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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach nicht ab.
    Ihr Finger zitterte schon, als sie die Tasten drückte. Hoffentlich war Maschke zu Hause, hoffentlich…
    ***
    Ja, Mac Maschke hockte noch in seinem Laden. Er hatte das Grauen noch nicht verdaut, aber er war froh gewesen, daß die Bullen abgezogen waren.
    Jetzt mußte er seine eigene Flucht vorbereiten.
    Aber wie?
    Sinclair hatte recht gehabt. Es würde wohl kaum jemand geben, der bereit war, ihn aufzunehmen. Wenn er den Grund erzählte, würden sie ihn aus dem Haus stoßen oder vielleicht killen. Da machte dann auch die Magie keine Ausnahme.
    Allein fliehen.
    So schnell wie möglich weg.
    Nur hatte er nicht viel Bargeld. Das meiste Schwarzgeld lag in verschiedenen Schließfächern unterschiedlicher Banken. Es sah also nicht gut für ihn aus.
    Aus der Kasse hatte er die Einnahme des letzten Tages genommen. Viel war es nicht im Vergleich zu dem, was noch vor ihm lag. Etwa tausend Pfund Bargeld besaß er so noch. Für eine Woche oder zwei konnte das reichen, wenn er sparsam lebte.
    Das kalte Licht der Lampen irritierte ihn. Maschke stand in seinem durchgestylten Salon, der bis auf ihn menschenleer war und den Eindruck einer futuristischen Filmkulisse machte, die jemand aufgebaut hatte, um ihn zu erschrecken.
    Maschke fühlte sich einsam, so leer und innerlich verlassen. Er sah keine Chance mehr, denn auf Freunde hatte er nie gesetzt, und Helfer hatte er auch keine.
    Auf dem Boden spiegelte sich das Licht. Es war nicht gefegt worden. In den Ecken lagen die Haare unterschiedlichster Farben. Handtücher stapelten sich in einem Korb, es roch nach Shampoos, Parfüms und Sprays.
    Es war der normale Geruch, mit dem er immer zu tun hatte, aber plötzlich widerte er ihn an. Er schlug ihm auf den Magen.
    Die Wut keimte in ihm hoch. Mit seinen krausen Haaren sah er aus wie ein dunkler Teufel, der frisch aus dem Höllenfeuer gekrochen war.
    Voller Zorn trat er gegen einen der am Boden befestigten Stühle und brachte ihn ins Rotieren.
    Dann klingelte das Telefon.
    Dieses Geräusch ließ ihn innehalten. Er verkniff sich den zweiten Tritt und lauschte dem Echo, das sich seltsam laut anhörte in dem menschenleeren Salon.
    Maschke bekam eine Gänsehaut.
    War das der Kopflose?
    Unsinn, wer keinen Kopf mehr hatte, der würde auch nicht hören. Alles Mist, alles Quatsch.
    Nach dem vierten Klingeln setzte er sich in Bewegung. Maschke schlich auf den Apparat zu, als wäre dieser ein Fremdling für ihn. Seine ringebewehrte Rechte schnappte wie die Klaue eines Geiers nach dem Hörer und zerrte ihn hoch.
    Dann preßte er ihn gegen sein Ohr. Der Kunststoff fühlte sich kühl an.
    »Ja…«
    »Maschke, sind Sie es?«
    Der Haar-Stylist erschrak im ersten Moment, war sofort danach wieder beruhigt, denn er hatte erkannt, daß er mit einer Frau sprach. Von ihr gingen normalerweise weniger Gefahren aus.
    »Wer sind Sie?«
    »Später. Spreche ich mit Maschke, dem Frisör?«
    »Sie tun es.«
    »Das ist gut.« Er hörte, wie die Frau aufatmete.
    Sie schien erleichtert zu sein.
    Maschke wollte wissen, was die Person von ihm wollte.
    »Das werde ich Ihnen sagen, Mac. Sie müssen kommen. Sie müssen so schnell wie möglich kommen.«
    »Ach ja? Wohin denn?«
    »Nach Chelsea.«
    »Das ist groß, ich…«
    »Die Adresse kriegen Sie. Wollen Sie mitschreiben, oder werden Sie sie behalten?«
    »Das letztere.«
    Er hörte zu, wiederholte die Anschrift noch einmal und fragte erst dann, wen er denn antreffen würde. »Mich.«
    »Den Namen, verdammt!«
    »Haben Sie mich nicht erkannt?«
    »Nein!«
    »Ich bin Brenda Tradlin.«
    Mac Maschke schluckte. Er konnte mit dem Namen zwar nichts anfangen, doch so unbekannt kam er ihm auch nicht vor. Irgendwann war er einmal darüber gestolpert, und er wollte nähere Informationen.
    »Ich bin Sekretärin am Gericht. Tun Sie nicht so, Maschke, Sie kennen mich. Sie haben mir doch die beiden Männer geschickt, damit ich ihnen Akten ausliefere.«
    Erst jetzt fiel es Maschke wie Schuppen von den Augen. Natürlich, es war Brenda Tradlin. Daß er den Namen vergessen hatte, das hatte einfach an der Aufregung gelegen, derer er kaum Herr werden konnte.
    Nur beruhigte ihn das nicht, und er wollte wissen, weshalb er nach Chelsea kommen sollte.
    »Wir werden den Fall gemeinsam klären.«
    »Welchen denn?«
    »Stellen Sie sich nicht noch einmal dumm an. Oder wollen Sie, daß man Ihnen den Kopf abschlägt?« flüsterte sie scharf.
    »Nein, das auf keinen Fall.«
    »Dann geben Sie sich einen Ruck und kommen Sie her. Sie

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