Der kranke Gesunde
mit Eitererregern erkrankt.
Beim Lungenkrebs vermehren sich an einer Stelle der Bronchialschleimhaut die Zellen unkontrolliert (bösartig).
Was brauche ich?
Im Vergleich zu anderen Organen bekomme ich relativ wenig Aufmerksamkeit. Innerhalb der Familie der Organe gelte ich wohl als das zuverlässigste, vielleicht weil ich selber kaum Beschwerden mache. Umso größer ist aber die Panik, wenn das einmal nicht der Fall ist. Andererseits kann ich durch falsche Atmung viele Störungen in anderen Bereichen auslösen (Brustschmerzen, Schwindel, Übelkeit, allgemeine Unruhe und Nervosität ), ohne dass meine Beteiligung erkannt wird.
So kennzeichnend das unentwegte Ein und Aus für mich ist, so typisch ist meine Vermittlerrolle an der Nahtstelle zwischen »Seele« und »Körper« – also auch meine Möglichkeiten, auf beide Bereiche positiv und negativ einzuwirken. Dass ich mich mit diesen Fähigkeiten obendrein auch noch dem bewussten Willen der Person unterstellen kann und muss, macht meine zentrale Position bei psychosomatischen Heilungsprozessen verständlich!
So wie ich bei verspannter, hektischer Atmung die erwähnten Störungen produzieren kann, so kann ich sie durch ruhiges und tiefes Atmen auch beseitigen. Viele haben auch schon selbst erfahren, dass 5–10 Minuten schnelles, hechelndes Atmen (Hyperventilation) genügen, um sehr unangenehme Störungen zu provozieren. Interessanterweise bekommen Patienten dann fast immer genau die Symptome, die sie loshaben wollen!
Es ist aber unmöglich, sich den ganzen Tag um »vernünftiges Atmen« zu bemühen. Was kann ich also empfehlen?
Tipp
Was tut mir – der Lunge – gut? Und Ihnen auch!
Wie alle Organe brauche ich sowohl Anforderung als auch Entspannung. Mir im Sport gelegentlich die Chance zur vollen Entfaltung zu geben, mich bei jedem Atemzug bis in mein letztes Lungenbläschen mit frischer Luft zu füllen, die Luft wieder auszustoßen und dabei die Kraft zu spüren, die ich durch den Sauerstoff über den ganzen Körper verteile – das stärkt mich und alle anderen Organe! Und wie herrlich ist es, wenn man sich dann zurücklehnt oder legt und meine Atmung in Bauch und Brust langsam und tief hin und her gehen lässt, ruhig und selbstverständlich wie die Wellen des Meeres. Wie von selber tauchen dann angenehme Gedanken auf, von denen man sich tragen lassen kann. Die Fähigkeit, mit mir so beruhigend zu atmen, kann man allein oder in einer Gruppe lernen. Ich kann nur allen Leidenden (und Gesunden!) raten, diese Heilungskraft zu nutzen.
Lassen Sie dem Atem – und damit Ihren Gefühlen – freien Lauf
Viele setzen mich aber ein, um ihre Gefühle zu unterdrücken. Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären auf einer Beerdigung und spüren, wie sich in Ihnen ein Schluchzen anbahnt. Was tun Sie, wenn Sie das unterdrücken wollen? Sie werden meinen Atem zuerst anhalten und mich dann zu oberflächlichem Weiteratmen zwingen! Sobald Sie nämlich durchatmen würden, würde auch das Schluchzen aus Ihnen herausbrechen.
Gefühle werden über mich ausgedrückt und über mich unterdrückt. Beides ist je nach Zeit und Umstand wichtig. Hier will ich Sie daran erinnern, wie befreit sich Ihr Körper fühlt, wenn Sie einmal Ihren Tränen oder einer Verzweiflung freien Lauf gelassen haben, und wie unangenehm der Kloß zuvor im Hals bei Ihrer unterdrückten Trauer war. Entspanntes Ausatmen (nicht Auspressen!) ist ein hervorragendes Mittel, diese Gefühle fließen zu lassen.
Ich bin sehr daran interessiert, dass Gefühle auch ihren Ausdruck finden und ich nicht ständig zu deren Unterdrückung missbraucht werde. Das kostet mich Kraft und verspannt mich. Wenn ich z. B. über entsprechende Nervenimpulse vom (unbewussten) Wunsch meines »Trägers« informiert wurde, mich auf Schreien vorzubereiten und deshalb Muskeln und Luft schon freudig darauf eingestellt habe – und dann verkrampft er plötzlich alle Muskeln, um mich zurückzuhalten! Das irritiert!
Nutzen Sie meine Vielfalt! Lachen, singen, stöhnen, schreien
Ein herzhaftes Lachen lockert und entspannt meine Muskulatur. Das langsame Einziehen der Luft beim Riechen an einer Rose, die genau dosierte Bewegung der Luft beim Singen, das Stöhnen beim Erleiden von Schmerzen, die heftige Atmung beim Orgasmus und die Begeisterungsschreie bei meiner Zusammenarbeit mit den Stimmbändern zeigen meine vielfältige Begabung. Kann ich sie verwirklichen, entspanne ich den ganzen Körper. Vielleicht stellen Sie beim Lesen dieser Zeilen selbst
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