Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
möchte ich wetten.« Bossk bohrte abermals zwischen seinen Fangzähnen und musterte anschließend die Spitzen seiner Krallen. »Wenn sich überhaupt etwas ändert, dann werden wir eher mehr Geschäfte mit dem Imperator abschließen, als wir es zur Zeit der Republik jemals konnten. Es wird alle möglichen Kreaturen geben, die der Imperator in die Finger bekommen will und die gewiss nicht gefunden werden wollen. Und da kommen die Kopfgeldjäger ins Spiel. Außerdem gibt es noch die Rebellion und auch die Rebellen haben ihre Begehrlichkeiten. Das ist ja das Tolle daran, wenn man weder auf der einen, noch auf der anderen Seite steht. Wir können unsere Dienstleistung jedem anbieten, der unsere Preise bezahlen kann. Und es wird bestimmt jede Menge Interessenten geben.«
Auch dieser Trandoshaner verdiente Anerkennung, das musste Boba Fett unumwunden zugeben. Bossk mochte ein Dummkopf sein, aber er besaß genug Verstand, um zumindest eine wesentliche Eigenschaft des Bösen zu erkennen: dass es immer neue Bosheit nach sich zog. Und neue Betätigungsfelder für uns, dachte Fett. Allerdings regte sich angesichts dieser Erkenntnis nicht das geringste Gefühl in ihm.
»Da stellt sich lediglich eine ganz einfache Frage, nicht wahr?« Boba Fett sprach seine nächsten Gedanken laut aus. »Wie sorgen wir dafür, dass man die Preise zahlt, die wir verlangen?«
»Das haben Sie gut erkannt. Und deshalb sind Sie auch hier hereinspaziert und haben darum gebeten, in die Kopfgeldjä-
gergilde aufgenommen zu werden, nicht wahr? Und nicht, weil sich da draußen irgendwas grundlegend ändert...« Bossk winkte mit einer schuppigen Kralle und beschrieb gleichsam die Weiten jenseits der von Schimmel überwucherten steinernen Decke. »... sondern weil die Gilde sich ändert. Oder kurz davor steht, sich zu ändern. Sie hatten es lange Zeit ziemlich leicht, nicht? Selbst als mein Vater noch scharfe Zähne hatte, konnte er Ihnen in unserem Gewerbe niemals das Wasser reichen. Keiner von den Alten konnte das. Und während sie immer älter wurden, waren sie nur noch fähig, sich mir und den anderen jungen Kopfgeldjägern in den Weg zu stellen. Stattdessen hat man Ihnen das Feld ganz allein überlassen, wie? Das muss doch richtig schön gewesen sein.«
Fett zuckte andeutungsweise die Achseln. »Es war eigentlich gar nicht so einfach.«
»Ja, aber es wäre noch viel schlimmer gewesen, wenn Sie es mit mir zu tun gehabt hätten.« Bossks Augen sprühten wütendes Feuer, als er sich mit der Spitze einer Kralle an die Brust klopfte. »Wenn ich bei einem Ihrer Aufträge gegen Sie hätte konkurrieren können, so wie ich es mir immer gewünscht habe, wenn Sie einen ernsthaften Mitbewerber gehabt hätten, hätten Sie niemals die hohen Kopfgelder einstreichen können, die Jabba und die übrigen Hutts ausschreiben.«
»Ja«, nickte Fett. »Wenn ich einen ernsthaften Mitbewerber gehabt hätte, wäre sicher alles ganz anders gekommen.«
Bossk bekam die Ironie, die in Fetts Worten lag, offenbar gar nicht mit. »Aber damit ist bald Schluss, nicht? Das ist der wahre Grund für Ihr Hiersein. Sie wissen, dass mein Vater und der Rest des Gildenrats kurz davor stehen, sich die Knochen sauber
nagen zu lassen, und dass ein anderer die Geschäfte übernehmen wird. Jemand, der um einiges härter und zäher ist und Sie nicht länger einfach so mit den leicht verdienten Credits davonkommen lassen wird.«
»Und dieser Jemand wären dann Sie, vermute ich.«
»Kommen Sie mir nicht mit Vermutungen, Fett. Es wird Zeit, dass Sie und ich uns über ein paar Dinge klar werden. Sie sind nicht bloß hierher gekommen, weil Sie ein Mitglied der Kopfgeldjägergilde werden wollten. Sie sind hier, weil Sie wissen, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis ich die Geschäfte führe. Ich weiß genau, wie Ihr Verstand funktioniert.«
»Tatsächlich?«
Bossk nickte. »Weil er meinem eigenen so sehr gleicht. Sie und ich, wir wollen das Gleiche: Höchstpreise und niemanden, der uns in die Quere kommt. Aber wir müssen uns einig werden.« Der letzte Rest des Lächelns, das der Trandoshaner aufgesetzt hatte, verging. »Als gleichberechtigte Partner.«
Du Schwachkopf. »Verhandlungen zwischen gleichberechtigten Partnern können zuweilen sehr profitabel sein. Oder tödlich.«
»Dann lassen Sie uns für eine profitable Einigung sorgen. Hier ist mein Vorschlag, Fett.« Bossk beugte sich mit einer ausgestreckten Kralle auf der Steinbank nach vorne. »Es hat keinen Sinn, wenn wir uns
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