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Der kranke Gesunde

Der kranke Gesunde

Titel: Der kranke Gesunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas von Pein , Hans Lieb
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Zittern zeigt. Der Körper ist also schon vor dem Start im Sinne einer Energiebereitstellung extrem aktiviert, sodass während des Laufs eine optimale Versorgung und Leistung gewährleistet ist.
Training steigert unsere Leistungsfähigkeit
    Durch regelmäßiges Training lässt sich unsere Leistungsfähigkeit erheblich steigern. Bei nicht trainierten Menschen reagieren wir schon bei geringer körperlicher Belastung mit einer schnellen Steigerung des Herzschlags, während wir dies bei trainierten Menschen nicht nötig haben. Durch körperliche Schonung neigen wir also immer mehr zu überschießenden Reaktionen, auch bei kleinen Anforderungen (was etliche Patienten dann als »Krankheit« erleben und sich erst recht schonen).
    Fast genauso wie vor einem Start beim Hundertmeterläufer reagieren wir, wenn jemand Angst hat. Wir empfangen dann praktisch die gleichen Signale vom Gehirn, da wir uns bei Angst – ein Erbe unserer frühen Vorfahren – immer auf eine extreme körperliche Belastung gefasst machen: sei es im Sinne von Angriff oder Flucht. Begegneten z. B. die Steinzeitmenschen einem Löwen, gab es nur die Möglichkeit davonzulaufen oder zuzuschlagen. In der heutigen zivilisierten Welt ist es so, dass diese Energiebereitstellungsreaktion eines starken Gefühls wie Wut oder Angst nicht mehr körperlich genutzt wird. Hat Martin also Angst, wenn sein Vorgesetzter ihn kritisiert, befindet er sich körperlich in der gleichen Situation wie der Hundertmeterläufer vor dem Start, ohne dass die bereitgestellte Energie dann aber auch durch eine körperliche Aktivität wirklich genutzt wird. Wir reagieren also biologisch vorprogrammiert auf Angst. Daher ist es für uns unerheblich, ob die Auslöser der Angst wirklich vorhanden oder eingebildet, bewusst oder unbewusst sind. Diese Unabhängigkeit von bewusstem Denken macht uns, das Herz-Kreislaufsystem, zuverlässig und eigenständig, dafür aber auch wenig kontrollierbar für die Betroffenen.
Porsche oder Traktor?
    Es ist bekannt, dass wir uns nicht bei allen Menschen gleich verhalten. Vererbungseinflüsse spielen eine große Rolle. Bei manchen Menschen reagieren wir feinfühlig und rasch mit einer schnellen Energiebereitstellung, bei anderen eher langsam und träge. Richtig verstanden ist unsere schnelle Energiebereitstellungsreaktion ein Luxus, der sich auf körperlichem oder geistigem Gebiet in einer schnellen Reaktionsfähigkeit oder hohen Leistungsbereitschaft zeigt. Häufig zeichnen sich solche Menschen durch große Sportlichkeit oder durch ihre Fähigkeit aus, sich schneller als andere aktuellen Situationen anpassen zu können. Dies äußert sich auch in der Berufswahl: Unter solchen Personen sind häufiger Berufssportler, Piloten, erfolgreiche Kaufleute usw.

    Diesen Unterschied, entweder schnell und kräftig oder langsam und träge zu reagieren, kann man mit zwei Typen von Fahrzeugen vergleichen: Porsche und Traktor. Beides sind wertvolle Fahrzeuge, die jedoch für sehr spezielle Leistungen konstruiert sind. Ein quicklebendiger »Porsche-Kreislauf« neigt auch eher einmal zum Überschießen als ein gemächlicher »Traktor-Kreislauf«, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt. (Vor allem die »Porsche-Menschen« müssen also lernen, mit ihrem »Luxuskörper« zu leben.)
    Info
    Störungen unseres Systems
    Wir können durch zwei Arten von Störungen auffallen:
Durch funktionelle Störungen ohne jegliche Veränderung im Aufbau unserer Organe. Untersuchungen ergeben hier keinen krankhaften Befund. Teile von uns reagieren aber übermäßig stark oder schwach, was für den Betroffenen sehr schmerzhaft, belastend und schier unerträglich sein kann.
Durch Störungen unseres Systems als Folge organischer Veränderungen, wie z. B. Verkalkung der Herzkranzgefäße, eines Lochs in der Herzscheidewand oder hormoneller Störungen, die unser Herz-Kreislaufsystem übermäßig belasten. Diese organischen Ursachen können durch eine medizinische Untersuchung festgestellt werden.
Unsere funktionellen »Störungen«
    Die meisten funktionellen Störungen sind ein Ausdruck dafür, dass wir Energie bereitstellen, diese aber nicht abgerufen wird. Die Verschiedenartigkeit der Symptome entsteht dadurch, dass jeweils Teile unserer Gesamtreaktion im Vordergrund stehen. Bei den davon betroffenen Menschen lösen sie Angst aus, weil sie unsere Energiebereitschaft als Krankheit missverstehen. Wie Sie wissen, treibt uns diese Angst noch zusätzlich an und kann so einen Teufelskreis

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