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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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nicht sein...« Die Kopftentakel des Twi'lek glänzten unter der Anstrengung seiner Überlegungen. »... dass Euer Sohn in Wahrheit andere Ziele verfolgt? Andere als die, die Ihr ihm eingegeben habt?«
    Cradossk faltete die Krallenhände über den im Alter gelb gewordenen Schuppen an seinem Bauch. »Zum Beispiel?«
    »Vielleicht will Bossk ja nicht nur so tun, als wollte er sich auf eine Verschwörung mit Boba Fett einlassen. Eine Verschwörung gegen euch und den Rest des Gilderats.« Der Twi'lek rieb sich das Kinn und starrte auf einen Punkt irgendwo hinter den geschmückten Wänden des Wohnraums, wo er seine seltene Gedankenfülle zu finden schien. »Vielleicht wäre er auf jeden Fall zu Boba Fett gegangen, ob Ihr ihn nun geschickt hättet oder nicht. Und hätte ihm, ganz im Ernst, genau denselben Vorschlag gemacht.«
    »Nun, das ist eine interessante Vorstellung.« Cradossk setzte sich auf und traf mit dem ganz und gar nicht belustigten Blick seiner schwerlidrigen Augen den seines Hausdieners. »Und eine, für die ich dir auf der Stelle deinen zappelnden kleinen Kopf abreißen sollte. Weißt du eigentlich, was du da andeutest?«
    Der Twi'lek lächelte jetzt noch nervöser als zuvor. »Jetzt, da
    ich darüber nachdenke.«
    »Du hättest nachdenken sollen, bevor du deinen Mund aufgemacht hast.« In Cradossk kochte Wut hoch. Der einzige Grund, aus dem er dem Twi'lek den Kopf nicht abriss, war der, dass ein guter Majordomus, einer, der an seine verschiedenen Launen und Vorlieben gewöhnt war, nur sehr schwer zu finden sein würde. »Du stellst nicht allein die Intelligenz meines Sohnes infrage, sondern auch seine Treue zu mir. Mir ist bewusst, dass die Angehörigen deiner Spezies nur über eine sehr abstrakte Vorstellung von diesem Begriff verfügen, aber uns Trandoshanern.« Cradossk klopfte mit der Faust gegen seine nackte Brust. ». liegt die Treue im Blut. Ehre und Treue und das Vertrauen zwischen Familienmitgliedern bis ins letzte Glied. Über diese Dinge lassen wir nicht mit uns verhandeln.«
    »Ich erflehe Eure Gnade.« Der Twi'lek federte mit ineinander verschränkten Händen vor Cradossk auf und ab. Das Tempo seiner hektischen Kniefälle wuchs mit seiner Furcht. »Ich wollte nicht respektlos erscheinen.«
    »Na schön.« Cradossk verscheuchte ihn mit einer knappen verächtlichen Geste. »Weil du ein Dummkopf bist, will ich deine beleidigenden Bemerkungen überhört haben.« Er würde sie jedoch niemals vergessen. Ein langes, von Groll erfülltes Gedächtnis war eine andere typische Eigenschaft der Trandoshaner. »Und jetzt geh mir aus den Augen, ehe ich einen Grund finde, wieder Hunger zu verspüren.«
    Der Twi'lek huschte davon und zog sich gebückt und unter Verbeugungen zur Tür des Wohnraums zurück.
    Vielleicht sollte ich ihn fressen, brütete Cradossk, als er ein Freizeitgewand anlegte, das aus den Häuten ehemaliger Bedienste-
    ter zusammengenäht war. Das Niveau der Angestellten der Gilde ließ in einem beklagenswerten Ausmaß nach. Das Personal war schon seit Jahrzehnten ein Problem, in dieser Hinsicht hatte die Kopfgeldjägergilde die gleichen Schwierigkeiten wie ihre Klienten, die Hutts. Nicht viele intelligente Lebewesen der Galaxis waren so verzweifelt, dass sie in Stellungen unterzukommen suchten, in denen die ständige Androhung ihres Todes zu den Arbeitsbedingungen gehörte. Er fragte sich, ob Palpatines Auflösung der Republik die Lage in diesem Punkt verbessern oder eher noch schlimmer machen würde. Die Gründung des Imperiums versprach eine Nettozunahme der Elendsrate in der Galaxis - und das war, soweit es Cradossk betraf, auch gut so -, auf der anderen Seite jedoch auch eine strengere Kontrolle der Bewohner zahlreicher Welten. Und das war vermutlich nicht so gut.
    Es würde sich lohnen, einmal darüber nachzudenken. Cradossk trottete in die Kammer, in der seine Trophäen aufbewahrt wurden und die direkt an den Wohnraum grenzte. Er entzündete eine Kerze in einer Nische. Das flackernde Licht warf ineinander verflochtene, zitternde Schatten auf die Wände und ihre weißen Schätze.
    Es war schon lange her, seit er Gelegenheit gehabt hatte, seiner Sammlung ein neues Erinnerungsstück hinzuzufügen. Die Tage des Tötens sind für mich vorüber, dachte Cradossk nicht ohne Bedauern. Er drang tiefer in die von Elfenbein umgebenen Nischen der Kammer ein und ließ die Erinnerung an vernichtete Gegner und dumme, aufsässige Gefangene Revue passieren.
    Bis er zu den ältesten und dünnsten Knochen

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