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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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legte.
    »So«, sagte mein Vater und ging neben mir in die Knie. »Aus den Augen, aus dem Sinn. Macht dir dieses Bild Angst?«
    »Nein«, erinnere ich mich, gesagt zu haben, jetzt wieder in dem Laden. Ich schüttelte heftig den Kopf.
    »Nun, mir macht es Angst«, sagte mein Vater. »Das soll es auch. Es ist so ähnlich wie dein Comic Book Tales From the Crypt, aber ein wenig realistischer. Hab keine Angst davor, dich zu fürchten, Kind. Wir müssen alle irgendwann einmal unsere Furcht überwinden – so oder so. Und jetzt geh schon und hol dir ein Comic-Heft. Deine Mutter wartet mit dem Abendessen.«
    Ich tat, was er sagte.
    Dann verließen wir beide den Laden. Er hatte mir den Arm um die Schulter gelegt. Aber ich erinnere mich deutlich, dass ich einen letzten Blick auf diesen Stapel Magazine geworfen habe.
    Auf der hinteren Umschlagseite von Real Man’s Adventure spannte Charles Atlas seinen Bizeps und fragte: »Würdest du gern aussehen wie ich?«
    Das Flugzeug verschwand in jenem Dezember, als mein Vater nach Toronto flog. Er hatte es fertiggebracht, lange genug mit Trinken aufzuhören, um einen Job zu bekommen, und war jetzt nach dem Osten unterwegs, für irgendeine geschäftliche Sache.
    Zwei Monate lang saß ich jeden Tag an der Eingangstür und wartete darauf, dass er zurückkehrte.
    Das Wrack des Flugzeugs fanden sie erst in der zweiten Februarwoche. Es war an einem Berggipfel in den Rocky Mountains zerschellt. In den Zeitungen stand, dass meinem Vater bei dem Absturz der Kopf abgerissen worden war. Ich habe tagelang geweint.
    Der zweite Kopf erwartete mich am ersten Dienstag im März.
    Meine Augen mussten ihn sofort erblickt haben, aber sie versäumten es, das meinem Gehirn mitzuteilen, denn ich hatte ganz deutlich gehört, wie eine Schlange über den Boden des Drugstores glitt. Ich erinnere mich daran, dass mir der Schweiß aus allen Poren ausbrach, als befände ich mich in dampfender Tropenhitze. Und ich wusste, dass mein Bewusstsein kreischte: ICH MUSS HIER RAUS!
    Dieser Kopf war schlimmer als die anderen.
    Denn da war er wieder, mein Freund, der Große Weiße Jäger in seinem verschwitzten Safari-Jackett. Nur dass er diesmal im Hintergrund war und mit schussbereiter Remington in der Tür einer Grashütte stand. Man konnte ihn zwischen den Beinen des Jivaro im Vordergrund des Bildes sehen. Der Umschlag des Magazins zeigte die untere Hälfte eines Indianers, von der Hüfte bis zu den Knien. Das war alles, was man von ihm sehen konnte, als er von dem Jäger wegging. Mit Ausnahme natürlich seiner Hände.
    Seine linke Hand hielt die Machete, von der Blut und Fleischfetzen tropften.
    Seine rechte Hand hielt ein Lederband, das an beiden Enden einer Nadel befestigt war. Diese Nadel bestand aus dünn geschliffenen Knochen und war etwa 25 Zentimeter lang. Sie war durch ein Ohr des Schädels gerammt worden, bis sie aus dem anderen Ohr wieder herauskam. Der Kopf selbst nahm etwa ein Drittel des Umschlags ein. Aus beiden Augenwinkeln tropfte Blut. Die Augen waren im Kopf nach oben gerollt. Von einem sah man nur das von roten Venen durchzogene Weiße. Das andere zeigte die winzige Andeutung einer Pupille.
    Ich versuchte mich abzuwenden. Aber ich konnte nicht. Ich versuchte wegzulaufen. Aber ich konnte nicht. Ich versuchte, die eigenen Augen zu schließen. Aber ich konnte nicht.
    »Bitte, Vater«, flüsterte ich. »Tu das Bild weg.« Ich hoffte, dass er dem Anblick wie beim letzten Mal ein Ende machen würde.
    »Was ist hier los? Du redest mit dir selbst.«
    »Es ist wieder da, Dad. Es ist wieder da. Mach, dass es weggeht.«
    Eine Hand fiel auf meine Schulter, schüttelte sie.
    »Alles in Ordnung, Junge?«, fragte die Stimme des Ladenbesitzers.
    Und jetzt wusste ich ganz sicher, dass mein Vater nie wieder da sein würde, ganz gleich wie sehr ich ihn brauchte.
    Ich vermute, ich geriet in Panik.
    Einen Augenblick lang sah ich wieder auf den Umschlag des Magazins und hatte den Eindruck, dass mich jetzt die Augen meines Vaters aus dem abgehackten Kopf anstarrten, der da an einem Lederband hing. Seine blassgrauen Augen leuchteten schwach durch die im Schädel zurückgerollten Augäpfel.
    Dann entwand ich mich dem Griff des Ladenbesitzers und rannte zur Tür. Um mich herum zersplitterte Glas und explodierte in rasiermesserscharfe Scherben. Ich rannte einfach durch die Glasscheibe der Tür.
    Draußen regnete es. Das tut es in dieser Stadt meistens.
    Ich war mehr als einen Häuserblock vom Laden entfernt und rannte immer

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