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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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zu werden, müssen Sie sich deshalb selbst die Frage stellen: Gibt es Ungeheuer, die im Keller meines Bewusstseins lauern?
    Und jetzt gibt es noch einen weiteren Haken!
    Wenn es nämlich solche Ungeheuer gibt, dann sind sie verdrängt worden, und Sie werden so lange nicht wissen, dass es sie gibt, bis diese Ungeheuer aus ihrem Gefängnis ausbrechen!«
    Das hat Dr. Ruryk gesagt, als ich ihn heute besucht habe.
    Er hat mir vorgeschlagen, an einem Psychologieseminar teilzunehmen, das eine seiner ehemaligen Studentinnen veranstaltet, falls ich daran interessiert wäre, die Angelegenheit weiter zu verfolgen. Er sagte, dass sie Genevieve heißt.
    Vielleicht tue ich das und werde dann ja sehen, wohin es mich führt.
    Von meinem Problem mit den Köpfen habe ich Dr. Ruryk natürlich nichts gesagt.
    Für die Psychologie ist ein Komplex das, was die Kraft für die Physik ist. Mal sehen, wohin das führt. Äh, was meinst du?
    1954
    Das dürfte das Jahr gewesen sein.
    Ich erinnere mich daran, wie mein Vater mit seinem Wechselgeld in der Hand und Whiskey im Atem an der Theke des Drugstores stand und mit Mr. Thorson sprach. Ich ging in den hinteren Teil des Geschäfts, wo die Regale mit den Comics standen. Es war der erste Dienstag im Monat, der neue Blackhawk würde also da sein. Ich erinnere mich daran, dass ich nie bis zu den Regalen kam.
    Um zu den Comic-Ständern im hinteren Bereich von Thorson’s Drugstore zu kommen, musste man an einem langen Regal mit Magazinen für Erwachsene vorbeigehen. Life und Look und Ellery Queen und Saturday Evening Post. Der Kopf erwartete mich vergraben zwischen diesen Heften.
    Der Kopf befand sich auf dem Umschlag eines Groschenmagazins. Real Man’s Adventure hieß es. Meiner Erinnerung nach waren diese Worte rot gedruckt, in derselben Farbe wie das Blut, das jenem Kopf, der auf einer Stange steckte, aus dem Hals, den Augen und aus der Nase tropfte. Zwischen den Hautfetzen, die von dem abgehackten Schädel herunterhingen, konnte man, wenn man genau hinsah, Spuren von Nackenwirbeln erkennen. Aber am deutlichsten erinnere ich mich an die Augen. Sie waren nach hinten gerollt, unter jedem Augenlid lugte nur ein winziger Halbmond einer Pupille hervor, und beide Augen starrten mich definitiv an. Ich war sieben Jahre alt.
    Weil nämlich in diesem Augenblick etwas sehr Seltsames passierte und ich plötzlich nicht länger in jenem Laden war. Es war, als ob mich etwas einfach vom Boden weggesaugt und durch die Tür jenes Magazinumschlags befördert hätte. Ich erinnere mich ganz deutlich, wie ich vorne in diesem Einbaum saß und auf den Großen Weißen Jäger blickte, der im Heck des Einbaums kauerte. Seine Kaki-Jacke war vom Schweiß durchtränkt und klebte an seiner Brust. Ich erinnere mich an Patronen, die in Schlaufen vorne an der Jacke steckten. Um die angespannten Muskelstränge an seinem Hals hing eine Christophorusmedaille. Er trug einen Safari-Hut mit einem Hutband aus Leopardenfell, den er sich aus der Stirn geschoben hatte. Sein Zeigefinger ruhte auf dem Abzug der Remington, die er mit beiden Händen hielt.
    Und ich wusste, dass wir umzingelt waren.
    Ein Kreis aus abgeschnittenen Köpfen umgab unser Boot, jeder Kopf steckte auf einer Stange, die an der Vorderseite jeweils eines Einbaums befestigt war. In den Einbäumen saßen südamerikanische Jivaro-Indianer (ich weiß das jetzt); sie hatten sich zusammengetan, um uns jede Chance auf Flucht zu nehmen. Die Indianer hatten bronzefarbene Haut und langes, schwarzes Haar. Mit Ausnahme von Lendentüchern waren sie nackt. Alle waren sie bewaffnet: ein paar mit Speeren, die mit Menschenhaar geschmückt waren, andere mit langen Blasrohren, die sie an ihre Unterlippen hielten, die meisten mit beinahe meterlangen Macheten mit scharfen Klingen, in denen sich die Sonne spiegelte und die mit Blut und Hirnmasse bespritzt waren.
    Dann stieß etwas an unseren Einbaum und eine Hand berührte mich an der Schulter.
    Ich hätte vor Angst sterben können.
    Denn da hielt mich etwas fest und versuchte, meinen zitternden Körper ruhig zu halten, ehe mir eine Klinge mit einem Schwung den Kopf abschnitt.
    »Ganz ruhig, Junge«, sagte eine Stimme. »Dreh dich einfach um und sieh mich an.«
    Obwohl ich versuchte, das zu tun, was die Stimme sagte, konnte ich es nicht – dieses Bild wollte mich nicht loslassen.
    Dann sah ich, wie eine andere Hand über mich hinweg griff und das Real Man’s Adventure Heft mit dem Titelblatt nach unten auf den Stapel Magazine darunter

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