Der kosmische Computer
übernahmen die Aufsicht über die Arbeiten am Schiff selbst. Der Erste Ingenieur Vibart machte sich mit Helfern, die nur wenig oder halb ausgebildet waren, an die Überholung der Maschinen, wobei der Schwebeantrieb so eingerichtet wurde, daß er in die Richtung des Fahrtantriebs geschwenkt werden konnte. Es gab eine Menge kybernetischer und astronautischer Anlagen, die neu gebaut werden mußten. Conn suchte sich ein paar Gehilfen aus und machte sich an die Arbeit.
Von Zeit zu Zeit gönnte er sich ein paar Minuten, um sich die neuesten Nachrichten auf den Bildschirmen anzusehen, die aus Storisende gesendet wurden. Er war jedesmal enttäuscht. Es gab zwar viel Aufregung wegen der neuen interplanetarischen Gesellschaft, aber die Leute waren nicht daran interessiert, Hyperschiffe zu bauen, oder die Bergwerke und Fabriken auf Koshchei wieder zu beleben. Sie redeten über nichts als Merlin und waren überzeugt, daß die LFE die Suche nach dem Computer im Weltraum fortsetzen wolle.
Rodney Maxwell kam aus Storisende, begleitet von Wade Lucas, der Conn herzlich die Hand schüttelte.
»Kann Jerry Rivas eine Zeitlang mit uns kommen?« fragte sein Vater. »Er soll für uns die Lazarette öffnen, von denen du uns erzählt hast. Wade und ich, wir gründen eine neue Gesellschaft, die im Auftrag der LFE alles medizinische Gerät und so weiter auf den Markt bringen soll. Bei uns weiß nämlich niemand, wo man es verkaufen und wieviel man dafür verlangen kann.«
Wade Lucas erzählte, wie dringend bestimmte Arzneien und Geräte gebraucht wurden. »Ich habe am Anfang nicht begriffen, wieviel Gutes bei der Sache herauskommen würde«, fuhr er fort. »Deshalb war ich zunächst auch so dagegen. Ich dachte, es ginge um nichts anderes als diesen Merlin …«
»Ach, hör mir mit Merlin auf!« unterbrach ihn Conn. »Mit Kurt Fawzi und seiner Bande muß ich drüber reden, bis es mir zum Hals heraushängt.«
Sein Vater warf ihm einen warnenden Blick zu, und Lucas sah ihn überrascht an. Conn wechselte rasch das Thema. »Du wirst so viele Gesellschaften haben, daß du den Überblick verlieren wirst.«
»Nun, da habe ich schon ein Gegenmittel, eine Holdinggesellschaft, die Trisystem Investment. Du bist natürlich wieder Aktienbesitzer ohne Amt.«
Merlin war jetzt ein politisches Problem geworden. Dem Parlament wurde ein Gesetzentwurf vorgelegt, der das Gesetz von 867 zur Regelung aufgegebenen Besitzes erweitern sollte. Merlin sollte nationales Eigentum werden, ganz gleich wo und von wem er gefunden wurde. Von einer Minderheit abgesehen, waren alle dagegen. Trotzdem war man allgemein der Ansicht, Merlin dürfe kein privates Monopol werden, genausowenig, wie er zum Spielball der Politiker werden dürfe.
Conns Vater meldete sich von Storisende und berichtete, daß sich jetzt auch andere Gesellschaften für interplanetarische Schiffe interessierten. »Eine von ihnen hat vier eingemottete Frachter erworben und will sich aus ihnen ein Raumschiff zusammenbasteln. Das soll hier auf dem Flughafen von Storisende gemacht werden.«
Viele Sorgen mußte man sich deswegen nicht machen. Die Harriet Barne war mehr als halb fertig. In Storisende gab es eine Fabrik, die Collapsium herstellte, aber sie war nur halb so groß wie die Anlage auf Barathrum.
»Ich frage mich nur«, sagte Jacquemont, »wo all die alten interplanetarischen Schiffe hin verschwunden sind. Es muß Hunderte gegeben haben, die zwischen hier und Janicot, Koshchei und Jürgen und Horvendile während des Krieges hin und her geflogen sind. Irgendwo müssen die doch sein.«
»Vielleicht hat man sie alle mit Dillingham-Hyperantrieben ausgerüstet und sie bei der Evakuierung eingesetzt.«
»Möglich. Aber gewöhnlich haben die interplanetarischen Schiff nur einen Durchmesser von etwa zweihundert Metern. In eines bekommt man nicht mehr als ein paar hundert Leute hinein, wenn man all die Vorräte und so weiter für eine Reise von vier bis sechs Monaten verstaut hat. Es ist einfach nicht wirtschaftlich, ein so kleines Schiff für interstellare Reisen umzubauen. Die kleinsten Frachter zum Beispiel, die uns anlaufen, sind schon fünfhundert Meter lang.«
Die Schiffe hatten sich nicht in Luft aufgelöst, als es zum Frieden kam, soviel war klar. Aber auf Poictesme waren sie nicht. Er dachte kurz darüber nach und schob die Gedanken beiseite. Es gab wichtigere Dinge, die er sich durch den Kopf gehen lassen mußte.
In seiner Freizeit las er alles, was er an Literatur über Koshchei
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