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Der Krake

Der Krake

Titel: Der Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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anderen Wächter. Aber Dane Parnell und seine Kollegen müssen sich auch ein wenig blöde vorkommen. Doch auf die kommen wir später noch zu sprechen. Erkennen Sie das?«
    Baron schob einen Notizzettel über den Tisch. Darauf befand sich die Skizze eines Sterns. Vielleicht sollte es auch eine Sonne mit ihren Strahlen sein. Zwei dieser vermutlichen Strahlen waren am Ende aufgerollt und länger als die anderen.
    »Ja«, sagte Billy. »Das habe ich gezeichnet. Das trug dieser Typ während meiner Führung. Ich habe es für den Beamten gezeichnet, der mich gestern verhört hat.«
    »Wissen Sie, was das ist, Mr. Harrow?«, fragte Baron. »Darf ich Sie Billy nennen? Kennen Sie das?«
    »Woher sollte ich? Aber der Typ, der es trug, war gestern die ganze Zeit in meiner Nähe. Er hätte niemals die Zeit gehabt, sich zu entfernen und irgendetwas zu tun. Ich hätte ...«
    »Haben Sie das früher schon mal gesehen?« Der andere Mann meldete sich zum ersten Mal zu Wort. Er hatte seine Hände verschränkt, als wollte er sie von irgendetwas abhalten. Sein Akzent wies auf keine bestimmte Klasse oder Region hin - er war so neutral, dass er sicherlich ganz bewusst kultiviert worden war. »Bringt das Ihre Erinnerung ein wenig auf Trab?«
    Billy zögerte. »Tut mir leid«, sagte er. »Kann ich einfach ... Wer sind Sie?«
    Baron schüttelte den Kopf. Von einem winzigen Blinzeln abgesehen, verzog der große Mann keine Miene. Die Frau schaute endlich von ihrem Mobiltelefon hoch und gab ein leises Schnalzen von sich.
    »Das ist Patrick Vardy, Mr. Harrow«, sagte Baron. Vardy machte eine Faust. »Vardy ist uns bei unseren Ermittlungen behilflich.«
    Kein Dienstrang, dachte Billy. Alle Polizisten, die er bisher kennengelernt hatte, waren Constable So-und-so, DC Dies, Inspector Das. Aber nicht Vardy. Vardy stand auf und ging ein Stück aus dem Lichtkreis heraus und unterstrich damit seine inoffizielle Position.
    »Haben Sie das vorher schon einmal gesehen?« Baron tippte auf den Zettel. »Erinnern Sie diese Kringel an irgendetwas?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Billy. »Ich glaube nicht. Was ist das? Verraten Sie es mir?«
    »Sie haben unseren Kollegen in Kensington erzählt, der Mann, der das getragen hat, sei Ihnen, ich zitiere, ›aufgebracht‹ vorgekommen oder so ähnlich«, sagte Baron. »Was ist damit?«
    »Ja, ich habe zu Mulholland so etwas gesagt«, meinte Billy. »Ich weiß nicht, ob der Typ ein Spinner oder wer weiß was war«, sagte Billy zu Baron. Er zuckte die Achseln. »Einige Besucher, die zu uns kommen, um sich den Kalmar anzusehen, sind ein wenig ...«
    »Sind von dieser Sorte in der letzten Zeit mehr bei Ihnen aufgetaucht?«, fragte Baron. »Ich meine diese, äh, Sonderlinge?« Vardy beugte sich vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Polizeibeamte nickte. »Gab es Leute, die sich merkwürdig verhalten haben?«
    »Kalmar-Freaks?«, sagte Billy. »Das weiß ich nicht. Vielleicht. Da waren ein paar, die kostümiert waren oder zumindest merkwürdige Kleidung trugen.« Die Frau notierte sich etwas. Er beobachtete sie dabei.
    »Na schön, dann zu etwas anderem«, sagte Baron. »Ist in letzter Zeit außerhalb des Museums etwas Seltsames passiert? Wurden irgendwelche Flugblätter verteilt, gab es Spruchbänder? Irgendwelche Proteste? Haben Sie irgendwelchen anderen auffälligen Schmuck bei einem anderen Besucher gesehen? Ich weiß, ich frage Sie, als wären Sie eine Elster und scharf auf jeden glitzernden Klunker. Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Nein, das weiß ich nicht«, erwiderte Billy. »Eigentlich weiß ich gar nichts. Es ist schon vorgekommen, dass sich draußen einige Verrückte versammelt haben. Was diesen Typen betrifft, fragen Sie Dane Parnell.« Er zuckte die Achseln. »Wie ich gestern schon sagte, ich glaube, er hat den Typen erkannt.«
    »Natürlich würden wir uns gerne mit Dane Parnell unterhalten. Im Wesentlichen darüber, dass er und der Mann mit der geheimnisvollen Anstecknadel sich kannten und so weiter. Aber das können wir nicht.« Vardy flüsterte wieder mit Baron, und dieser fuhr fort: »Weil Dane Parnell, ein wenig wie das Präparat, auf das er aufpassen sollte, und interessanterweise auch der Mann mit der Anstecknadel, verschwunden sind.«
    »Verschwunden?«
    Baron nickte. »Aufenthaltsort unbekannt«, sagte er. »Niemand geht ans Telefon. Nicht zu Hause. Warum sollte er verschwinden, könnte man fragen. Wir sind sehr daran interessiert, dass er uns bei den guten alten Ermittlungen hilft.«
    »Sie

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