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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Rand einer von einem Baldachin überspannten Pritsche nieder und streckte die Beine aus. Ihm taten von dem vielen Stehen die unteren Extremitäten weh; immer wieder hatte er Trinksprüche ausgeben und den berühmten Boba Fett in der Bruderschaft der Kopfgeldjäger willkommen heißen müssen. »Ich erwarte von ihm, dass er die Führung der Gilde eines Tages nicht nur deshalb übernimmt, weil er die Gabe besitzt, intelligente Lebewesen umzubringen.«
    Der Twi'lek ging in die Knie, um die mit Metall besetzten Riemen zwischen Cradossks Krallen zu lösen. »Ich glaube«, sagte er leise, »Euer Sohn ist recht begierig darauf, die Führung zu übernehmen. Vielleicht sogar. ungeduldig.«
    »Gut für ihn. So bleibt er gierig.« Cradossk ließ sich gegen einen Berg von Kissen sinken. »Ich weiß sehr gut, was mein Sohn will. Dasselbe wie ich, als ich in seinem Alter war. Blut, das mir durch die Fangzähne sickert, und einen Haufen Credits in der Faust.«
    »Oh!« Ob Fortunas Augen begannen bei jeder Erwähnung von Credits sofort zu funkeln. »Aber vielleicht. wäre es doch besser für euch, Vorsicht walten zu lassen.«
    »Besser für mich, gescheit zu sein, meinst du wohl. Ich habe nicht vor, auf dem Mittagstisch meines Sohnes zu enden. Deshalb bin ich in dieser Sache auf seiner Seite.«
    Die Tentakel legten sich wieder über die Schulter des Twi'lek, als er aufblickte. »Das verstehe ich nicht.«
    »Das kannst du auch gar nicht. Dazu bist du nicht gerissen genug. Es braucht schon einen Trandoshaner, um die Feinheiten eines solchen Manövers zu durchschauen. Wir werden damit geboren, wie mit unseren Schuppen. Glaubst du wirklich, ich wäre ein solcher Narr, dass ich Boba Fett hier hereinspazieren und ein Mitglied der Kopfgeldjägergilde werden lasse und allem, was er zu sagen hat, blind vertraue?« Cradossk fürchtete nicht, seinem Majordomus all seine Gedanken und Pläne zu verraten. Twi'leks waren viel zu große Feiglinge, um aus etwas Kapital zu schlagen, das sie nur gehört hatten. »Der Mann ist ein Schurke. Natürlich bin ich deshalb nicht grundsätzlich gegen ihn eingenommen, er ist bloß nicht unser Schurke. Er kümmert sich noch immer ausschließlich um seine eigenen Angelegenheiten. Und warum denn auch nicht? Aber ich lasse mich unterdessen von seinem Gerede über eine große Allianz zwischen ihm und der Kopfgeldjägergilde nicht in die Irre führen.
    Wenn er sich von meinen Schwärmereien über die vermeintliche Brüderlichkeit zwischen uns hat einwickeln lassen, wäre ich von dem großen Boba Fett wirklich sehr enttäuscht.« Er langte nach unten und kratzte sich die entblößten Krallenfüße. »Aus diesem Grund habe ich meinen Sohn Bossk zu ihm geschickt, damit er mit ihm redet. Bossk mag ja ein Hitzkopf sein - ein weiterer Grund, warum er mich an mich selbst in seinem Alter erinnert -, aber er ist schlau genug, einen guten, hinterhältigen Plan zu befolgen.«
    »Ihr habt ihn mit Boba Fett sprechen lassen?«
    »Wieso nicht?« Cradossk fühlte sich mit dem Universum und dem Gang der Dinge darin im Reinen. »Ich habe Bossk sogar aufgetragen, was er ihm vorschlagen soll - was wahrscheinlich nichts anderes war, als das, was Boba Fett von dem ungeduldigen jungen Erben der Gilde erwartet hatte, nämlich eine Partnerschaft der beiden gegen mich.«
    Der Twi'lek glotzte ihn an. »Gegen euch?«
    »Aber natürlich. Wenn ich Bossk nicht geschickt hätte, um mit Fett zu sprechen und ihm genau das vorzuschlagen, dann hätte mein Sohn dasselbe vermutlich aus eigenem Antrieb getan. Aber nicht, weil er wirklich gegen mich konspirieren will. Dazu ist er viel zu loyal - und zu schlau. Außerdem weiß er, dass ich seine inneren Organe zum Frühstück verspeise, wenn er irgendwas in der Richtung versucht.« Cradossk ließ ein selbstzufriedenes Kopfnicken sehen. »So ist es doch viel besser. Jetzt haben wir jemanden auf unseren geheimnisvollen Besucher und Möchtegernbruder angesetzt, dem Boba Fett die wahren Gründe anvertrauen wird, weshalb er die Gilde aufgesucht hat. Mein Sohn macht so nicht nur bei seinem liebenden Vater
    Punkte, sondern auch bei einigen Ratsmitgliedern, die ihren Befürchtungen hinsichtlich seiner Ambitionen Ausdruck verliehen haben. Und ich behalte die Kontrolle über die Lage. Das ist dabei überhaupt am wichtigsten.«
    Auf dem Gesicht des Twi'lek blieb ein Ausdruck der Verwirrung zurück, als er die ledernen Fußriemen aufrollte und in der reich verzierten Truhe seines Arbeitgebers verstaute. »Könnte es

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