich nach ihr um, als Neelah in den Lichtkreis der Arbeitslampe zurückkehrte. Als sie den Mann direkt hinter ihr entdeckten, kam Fett sofort hoch und verzichtete drauf, auch noch die letzte Schraube der Kom-Einheit anzuziehen. Dengar langte nach der Blasterpistole in
    seinem Holster, dann hielt er die Hand ruhig, ohne die Waffe zu ziehen.
    »Da haben wir ja eine nette kleine Versammlung.« Der Mann senkte den Lauf seines Blastergewehrs, den er zuvor in Neelahs Kreuz gedrückt hatte. »Alte Freunde wie wir sollten sich nach Möglichkeit viel häufiger treffen.«
    »Vol Hamame«, stellte Dengar mit einer mürrischen Grimasse und einem Nicken fest. »Mir war doch so, als hätte ich Sie drüben in Mos Eisley gesehen.«
    »Sie hätten Hallo sagen sollen. Dann hätte ich mir den weiten Weg hier raus sparen können. Das soll nicht heißen, dass dieser Ort nicht durchaus seinen Reiz hat.« Der Mann ließ den Blick über die abschüssigen Hügel schweifen, die am Rand des Lichtkreises kaum zu erkennen waren. Dann wandte er sich wieder den beiden Kopfgeldjägern zu. »Aber ich bin mehr ein Stadtmensch, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Dann wären Sie besser dort geblieben«, ergriff Boba Fett mit gleichmäßiger, emotionsloser Stimme das Wort. »Wo Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern könnten, statt sich in die von anderen einzumischen.«
    Neelah warf einen Blick über die Schulter und

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