Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
Vom Netzwerk:
die Tranquility Base zerstört. Ein direkter Treffer. Die Tranquility Base ist, wie Sie sicher wissen, die Stelle, an der Menschen zum ersten Mal den Mond betreten haben. Sie ist für die Menschheit von großer Bedeutung.«
    »Himmel. Wollen Sie damit sagen, dass es sich um eine Art
Angriff
handelt?«
    »Das wäre meine Vermutung.«
    »Aber von wem? Sie haben doch gerade gesagt, dass es nirgends auf der Welt die Technologie dafür gibt!«
    »Er geht auch nicht von der Erde aus, Mr. President.«
    Darauf folgte ein langes, sehr ungewöhnliches Schweigen. Niemand sprach ein Wort. Schließlich fragte der Präsident sehr leise: »Soll das heißen, dass irgendwelche Außerirdischen das getan haben?«
    »Ich würde diesen Begriff nicht gebrauchen, Sir. Ich würde schlicht feststellen, dass es nach einem gezielten Beschuss durch eine nicht von der Erde stammende Instanz aussieht. Es könnte auch ein Zufall sein, aber irgendwie bezweifle ich das.«
    Der Präsident fuhr sich mit einer dünnen Hand über den Kopf, ließ sie sinken, trommelte mit einem Finger auf den Tisch und blickte schließlich auf. »Stan, ich möchte, dass Sie und General Mickelson einen Ad-hoc-Ausschuss leiten. Er wird gebildet aus einigen Ihrer zuverlässigsten Kollegen aus dem Wissenschafts- und Technologie-Ausschuss, ein paar Top-Leuten von der NPF , dem Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs und den Direktoren der NASA , der National Intelligence und der National Security Agency. Der Ausschuss tritt sofort zusammen. Ich will eine Empfehlung – einen Plan, eine Strategie –, wie wir damit umgehen sollen, bis sieben Uhr morgen früh. Diese Empfehlung sollte militärische Optionen beinhalten, eine diplomatische Strategie, und vor allem einen Plan, wie wir an mehr Informationen gelangen. Sie haben sieben Stunden.« Er wandte sich zum Gehen und blieb an der Tür noch einmal stehen. »Und ich will, dass dieser Mann, Wyman Ford, ausfindig gemacht und in diesen Ausschuss gesteckt wird.«

72
    D as Mädchen bewegte sich vorsichtig zwischen den Felsen voran, hielt sich stets im Schatten und schlich langsam auf sein Beiboot zu. Sie würde keine drei Meter an ihm vorbeigehen. Statt sie zu töten, würde er sie dazu benutzen, den anderen Kerl zu kriegen. Die zunehmende Helligkeit am Himmel war ein Ärgernis, aber er war so gut versteckt, dass sie ihn selbst am helllichten Tag nicht gesehen hätte.
    Als sie in Reichweite kam, trat er aus der Dunkelheit, die Waffe in der Hand. »Stehen bleiben.«
    Sie schrie auf und sprang zurück. Burr gab einen Schuss über ihren Kopf hinweg ab, und die großkalibrige Desert Eagle donnerte wie eine Kanone. »Halt’s Maul, verdammt, und rühr dich nicht.«
    Sie beruhigte sich ziemlich schnell und blieb zitternd vor ihm stehen.
    »Wo ist Ford?«
    Keine Antwort.
    Er packte sie mit der linken Hand im Nacken, riss sie an seine Seite und bohrte ihr den Lauf der Desert Eagle ins Ohr. »Beantwortest du jetzt meine Frage?«
    Sie würgte und schluckte. »Ich weiß es nicht.«
    »Ist er auf der Insel?«
    »Äh, ja.«
    »Wo? Was tut er?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Burr riss an ihrem Haar und drückte ihr die Mündung so fest in die Wange, dass das Korn ihr die Haut aufriss. »Antworte.«
    »Er … Er hat gesagt, er wolle Sie sich holen.«
    »Wann? Wo?«
    »Als Sie an Land gegangen sind. Da hat er gesagt, er würde Sie sich holen.«
    »Ist er bewaffnet?«
    »Er hat ein Messer …«
    Himmel.
Und Ford beobachtete sie wahrscheinlich in diesem Augenblick. Er hielt den Pistolenlauf an Abbeys Wange gedrückt und zog ihren Körper dicht vor sich. Verdammt, es wurde immer heller. Er richtete den Lauf der Waffe nach oben und feuerte in den Nachthimmel. Der Schuss hallte rollend auf der Insel wider.
    »Ford!«, schrie er. »Ich weiß, dass Sie da draußen sind! Ich zähle jetzt bis zehn, und wenn Sie dann nicht mit erhobenen Händen vor mir stehen, jage ich ihr eine Kugel in den Kopf. Haben Sie das verstanden?« Er schoss erneut in die Luft und legte dann den heißen Lauf an Abbeys Wange. »Haben Sie gehört, Ford? Eins … zwei … drei …«
    »Vielleicht kann er Sie nicht hören«, rief Abbey. »Er ist auf der anderen Seite der Insel.«
    »… vier … fünf … sechs …«
    »Warten Sie! Ich habe gelogen! Er ist gar nicht auf der Insel!«
    »… sieben … acht … neun …«
    »Hören Sie mir doch zu!
Er ist nicht auf der Insel!
Nicht schießen!«
    »Zehn!«
    Lange blieb es still, dann ließ Burr die Waffe sinken. »Nein, offenbar nicht.« Er

Weitere Kostenlose Bücher