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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Arbeit schon für sich allein nicht gering ge-
    schätzt werden darf?«
    »Er belügt euch doch!« Bossk ließ den Blick über die Gesichter der übrigen Gildemitglieder schweifen. Er hob die geballten Fäuste an den Kopf und hätte dabei fast den kleineren Zuckuss umgeworfen. »Könnt ihr das denn nicht sehen? Er führt etwas im Schilde, so wie er immer etwas im Schilde geführt hat.«
    »Was Sie nicht sehen«, sagte Boba Fett, »ist, wie sehr sich die Zeiten geändert haben. Die Galaxis ist nicht mehr, was sie mal war, als ihr Vater noch Eierschalen hinter den Ohren hatte so wie Sie jetzt. Die Terrains, auf denen wir unsere Beute jagen, werden mit jedem Tag kleiner, an dem die Macht des Imperators Palpatine zunimmt.« Er sah, dass die Gildemitglieder in der Runde seiner Weisheit nickend Beifall zollten. »Die Kopfgeldjägergilde muss sich verändern oder ihre Vernichtung gewärtigen. Und schließlich muss auch ich meine Methoden anpassen.«
    »Die alten Zeiten«, murmelte Cradossk, sackte vornüber und glotzte wehmütig in seinen leeren Kelch. »Die alten Zeiten sind vorbei.«
    »Jeder, der Augen hat und Verstand, kann sehen, dass die Kopfgeldjägergilde mehr und mehr in die Enge getrieben wird.« Einige der Formulierungen, die Fett benutzte, stammten unverändert aus dem Vortrag, den ihm Kud'ar Mub'at unlängst in seinem im Weltraum treibenden Netz gehalten hatte. Dennoch besaßen sie einen hohen Wahrheitsgehalt, zumindest solange sie von den im Gilderat versammelten Narren geglaubt wurden. »Und dafür ist nicht nur das Imperium verantwortlich, sondern auch andere. Die Schwarze Sonne.«
    Die bloße Nennung des Namens dieser Verbrecherorganisati-
    on genügte völlig, um seinen Standpunkt in dieser Hinsicht klar zu machen. Sofort verwandelte sich das allgemeine Getuschel in aufmerksames Schweigen. »Kopfgeldjäger wie wir haben schon immer, wie es sich gehört, auf beiden Seiten des Gesetzes operiert. Das liegt in der Natur der Sache. Aber wenn sich beide Seiten gegen uns wenden, müssen wir uns, um überleben zu können, enger zusammenschließen. Dann ist für einen unabhängigen Agenten von meiner Art eben kein Platz mehr. Entweder machen wir, Sie und ich, mit vereinten Kräften weiter, oder wir gehen wie bisher getrennte Wege. Und erwarten unsere getrennte Vernichtung.«
    Ein seltsamer, rauer Schmerz schnürte Boba Fett die Kehle zu. Er war es nicht gewohnt, so lange zu sprechen. Schließlich lebte er nicht davon, Reden zu schwingen, sondern von seinen Taten. Je größer die Gefahr, desto größer auch der Profit. Aber der Auftrag, den er von Kud'ar Mub'at angenommen hatte, war in gewisser Weise ein Auftrag wie jeder andere. Was sein muss, muss sein, dachte Fett. Und wenn er eine Bande alternder Söldner mit abgestumpften Zähnen wie Cradossk und die übrigen Mitglieder der Kopfgeldjägergilde dazu bringen musste, ein paar gut geschmierte Sätze zu schlucken, dann tat er eben auch das. Das war zum Mindesten ein Beweis dafür, dass Worte ebenfalls vortreffliche Fallen und Waffen waren.
    »Sollten Sie Boba Fett nicht eigentlich dankbar sein?« Der Älteste, der nicht weit von Bossk entfernt stand, machte eine weit ausholende Bewegung mit seinem gezackten Unterarm. »Hat er nicht um Ihretwillen noch einmal wiederholt, was er uns schon zuvor so überaus beredt auseinander gesetzt hatte?«
    »Und ihr fallt darauf herein.« Bossk grinste die Gildemitglieder einschließlich seines Vaters höhnisch an. »Ihr habt nicht den
    Mumm, ihn zu bekämpfen, also glaubt ihr lieber, dass er neuerdings auf eurer Seite ist.«
    Boba Fetts Wertschätzung für den trandoshanischen Kopfgeldjäger nahm zu. Der wird mir noch Ärger machen, dachte er. Der ist mehr als nur ein weiterer dämlicher Fleischfresser. Wenn der Tag, an dem er die Führung der Kopfgeldjägergilde übernehmen würde, jemals tatsächlich kam, könnte er für Fett zu einem ernsthaften Konkurrenten werden. Doch in diesem Moment waren Bossks Schläue und sein aufbrausendes Temperament Waffen, die er gegen ihn selbst und die anderen einsetzen konnte.
    »Du wirst es noch begreifen, mein Kleiner.« Cradossk rappelte sich zu annähernder Nüchternheit auf. »Wenn ich dich nicht so lieben würde, würde ich dir die schuppige Haut abziehen und zu einem Wandschmuck für das Quartier unseres neuen Mitglieds gerben lassen.« Er streckte Bossk eine schwankende Kralle entgegen. »Aber weil ich mir wünsche, dass mein Nachkomme eines Tages noch etwas vorfindet, das ihm gehört und

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