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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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an.
    Zitternd tat Crystal, wie man ihr befahl. Die weiße Wäsche hob sich deutlich von ihrer üppig schwarzen Haut ab.
    Suzannah ging an den Kleiderschrank und zog die rechte Tür ganz auf. Dahinter hingen an Metallhaken zahlreiche Bündel unterschiedlicher Haarteile. Die Frau wählte eine der Perücken aus und setzte sich an den Schminktisch. Sie streifte sich das Haarteil über und schob es sich zurecht. Als sie wieder aufstand, wanden sich lange, schwarze, schlangenähnliche Strähnen um ihre Schultern.
    Sie packte das Mädchen am Arm und zerrte es aus dem Schlafzimmer, trat dann an eine der Wände und nahm eine Halbmaske herunter. Sie war weiß, mit Sehschlitzen, die wie Katzenaugen aussahen, und zwei in Hörner auslaufende Ohren. »Zieh das an«, befahl sie und reichte dem Mädchen die Maske.
    Wieder tat Crystal, was Suzannah verlangte.
    »So, und ganz gleich, was geschieht, diese Maske kommt nicht herunter. Verstanden? Und die seine auch nicht. Du verspottest ihn, beschämst ihn, spuckst ihn an – und das Wichtigste, du lachst ihn aus, während ich arbeite. Hast du verstanden? Also gut. Und jetzt das Kokain.«
    Wieder setzte Suzannah sich an den Glastisch und öffnete vorsichtig ein Päckchen. Sie wählte einen großen Brocken aus dem Pulver und legte ihn auf den Tisch. Als er klein gehackt und in Linien angeordnet war, wandte sie sich dem Mädchen zu und sagte: »Du schnupfst zuerst.« Crystal gehorchte.
    Als Suzannah sich vorbeugte, um ihre zweite Linie zu inhalieren, fand das Mädchen den Mut zu flüstern: »Ich tu das nicht!« Sie starrte in die leeren Augen ringsum an den Wänden.
    Der Schlag traf sie mit aller Wucht an der Wange, das Kokainpulver flog nach allen Seiten. Der Schlag war so heftig, dass Crystal zu Boden stürzte. Das Kokain verteilte sich wie Schneeflocken auf der Tischfläche.
    Als Suzannah das sah, erfasste sie blitzartig dieser Gedanke. Denn da war er wieder, starb in einer Einöde aus Schnee. Sie konnte sein verzerrtes Gesicht sehen, als das Gift seine Wirkung tat, den gelben Speichel, der an seinem Schnurrbart klebte und daran zu Eis gefror, während er von seinen Lippen tropfte. Entsetzen leuchtete aus seinen Augen.
    Suzannah zwang sich, den Blick von dem Kokain auf dem Tisch abzuwenden. Sie schnappte sich ein Lederband von der Wand und ging zu dem Mädchen hinüber, stand jetzt breitbeinig über ihr.
    »Iss mich, Süße!«, befahl sie. »Und dann schnürst du mir schön die Muschi zu!«
    Crystal schüttelte den Kopf.
    Sie sperrte sich dagegen, die blitzenden Ringe in Suzannahs Schamhaar anzusehen.
    Der zweite Schlag war heftiger, riss sie fast vom Boden hoch, schleuderte sie gegen eine der Holztüren. Es war die dritte Tür in der Wand zur Linken.
    Plötzlich riss Crystal die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt. Suzannah lachte, dann lächelte sie.
    »Wenn du denjenigen, den du hasst, nicht bekommen kannst, dann nimmst du das, was du hast. Was du jetzt hörst, Crystal, ist mein ganz spezielles Projekt.«
    Hinter der Tür war leise und halb erstickt das Schluchzen eines Kindes zu hören. »Mommy! Mommy, es tut mir leid! Verzeih mir, Mommy! Bitte!«
    Um 01:13 Uhr an diesem Morgen ertönte die Türklingel.

Macho/ Macha
    Vancouver, British Columbia, 1982
    Sonntag, 31. Oktober, 11:05 Uhr
    Katherine Spann stand an der Anschlagtafel und betrachtete das Foto von Joanna Portmans Kopf, als einer der Männer in ihrer Gruppe sagte: »Also, jetzt sind wohl sämtliche Figuren im Spiel.«
    »Und was bedeutet das für mich?«, fragte die Frau.
    Der männliche Polizist, der gesprochen hatte, musterte sie vom Kopf bis zu den Zehen. »Das kommt darauf an, welchen Teil deines Körpers du riskieren willst«, sagte er und zwinkerte ein paar seiner Kollegen verschwörerisch zu. Spann wandte sich wieder der Anschlagtafel zu und ignorierte die Stichelei.
    MacDougall hatte gerade den Dienstplan neben dem Foto in der Plastikhülle und der Notiz des Headhunters angeheftet. Spann überflog die Liste und suchte ihren Namen. Sie fand ihn schließlich unter der Überschrift: Sieben Fliegende Streifen.
    »Kennt hier einer einen Typen, der Rick Scarlett heißt?«, fragte sie.
    »Der steht vor dir«, sagte der Mann, der sie gerade gemustert hatte.
    »Na prima!«, sagte die Frau. »Echt toll!«
    Scarlett war groß, knapp einen Meter fünfundachtzig, und Ende der Zwanzig. Sein Haar war kurz geschnitten und hellbraun mit einem Anflug von Rot, derselben Farbe wie sein militärisch kurz gestutzter Schnurrbart. Seine

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