Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
Vom Netzwerk:
hatte, hatte sie den Umschlag mit einem Sonderkurier an die Polizeibehörde von Vancouver geschickt. Der Umschlag und sein Inhalt waren mit Fingerabdruckpulver bedeckt. Außerdem war eine Fotokopie der Polizei beigefügt.
    »Sie sollten sich das besser ansehen«, sagte Rodale. »Ehe Sie diese Besprechung beenden.«
    Der Superintendent öffnete den Umschlag und entnahm ihm ein in einem klaren Asservatenbeutel verschlossenes Polaroidfoto sowie eine mit einem Computerprogramm per Cut and Paste angefertigte Sammlung von Zeitungsschlagzeilen, ebenfalls in einem Plastikbeutel.
    Das Polaroidbild zeigte Joanna Portmans abgeschnittenen Kopf, der auf einem hölzernen Pfahl steckte.
    Auf der Notiz stand: Willkommen an Bord, Robert. Glauben Sie, dass Sie dem gewachsen sind?

Der Fleischhaken
    New Orleans, Louisiana, 1957
    Den Arm um Crystals Schulter gelegt, trat Suzannah mit dem Mädchen durch die Tür des Gewölbes in den davor liegenden Korridor. Der Lärm vom Fluss war jetzt wieder zu hören.
    »Liebes, unsere Zeit wird knapp, deshalb muss ich dich um eine Gefälligkeit bitten. Nimm die Taschenlampe mit und geh nach oben. Schalte die Außenbeleuchtung ein. Der Schalter ist neben der Tür. Ich muss hier unten noch etwas erledigen. Ich bin dann gleich wieder bei dir, dann bekommst du noch einmal eine Linie Koks.«
    Der Gedanke, allein durch die Kaverne gehen zu müssen, war für Crystal nicht gerade verlockend. Das Mädchen zögerte.
    »Also geh schon. Zier dich nicht. Heute Abend musst du noch arbeiten – dann warten die Freuden Europas!«
    Crystal nahm die Taschenlampe und setzte sich in Bewegung.
    Suzannah wartete, bis die Schritte verhallt waren. Sie war keineswegs überzeugt, dass das Mädchen bis zum Ende mitmachen würde. Und für so viel Geld wollte sie nichts riskieren. Aber alle Türen waren versperrt. Crystal konnte nicht hinaus.
    Suzannah hatte sich ausgerechnet, dass sie eine Million Dollar haben würde, wenn sie noch zwei Jahre weitermachte. Noch drei weitere Sitzungen in London, drei in Bonn und zwei weitere Sitzungen hier. Und heute Abend natürlich.
    Jetzt kam es nur darauf an, dass Crystal durchhielt und ihre Rolle richtig spielte.
    Der Mann, der heute kommen würde, war ihr Lieblingsfreier. Er war geradezu unanständig reich und hatte sich sein Geld mit irgendwelchen Kernwaffengeschäften verdient (sie vermutete, dass er früher mit dem Manhattan-Projekt zu tun gehabt hatte) und ihr bereits im Voraus 20 Riesen bezahlt. Die 20.000, die er heute mitbringen würde, reservierten ihm lediglich im nächsten Jahr einen Termin. Was würdest du wohl sagen, Crystal, wenn du wüsstest, was du wert bist?
    Suzannah kehrte in die Folterkammer zurück und nahm die Fackel von der Wand. Sie richtete ihren Lichtschein auf die Gewölbedecke und entdeckte dort den Fleischhaken. Sie holte das Tropfblech unter dem Streckbett heraus und legte es mitten auf den Boden. Sie wollte, dass der Freier das sofort sah, wenn er den Raum betrat.
    Gut!, dachte sie und lächelte. Jetzt ist alles bereit.
    Die Lampe vor sich haltend, verließ Suzannah den Raum, überquerte den Flur und ging auf den unterirdischen Fluss zu. Sie fand dort einen Eimer, hielt ihn in den Strom und trug das Wasser zu einem großen Steintrog. Als der Trog zu einem Drittel gefüllt war, fügte sie den Gips hinzu. Ein Plastikbeutel, in dem der Sack steckte, hatte den Inhalt vor der Feuchtigkeit geschützt.
    Sie rührte Gips und Wasser zusammen, als aus weiter Ferne wieder ein Heulen zu vernehmen war. In diesem Teil der Kaverne klang das überhaupt nicht wie der Wind.
    Sie richtete sich auf, lauschte und ging dann am Ufer entlang in Richtung Flussmündung. Das Heulen wurde lauter, jetzt wurde daraus ein klägliches Stöhnen.
    Auf halbem Weg zu der Stelle, wo der Fluss in den Mississippi floss, fiel der Lichtkegel ihrer Taschenlampe auf Metall. Eine verrostete Eisenleiter führte außen an einem zylindrischen Steinbehälter nach oben. Das Heulen – jetzt intensiver – kam von drinnen.
    »Ruhig, Junge«, sagte Suzannah. »Warte nur noch ein wenig. Wenn unser Freund fertig ist, bekommst du schon, was dann noch übrig ist.«
    Vor Raserei wild heulend knirschte der Dobermannpinscher mit den Zähnen.
    »Zieh das an!«, herrschte Suzannah Crystal an und warf ihr die Dessous hin. Sie waren jetzt wieder im Schlafzimmer im Obergeschoss. Crystal sah auf den weißen Baumwoll-BH und den weißen Slip und fing an zu weinen.
    »ANZIEHEN habe ich gesagt!«, herrschte die Frau sie

Weitere Kostenlose Bücher