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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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Figur. Und in letzter Zeit hatte sie angefangen, nackt zu tanzen.
    Das hatte sie nicht immer getan. Als sie eingezogen war, hatte sie ihre Pirouetten in einer Vielzahl von Trikots in allen Farben des Regenbogens gedreht. In jenem ersten Sommer war sie dann auf einen Bikini umgestiegen. Und dann, in einer sehr heißen Augustnacht, hatte sie schließlich auch den abgelegt. Am Tag darauf hatte Scarlett sich einen Feldstecher gekauft.
    In letzter Zeit war ihm öfter durch den Kopf gegangen, dass Miss Torso vielleicht wusste, dass er zusah. Vielleicht ist sie so etwas wie eine Exhibitionistin, dachte er. Sind wir das nicht irgendwie alle? Scarlett war in seinen eigenen vier Wänden keineswegs ein bescheidener Typ; und wenn er sie sehen konnte, dann konnte sie ihn sicherlich auch sehen. Weshalb sollte sie sonst im Blickfeld all dieser anderen Apartments tanzen? Sie tanzte freilich nur sehr spät nachts.
    Scarlett wäre gern hinübergegangen und hätte sie gefragt, weshalb sie das tat. Aber dann würde sie vielleicht künftig die Vorhänge zuziehen.
    Und so setzte er sich, wie er das immer tat, auch in dieser Nacht an sein abgedunkeltes Fenster und spähte über die Straße. Er stellte sein Glas scharf und hielt es dann in der linken Hand, damit die andere frei blieb.
    Wenn du’s zeigen willst, Lady, dachte er, dann tu ich dir den Gefallen und seh’ dir zu.
    Miss Torso erschien auf der Bühne.

Auf der Suche nach Jack the Lad
    00:55 Uhr
    Monica Macdonald hatte mehr als genug gesehen.
    Die beiden letzten Tage war sie mit Rusty Lewis quer durch die ganze Stadt von einem Stripclub zum nächsten gezogen. Inzwischen langweilte sie das ganz gewaltig. Macdonald hatte einmal ernsthaft erwogen, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen und deshalb auf dem College Kunst studiert. Auch heute noch konnte sie gute Aktskizzen in Kohle zeichnen. Aber das war der menschliche Körper in seiner klassischen Form. Dies war etwas völlig anderes.
    Es war fast ein Uhr, aber im Phantoms ging es immer noch hoch her.
    Macdonald und Lewis saßen in Zivil an einem kleinen Tisch, drei Meter von der erhöhten Tanzfläche entfernt. Beide nippten an ihrem Bier. Die Frau auf der Bühne vor ihnen trug nicht Zivil. Sie war vielleicht 18 und hatte langes, schwarzes Haar. Sie trug lediglich seidenbezogene hochhackige Pumps mit Riemen um die Fesseln und einen mit Strass besetzten String-Tanga. Ihre Brüste waren unbedeckt.
    Über den Club verteilt gab es mehrere Lautsprecher und zwei über der Bühne, alle spielten Soft Rock vom Tonband – Olivia Newton-John, die mit schnurrender Stimme anbot, ihren Körper sprechen zu lassen, let’s get physical .
    Während Macdonald und Lewis auf der Suche nach Matthew Paul Pitt oder sonstige illustre Angehörige der Verbrecherzunft die Gesichter der Gäste absuchten, die sie sich eingeprägt hatten, tanzte die Stripperin an den Rand der Bühne und hockte sich vor einem allein an einem Tisch sitzenden britischen Matrosen in Marineblau nieder. Sie spreizte die Beine weit und zog den Tanga etwas zur Seite, um wirklich alles zu zeigen. Laute, zustimmende Pfiffe ertönten überall im Saal. Während der Matrose ihre Genitalien anstarrte, wobei sein Adamsapfel auf und ab zuckte, leckte sich die Frau über die Lippen. Der Matrose griff nach der Brille, um besser sehen zu können, aber in dem Augenblick, in dem er sie aufsetzte, nahm sie ihm die Stripperin weg und fing an, langsam damit über ihr Schamhaar zu wischen und schürzte dabei die Lippen, was ihrem Gesicht etwas unschuldig Schmollendes verlieh. Dann setzte sie dem Matrosen die Brille wieder auf und krümmte den Rücken wie eine Turnerin. Das ganze Gewicht auf Arme und Füße gestützt, begann sie, ihr Becken in Richtung auf das Gesicht des Mannes zu stoßen und wiegte sich dabei in den Hüften, während er sie mit großen, glasigen Augen anstarrte.
    Die Pfiffe, das Gelächter und die Rufe im Saal wurden lauter, die Menge fing an, wild zu werden. Dann schrie ein Betrunkener laut genug, um den ganzen Lärm zu übertönen: »Hey, Baby, bin jederzeit bereit, deinen Fahrradsattel zu beschnüffeln!«
    Monica Macdonald seufzte. Wie kann eine Frau an einem solchen Ort enden?, dachte sie.
    »Genug gesehen?«, fragte sie dann und beugte sich zu Lewis hinüber. Rusty Lewis nickte. Er leerte sein Bierglas und die beiden verließen den Tisch, als die Frau auf der Bühne sich den Tanga herunterriss.
    Monica Macdonald hielt sich für aufgeschlossen. Sie hatte deshalb diese Reise

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