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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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Kriegergott der Dahomey und Damballah , den Schlangengott. Unter diesen Altar stellten die Sklaven Flaschen mit Rum oder Whiskey und dazwischen mit Stoff bedeckte Bündel und weiße Porzellanschalen, in denen ihr Ioa und die Geister der Toten hausten. Mit der Zeit gewöhnte man sich an, diese Geister mit dem afrikanischen Wort Zombi zu bezeichnen.
    Unter den nach Amerika verschleppten Sklaven gab es Voodoo-Priester, Medizinmänner und Zauberer. Diese Priester stellten die Verbindung zwischen dem afrikanischen Pantheon und der römisch-katholischen Religion der Neuen Welt her. Und diese Zauberer – die in Zeiten von Krieg und Zerstörung in Afrika ihre Blüte erlebt hatten – erkannten schnell, dass die unter den Sklaven herrschende Verwirrung und Desorientierung ihre Position stärkte. Die Macht der Zauberer wuchs schnell und bald übernahmen sie den Beruf des Priesters gänzlich. Und aus diesem begrifflichen Durcheinander bildete sich die Praxis heraus, die man als Voodoo kennt.
    Der Reiz des Voodoo rührte an Grundinstinkte und verbreitete sich sehr schnell: Denn nur mit Voodoo-Praktiken konnten sich die afrikanischen Sklaven gegen den verhassten Weißen Mann wehren.
    Nach den Sklavenaufständen in Haïti und der Gründung einer unabhängigen Schwarzen Republik im Jahre 1804 flohen Tausende Franzosen von der Insel und nahmen dabei möglichst viele ihrer afrikanischen Sklaven mit. Zehntausende dieser Flüchtlinge landeten in New Orleans. Und mit ihnen kam die Praxis des Voodoo.
    Bald gab es auf dem Congo Square jener Stadt wilde Gruppentänze. Schlangenanbetung und das Trinken von Blut waren weit verbreitet. In der St. Tammany-Pfarrei wurden an bestimmten Bäumen Rituale veranstaltet. Als es zu voodoofeindlichen Bewegungen kam, wurden diese Praktiken der Schwarzen Künste lediglich in den Untergrund verdrängt. Und wie zuvor wieder als katholische Religion getarnt.
    Weniger bekannt ist die Tatsache, dass man von Anfang an unter den Anhängern des Voodoo-Kults in New Orleans auch Weiße finden konnte.
    Im August 1850 gehörten mehrere weiße Frauen zu denen, die man verhaftet hatte, weil sie nackt in einem blutigen Voodoo-Ritual getanzt hatten.
    00:45 Uhr
    Jede größere Stadt, ganz gleich wie groß, hat per Definition wenigstens einen größeren Park. Weil es einen Ort geben muss, wo die Bürger der Stadt Zuflucht vor dem allgemeinen Gedränge finden können. London hat seinen Hyde Park, New York den Central Park, Paris den Bois de Boulogne, Vancouver den Stanley Park.
    Scarlett war jetzt dabei, sich auf die letzte Etappe vorzubereiten. Er rannte im Uhrzeigersinn auf dem Seawall um den Park herum; zehn Kilometer hatte er jetzt hinter sich und noch etwas mehr als ein Kilometer lag vor ihm. Heftig mit den Armen pumpend und schwer atmend bog er um den Hallelujah Point, passierte die Totempfähle von Brockton Point auf seiner Rechten und näherte sich Deadman’s Island, die vor ihm lag.
    Der Mond stand jetzt in Scarletts Rücken, und wie er so lief, dehnte sich sein Mondschatten vor ihm länger und länger. Plötzlich löste sich ein zweiter Schatten von ihm ab wie ein schwacher Zwilling, ein Nebenschatten, erzeugt vom Mondlicht, das sich im Wasser des Hafenbeckens spiegelte. Rechts von ihm wiegten sich die Douglas-Tannen im Wind. Blätter in der Farbe von getrocknetem Blut lösten sich von den Ahornästen und taumelten wie fallende Akrobaten zu Boden und wurden von seinen Füßen zerquetscht. Es herrschte Ebbe, der Schlamm am Sockel der Seemauer glänzte wie ein Quecksilberfluss. Dann schob sich ohne Warnung ein Wolkenschleier über das Antlitz des Mondes. Der Wind wurde kalt. Alles Licht war weg. Und der Regen setzte wieder ein.
    Als Rick Scarlett schließlich in seine Wohnung im West End zurückkehrte, war er bis auf die Haut durchnässt.
    Er streifte die Kleider auf dem Boden seines Badezimmers ab und drehte die Dusche auf. Als er unter dem heißen Wasserstrahl stand, fing er an, sich zu entspannen. Er stellte fest, dass das Laufen Klarheit in seine Gedanken gebracht hatte und wandte sich wieder den laufenden Ermittlungen zu. Theorien begannen sich herauszuschälen.
    So wie Scarlett im Augenblick die Dinge sah, gab es im Grund drei aussichtsreiche Möglichkeiten.
    Zunächst die Theorie, dass der Headhunter ein psychopathischer Killer war, der auf eigene Faust handelte. Für diese Theorie sprach, dass dies die einfachste Erklärung war. Glaubwürdigkeit gewann sie aus der Zahl ähnlicher Fälle, die im Laufe der

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