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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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dass diese Tür in die Wellblechhütte führte.
    Als ich anfing, die Treppe wieder hinunterzusteigen, hörte ich unter meinen Füßen Zweige knacken. Als ich den Lichtkegel nach unten richtete, sah ich, dass ich auf Hunderte winziger Rattenknochen trat. Als ich wieder in den Atombunker trat, kam mir ein weiterer beunruhigender Gedanke. Da die Tür oben an der Treppe versperrt war, gab es nur einen einzigen Weg von hier nach draußen, nämlich den, auf dem ich gekommen war. Und dazu war ich im Augenblick noch nicht bereit.
    Ich zögerte, begann mir Einzelheiten in dem Raum anzusehen. Bald war ich zu dem Schluss gelangt, dass ich lieber in einem Atomkrieg zu Asche verbrennen würde, als hier drinnen ein paar Jahre verbringen.
    Überall standen Stapel von Konserven und reihenweise Glasflaschen. Eine Wand bestand nur aus Regalen mit Konservendosen, deren Etiketten sich schon lange aufgelöst hatten, die aber bis zur Decke reichten. Dann gab es einen verrosteten Erste-Hilfe-Kasten und daneben stand eine Petroleumlampe. Ein paar Kartons mit Taschenbüchern waren auch zu sehen, alle Science-Fiction. Und dann …
    Dann war da eine Wasserratte mit glänzenden Knopfaugen, die mich interessiert aus einer Lücke in einer der Wände beobachtete. Ich hatte die Öffnung bis jetzt noch nicht gesehen.
    Ich ging zu der Tür in der Nische hinüber und richtete meine Taschenlampe darauf. Und in dem Augenblick erfasste mich Entsetzen und ich war von dem Schock über das, was ich dort sah, wie gelähmt.
    Der Raum war etwa drei Mal drei Meter groß. Auch er bestand ausschließlich aus Beton. An der Wand zu meiner Linken stand ein altmodischer Spiegel. Vor mir ragte eine quadratische Betonplatte aus dem Boden, die wie ein Altar wirkte. Zwei Kerzenleuchter und eine große silberne Kassette standen darauf. Die Oberfläche des Betonblocks war mit Pfützen und Rinnsalen von getrocknetem und verkrustetem Blut verschmiert. Blutspuren wie Finger rannen an den Seiten herunter und über den Boden. In einem Halbkreis hinter diesem Altar ragten sieben zugespitzte Pfähle auf. Und auf jedem Pfahl aufgespießt, so, dass die Spitzen durch den Knochen oben am Schädel stachen, steckten sieben grinsende Schädel.
    In diesem Augenblick biss die Ratte mich am Fußgelenk – Tollwut! – und ich ließ die Taschenlampe fallen.
    Diesmal zerbrach sie, und der Raum wurde schwarz.
    Oh Gott!, verfluchte ich mich. Weshalb habe ich das Rauchen aufgegeben? Aber als ich in meinen Taschen herumsuchte, fand ich noch eine Schachtel Streichhölzer. Ich riss eines davon an und hielt es an den Docht einer der beiden Kerzen. Dann ging ich auf die silberne Kassette zu.
    Als ich den Deckel berührte, waren meine Handflächen vom Schweiß nass, und als ich ihn anhob, sträubten sich meine Nackenhaare. Ich war sicher – absolut sicher –, dass ich in der Kassette einen abgeschnittenen Kopf finden würde.
    Als ich hineinsah, war das, was ich sah, sogar noch schlimmer.
    Es waren acht und dazu dieser andere Gegenstand.
    Und dann endlich fügte sich alles zu einem Bild.

Tzantza
    Donnerstag, 23. Dezember, 19:10 Uhr
    Genevieve DeClercq klappte das Heft zu und saß dann völlig reglos da. Sie hatte es sich in einem Lehnsessel bequem gemacht. Sie trug ein tief dekolletiertes, auf Taille geschnittenes Abendkleid aus grünem Samt. Das Haar hatte sie mit zwei Perlmuttclips an den Seiten hochgesteckt und von da fiel es ihr auf die Schultern. Die Schuhe hatte sie ausgezogen und die Füße unter den Falten ihres Rocks eingezogen. Jetzt spielte sie mit einer Haarsträhne und stellte sich ernsthaft die Frage: Soll ich ihm glauben?
    Sie hatte Angst vor der Antwort.
    Auf der anderen Seite des Wohnzimmers seines Apartments stand Al Flood am Panoramafenster und starrte die vier Stockwerke auf die Lost Lagoon im Stanley Park hinunter. Hinter Genevieves Spiegelung im Glas konnte er sehen, wie sich der Verkehrsstrom seinen Weg durch die Nacht bahnte. Alle in Eile, dachte er. Und alle ohne ein wichtiges Ziel. Er wandte sich vom Fenster ab. »Möchten Sie noch einen Brandy?«, fragte er leise.
    Genevieve nickte. »Bitte.« Mehr sagte sie nicht.
    Flood trat an die kleine Bar neben dem Fenster, wählte eine Flasche Remy Martin, trug sie quer durchs Zimmer und schenkte ihr zwei Fingerbreit ein. Die Frau hob den Schwenker und trank in einem Schluck ein Drittel seines Inhalts. Flood sah zu, wie sie zusammenzuckte und dachte: Ich liebe dich sogar noch mehr.
    »Was denken Sie über das, was ich in dem Heft

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